(GZ-19-2022) |
► Landkreis Regensburg: |
Eröffnungsfeier für den neuen Kreisbauhof |
Der neue Kreisbauhof ist fertig. Mit einem Tag der offenen Tür stellte der Landkreis das 20-Mio.-Euro-Projekt der breiten Öffentlichkeit vor. Zur offiziellen Einweihungsfeier, die im Rahmen dieses Aktionstages stattfand, konnte Landrätin Tanja Schweiger eine Reihe von Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft begrüßen. Wie die Landrätin in ihrer Festansprache betonte, verfüge der Kreisbauhof mit den neuen Gebäuden und Ausstattungen jetzt wieder über einen modernen und zukunftsfähigen Standort. Mit weiteren Kooperations-Nutzungen, wie dem Kreisjugendring, dem Gartenpflegetrupp, dem Kompostzug der Abfallwirtschaft, sowie dem ebenfalls neu errichteten Feuerwehrsimulationshaus habe eine viele Synergieeffekte einschließende Investition realisiert werden können. Ihr Dank gelte den Gemeinden Barbing und Mintraching, die mit einem interkommunalen Gewerbegebiet den Weg für diesen Standort geebnet hätten.
Landrätin Tanja Schweiger (5. von rechts) konnte zur Eröffnungsfeier eine Reihe von Ehrengästen und Projektverantwortliche begrüßen. Bild: Hans-Christian Wagner
Unter den zahlreichen Gästen waren neben MdL Sylvia Stierstorfer, Kreisbrandrat Wolfgang Scheuerer, Architekt Joachim Gutthann auch Altlandrat Herbert Mirbeth und der frühere Landrats- Stellvertreter Otto Gascher. Auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger stattete der Veranstaltung einen kurzen Besuch ab und gratulierte dem Landkreis zu diesem zukunftsweisenden Projekt. Viele Besucher konnten sich durch die fachkundigen Erläuterungen der Bauhofmitarbeiter von der Funktionalität und vom durchdachten Gesamtkonzept des gesamten neuen Gebäudekomplexes überzeugen.
Verwendete Baustoffe
Der Baustoff Holz wurde beim Bauhofneubau vor allem beim Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes, bei den Dachkonstruktionen der Hallen, den Hallenwänden und im Fassadenbereich eingesetzt. Die tragenden Stützen und Sockelbereiche der Hallen, die Umfassungswände der Waschhalle und der Kfz-Werkstatt, sowie das Erdgeschoss des Verwaltungsgebäudes und das Feuerwehr-Übungsgebäude wurden in Stahlbeton ausgeführt.
Wasserhaushalt/Ökologie
Das gesamte anfallende Oberflächenwasser, sowohl von den Dächern als auch von den befestigten Flächen, wird über extra vorbereitete Sickerflächen und Rigolen in den Untergrund eingeleitet. Durch Ölabscheideanlagen und Schlammfänge wird gewährleistet, dass verschmutztes Oberflächenwasser oder Waschwasser nicht in den Untergrund gelangt. Die Pflanzflächen werden als Blühflächen angelegt.
Geothermische Grundwassernutzung
Es wurden zwei Entnahmebrunnen (je 2,0 l/s) mit einem Durchmesser von je 40 Zentimetern geschaffen. Über Sickerrigolen wird das entnommene Brunnenwasser wieder versickert.
Energie
Die Gebäude des neuen Kreisbauhofes wurden auf der Grundlage der Energieeinsparverordnung 2016 geplant, wobei das Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes nach KfW 70 Standard ausgeführt wurde. Die Erzeugung der notwendigen Wärmemenge erfolgt zu 70 Prozent mit einer Grundwasserwärmepumpe. Zum Betreiben des Hochtemperaturnetzes (Lüftung, Lufterhitzer in den Hallen und Warmwasserbereitung Verwaltung) und zur Deckung von Spitzenlasten wird ein Pelletkessel genutzt.
Die Dachflächen der Hallen und des Verwaltungsgebäudes sind mit PV-Anlagen ausgestattet. Die Gesamtleistung der auf den Hallendächern installierten PV-Anlagen beträgt 369 Kilowatt-Peak (kwp).
Im Rahmen der Außenanlagenarbeiten wurden Leerrohre und Zugschächte für die nachträgliche Errichtung einer Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge umgesetzt.
Neben dem Bauhof sind in den neuen Gebäuden untergebracht:
- Kreisfeuerwehr mit einem Büroraum, einem Lagerraum und zwei Stellplätzen, Feuerwehr-Übungsgebäude (Simulationshaus) mit acht Übungsflächen, drei Simulationsräumen für Rauch, Hitze, Brand und zwei Übungsbalkone
- Kompostzug der Landkreis- Abfallwirtschaft mit einem Lkw-Stellplatz und einem Materiallager
- Gartenpflegetrupp des Landkreises – Sachgebiet Gartenbau und Landespflege mit einem Lkw- Stellplatz, einem Materiallager und einem Raum für Kleinfahrzeuge
- Kreisjugendring mit zwei Büroräumen
Die Grundstücksgröße (alle bebauten und unbebauten Flächen) beträgt 18.568 m²; davon sind 12.335 m² bebaute Grundflächen. Die Grundfläche der Gebäude beträgt 3.844 m², der Bruttorauminhalt/umbauter Raum bemisst sich auf gesamt 33.960 m³ und die Reservefläche auf 11.900 m².
Ökologische Ausgleichsflächen
Für das Gewerbegebiet mussten aufgrund des Bebauungsplanentwurfs 2,7 Hektar ökologische Ausgleichsflächen geschaffen werden. Die Maßnahmen konnten auf Grundstücken durchgeführt werden, die durch die Gemeinde Pfakofen bei Rogging erworben wurden. Dort werden großflächige Retentionsräume zur Verbesserung des Hochwasserschutzes verwirklicht, die aus Rückhaltemulden und Feuchtflächen bestehen. Die Kosten belaufen sich – laut Landschaftspflegeverband, der die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen abwickeln wird – auf rund 360.000 Euro.
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