Aus den Kommunenzurück

(GZ-23-2022)
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► Naturschutzgebiet „Trogener Moore“:

 

Wiedervernässungs-Maßnahmen abgeschlossen

Lindau (Bodensee) – In den letzten Jahren wurde viel Arbeit in die Wiedervernässung des Trogener Moores investiert. Gemeinsam mit den Beteiligten des Projektes verschaffte sich Landrat Elmar Stegmann zum Abschluss der Renaturierungsarbeiten ein Bild von den Maßnahmen im größten noch zusammenhängenden Moorkomplex der Lindauer Hochlagenmoore in Weiler-Simmerberg. Er bedankte sich bei allen Beteiligten und stellte die Relevanz dieses besonderen und seltenen Hochmoores sowie generell der Wichtigkeit von stark gefährdeten Moorlebensräumen für den Landkreis heraus. Zudem sicherte der Landkreischef seinen Einsatz bei zukünftigen Moorschutzmaßnahmen im Landkreis zu.

„Unsere Moore sind nicht nur als natürliche Rückzugsgebiete für teilweise bedrohte Tier- und Pflanzenarten von Relevanz, auch ihre Funktion als effiziente Kohlendioxidspeicher machen sie besonders wertvoll. Umso mehr freut es mich, dass wir nun gemeinsam Raum und Aufmerksamkeit für den Erhalt dieses Biotops und dessen Bedeutung als Emissionsspeicher schaffen. Gemeinsam sind wir mit der Renaturierung der Trogener Moore einen großen und wichtigen Schritt zum Schutz unserer Umwelt gegangen“, so Landrat Elmar Stegmann.

Das Naturschutzgebiet Trogener Moore in der Marktgemeinde Weiler-Simmerberg gehört zu den herausragenden Schutzgebieten im Landkreis Lindau (Bodensee). Das Hochmoor wurde im letzten Jahrhundert teilweise für den Torfabbau zur Brennstoffgewinnung entwässert. Der Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e. V. (LPV) hat nun eine bedeutende Maßnahme zur Wiedervernässung der Moore umgesetzt.

130 Dammbauten

Insgesamt wurden 16 Torfdämme in Entwässerungsgräben eingebaut. 55 Dämme wurden als Holzspundwände aus Nadelholzbrettern ausgeführt. Sechs Dämme wurden aufgrund der Länge und den daraus resultierenden statischen Erfordernissen als Metallspundwand ausgeführt.

Seit 2008 kamen in den Trogener Mooren alle gängigen Renaturierungsverfahren zur Wiedervernässung zum Einsatz. Mit Hilfe von 130 Dammbauten kann nun eine weitere Entwässerung des Moores verhindert und so aktiv zur Regenerierung des Moores beigetragen werden.

Im Auftrag der Regierung von Schwaben als Höhere Naturschutzbehörde wurde 2020 und 2021 mit der Umsetzung der letzten, erforderlichen Maßnahmen zur Wiedervernässung der Trogener Moore begonnen. Maßnahmenträger hierfür ist der Landschaftspflegeverband (LPV). Dieser hat die bisher aufwändigste Maßnahme zur Moorrenaturierung im Landkreis umgesetzt, die von den zuständigen Fachkräften Holger Bayer und Michaela Berghofer (Geschäftsführerin des LPV) betreut wurden. Die hierbei entstandenen  Gesamtkosten von insgesamt 325.000 Euro konnten mit 90 Prozent vom Freistaat Bayern über das Klimaprogramm 2050 – KLIP – gefördert werden.

Aktiv zur Regenerierung des Moores beitragen

In enger Zusammenarbeit mit der Regierung von Schwaben sowie deren Moorfachkräften Armin Woll und Nils Riegel sowie der Unteren Naturschutzbehörde, darunter Ursula Sauter-Heiler und Jörg Günther vom Landratsamt Lindau, konnte diese wichtige Maßnahme auf der von der Marktgemeinde Weiler-Simmerberg und dem Landkreis Lindau zur Verfügung gestellten erforderlichen Fläche umgesetzt werden.

Ebenfalls an den Maßnahmen beteiligt war Isolde Miller, Gebietsbetreuerin Moore, Tobel und Bodenseeufer im Landkreis Lindau (Bodensee) sowie Wolfgang Huang, Leiter der Geschäftsstelle des Kuratoriums für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau, das den Moorschutz im Landkreis unterstützt und sich mit Spenden in die Finanzierung einbringt.

 

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