(GZ-22-2022) |
► Stadt Bamberg: |
Auflösung des Ankerzentrums gefordert |
In einer an die Bundesinnenministerin gerichteten Resolution tritt die Stadt für eine dezentrale Unterbringung ein |
Deutliche Worte findet eine Resolution der Stadt Bamberg zur Ankereinrichtung Oberfranken (AEO), hinter die sich der Bamberger Stadtrat in der Vollsitzung am 26. Oktober 2022 gestellt hat. „Wir erwarten einerseits klare Verbesserungen in der jetzigen Situation, die durch den rapiden Anstieg der Unterbringungszahlen für alle Beteiligten untragbar geworden ist“, betont Oberbürgermeister Andreas Starke. „Andererseits erinnern wir an die Zusage des Freistaats, die Einrichtung zum Ende des Jahres 2025 zu schließen, und fordern hier entsprechende Vorbereitungen.“
Aktueller Anlass für die Resolution ist die zuletzt doppelt so hohe Zahl an untergebrachten Flüchtlingen in dieser Einrichtung in einer ehemaligen US-Kaserne in Bamberg. Dies führt auf Grund der Anzahl und Dichte der Belegung zu Spannungen innerhalb der AEO, aber auch zu Problemen mit der Nachbarschaft im Umfeld. Die hier formulierten Forderungen werden vollumfänglich mitgetragen von den aus dem Wahlkreis Bamberg stammenden Bundestagsabgeordneten Lisa Badum (Bündnis 90/Die Grünen) und Andreas Schwarz (SPD) sowie von der Landtagsabgeordneten Ursula Sowa (Bündnis 90/Die Grünen).
Gerichtet ist die Resolution an Bundesinnenministerin Nancy Faeser, den Vorstandssprecher der BiMa (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben), Dr. Christoph Krupp, Staatsministerin Reem Alabali-Radovandie (Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, Oberfrankens Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz und alle Landtags- und Bundestagsabgeordneten der Region.
Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp stellt klar: „Die Stadt Bamberg wird weiter alles tun, um solidarisch gegenüber den Geflüchteten zu sein, dazu braucht es aber grundlegende organisatorische Änderungen des Freistaats Bayern, damit die Situation geschultert werden kann.“ Bei der Forderung nach einer planmäßigen Schließung der Einrichtung Ende 2025 sieht sich die Stadt auf einer Linie mit den Flüchtlingsverbänden und Engagierten in Bamberg, wie etwa Freund statt Fremd und den Wohlfahrtsverbänden. Diese würden laut Glüsenkamp „die Auswirkungen der Überbelegung der AEO durch erstklassige soziale Arbeit in der Stadt Bamberg und ein nicht müde werdendes Engagement noch irgendwie versuchen abzufedern“. Bedenklich stimmt jedoch, dass bei den Flüchtlingshelfern vermehrt Frustration aufkommt in dieser Lage.
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