Aus den Kommunenzurück

(GZ-18-2022)
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► Pfeffenhausen:

 

Spatenstich für bayerische Wasserstofferzeugung

Baubeginn eines 5-Megawatt-Elektrolyseurs

Auf dem Gelände des zukünftigen Wasserstoffzentrums in Pfeffenhausen fand im Beisein von Ministerpräsident Markus Söder, Staatsminister Hubert Aiwanger, Vertretern des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV), der Landräte Peter Dreier und Christoph Göbel sowie selbstverständlich des örtlichen Bürgermeisters Florian Hölzl der Spatenstich für den Bau des ersten Fünf-Megawatt-Elektrolyseurs in der Metropolregion München statt. Errichtet wird die Wasserstofferzeugungsanlage von der Hy2B Wasserstoff GmbH.

Geplanter Produktionsstart in der „HyPerformer Modellregion HyBayern“ der Landkreise Landshut, Ebersberg und München ist für die zweite Jahreshälfte 2023. Nach dem Ausbau auf die Maximalkapazität sollen in Pfeffenhausen jährlich bis zu 1.000 Tonnen sauberer Wasserstoff für den Regionalbusverkehr des MVV, das benachbarte Wasserstoffzentrum, bestehende und neue Wasserstofftankstellen in der Metropolregion München sowie weitere Abnehmer in Bayern erzeugt werden.

Betrieben werden soll die Wasserstoff-Elektrolyseanlage bevorzugt mit erneuerbarem Strom aus einer Photovoltaik-Freiflächenanlage und später auch aus Windkraftanlagen in der Umgebung.

Ideale Ergänzung zum WTAZ

Für Ministerpräsident Dr. Markus Söder stellt Wasserstoff eine „starke Säule der Ergänzung in der Energiewende“ dar. Allerdings kritisierte er die Förderpolitik des Bundes. Dass vom Bund zugesagte Mittel insbesondere im süddeutschen Raum gekürzt werden, hält er für nicht akzeptabel. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hält den Startschuss für den 5-Megawatt-Elektrolyseur für „eine Ansage an die aktuelle Energie- und Stromkrise. Die Zukunft gehört dem Energieträger Wasserstoff, auch für PKWs und LKWs.“ Diese Anlage sei die ideale Ergänzung zum geplanten Wasserstoff Technologie- und Anwenderzentrum (WTAZ).

In Pfeffenhausen entsteht ein „bayerischer Wasserstoff-Hub“, dem der Miniser „Bedeutung für den gesamten süddeutschen Raum von Bedeutung“ zuschreibt. „Die drei Landkreise Landshut, München und Ebersberg haben mit ihrer gemeinsamen Initiative HyBayern politische Weitsicht bewiesen und konsequent auf die Wasserstoff-Technologie gesetzt. Mit dem ersten Elektrolyseur der Region werden nun Fakten für die Produktion von grünem Wasserstoff geschaffen. Das ist der richtige Unternehmergeist, um optimistisch in die Zukunft zu schauen“, so Aiwanger weiter.

Starkes Signal für zukunftsgerichtete Energieerzeugung

„Der Spatenstich ist ein wichtiges und starkes Signal für zukunftsgerichtete Energieerzeugung. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen energiepolitischen Lage ist es wichtiger denn je, dass wir neue Technologien wie die grüne Wasserstofferzeugung nachhaltig vorantreiben und mit regionaler Produktion unsere Energieversorgung unabhängiger gestalten. Gleichzeitig gehen wir damit einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung für eine klimaschonende Umgestaltung des öffentlichen Nahverkehrs sowie des Warenlieferverkehrs. Im Thema Mobilität finden wir die größte Stellschraube, wenn wir langfristig unsere Emissionen senken und unseren Lebensraum auch für kommende Generationen so lebenswert erhalten wollen“, so Landrat Christoph Göbel.

Ab Betriebsstart soll die Elektrolyseanlage im Mittel 1.200 Kilogramm grünen Wasserstoff pro Tag erzeugen, auf bis zu 450 bar verdichten und in einer Abfüllstation in Druckgastrailer mit einer Kapazität von 1.250 kg abfüllen. Die Lastwägen werden den grünen Wasserstoff unter anderem an zwei Bus- und Lkw-Tankstellen in den Landkreisen München und Ebersberg ausliefern. Dort können dann ab 2023 die ersten zehn Wasserstoff-Brennstoffzellenbusse der HyPerformer-Region HyBayern tanken und ihren Betrieb im Regionalverkehr des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) aufnehmen. Zusätzliche Busse für weitere Buslinien sind bereits in Planung.

Mit dem verbleibenden grünen Wasserstoff werden Kunden aus dem Mobilitäts- und Energiebereich versorgt. Ein Teil des grünen Wasserstoffs soll an die bestehenden und geplanten bayerischen Wasserstofftankstellen der H2 MOBILITY Deutschland ausgeliefert werden, um die Dekarbonisierung des Verkehrs in Bayern zu beschleunigen und den Tankstellen-Netzausbau zu unterstützen. Ab 2024/25 soll das in direkter Nachbarschaft des Hy2B-Elektrolyseurs geplante Wasserstoff-Technologie-Anwenderzentrum (WTAZ) mit grünem Wasserstoff beliefert werden.

Bundesweit vier Wasserstoffzentren

Das WTAZ in Pfeffenhausen, das vom Bund mit 72,5 Mio. Euro und vom Freistaat Bayern mit mindestens 30 Mio. Euro unterstützt wird, soll als eines von bundesweit vier Wasserstoffzentren das Nationale Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff (ITZ) mitbegründen. Der grüne Strom für die grüne Wasserstofferzeugung soll vorwiegend in der Region um die Elektrolyseanlage erzeugt werden.

Den Start macht eine bis zu zwölf Megawatt starke Photovoltaik-Freiflächenanlage der BürgerEnergie Niederbayern eG, die an den Elektrolyseur angeschlossen wird. Dadurch wird ein netzdienlicher und wirtschaftlicher Betrieb des Elektrolyseurs ermöglicht und den regionalen Erzeugern eine kurzfristige Anschluss- und Abnahmemöglichkeit für ihren erneuerbaren Solar und Windstrom geboten. Somit verhilft der Elektrolyseur zusätzlichen erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen zu einer zeitnahen Inbetriebnahme und Grünstrom wird insbesondere dann, wenn das Netz ihn nicht aufnehmen kann, zu grünem Wasserstoff veredelt. Dieser grüne Wasserstoff wird dann in mobilen und stationären Anwendungen genutzt und führt so zu einer jährlichen Einsparung von mehr als 4.500 Tonnen CO2 in der Modellregion HyBayern.

Die Entwicklung der Region HyBayern als Wasserstoffregion wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP2) mit bis zu 20 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

 

 

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