Aus den Kommunenzurück

(GZ-24-2022)
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► Leuchtturmprojekt in Pittmannsdorf:

 

Historischer Jurastadel wird für die Direktvermarktung genutzt

Ein nun weit über die Region des westlichen Landkreises Regensburg bzw. der westlichen Oberpfalz hinaus strahlendes Leuchtturmprojekt wurde am Martinstag eingeweiht und eröffnet: der JuraMarktStadel in Pittmannsdorf (Stadt Hemau). Damit wurde ein für diese Gegend typischer Gebäudetyp, ein Jurastadel, saniert und gerettet – und der neuen Funktion, der Nutzung durch Direktvermarkter aus der Region, zugeführt.

Die bei der Einweihungsfeier wirkenden Redner sowie die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Genossenschaft. V.l.: Dr. Michael Schmidt (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege), Martin Reindl (Mitglied des Aufsichtsrates), Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl, Aufsichtsratsvorsitzender und 1. Bürgermeister Herbert Tischhöfer, Bernhard Köbler (stv. Vorsitzender), Josef Sedl- meier (Mitglied des Aufsichtsrates), Thomas Semmler (stv. Aufsichtsratsvorsitzender), Bettina Witt (Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz), Dr. Thomas Feuerer (Vorstandsvorsitzender). Bild: Markus Bauer
Die bei der Einweihungsfeier wirkenden Redner sowie die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Genossenschaft. V.l.: Dr. Michael Schmidt (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege), Martin Reindl (Mitglied des Aufsichtsrates), Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl, Aufsichtsratsvorsitzender und 1. Bürgermeister Herbert Tischhöfer, Bernhard Köbler (stv. Vorsitzender), Josef Sedlmeier (Mitglied des Aufsichtsrates), Thomas Semmler (stv. Aufsichtsratsvorsitzender), Bettina Witt (Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz), Dr. Thomas Feuerer (Vorstandsvorsitzender). Bild: Markus Bauer

Dieses aus dem Jahr 1791 stammende Gebäude sei „einer der ältesten erhaltenen Jurastadel und einer der letzten seiner Art“, stellte Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Tischhöfer, zugleich 1. Bürgermeister der Stadt Hemau, in seiner Begrüßung fest. „Ein wahres Juwel“, so Tischhöfer.

Bei einer Messe für Direktvermarkter hatte sich die breite Palette von Anbietern aus dem Hemauer Gemeindegebiet gezeigt. Hier lag der Anknüpfungspunkt, und damit war das Konzept für die Nutzung des Pittmannsdorfer Stadels geboren. Doch von der Idee bis zur Umsetzung war es ein langer Weg.

Die Sicherung und Sanierung des Stadels war ebenso zu stemmen wie die Ausstattung. Als ideale Lösung erwies sich die Gründung einer Genossenschaft, die am Einweihungstag 110 Genossen mit ca. 400 Anteilen aufwies. Neben der Sanierung des Stadels war einer der zentralen Aspekte, wie die Produkte verkauft werden sollten. Man entschied sich – zeitgemäß – für Verkaufsautomaten, die täglich von sechs bis 22 Uhr zugänglich sind. Das Angebot umfasst u.a. Wurst- und Fleischwaren, Getreide- und Milchprodukte, Öle, Eier, Honig, Kaffee und sogar gekochte Gerichte in Einweckgläsern.

„Nun steht das Projekt, wir sind stolz auf das Entstandene. Es ist ein Projekt, das es in der Form sonst nicht gibt“, freute sich Tischhöfer und ermunterte dazu, das Angebot kräftig zu nutzen. Sein Dank galt besonders der Vorstandschaft der Genossenschaft mit dem Vorsitzenden Dr. Thomas Feuerer an der Spitze, der das Projekt in die Wege geleitet und vorangetrieben habe. Dies unterstrich auch Dr. Michael Schmidt vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in seinem Grußwort. Den Stadel bezeichnete er als „eine Diva, die entdeckt und erobert werden möchte.“ Geboten werde ein „tolles Angebot, zu 100 Prozent regional. Alle Mühen haben sich gelohnt“, lobte Schmidt und hob den Einsatz der Genossenschaft hervor.

Ehrgeiziges Projekt

Das Projekt sei „mit viel Engagement und Ehrgeiz umgesetzt worden“, stellte Bettina Witt, Sachgebietsleiterin für Dorferneuerung und Bauwesen beim Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz, in ihrem Grußwort fest. Es sei „ein Projekt, das den Zielen der ländlichen Entwicklung entspricht“. Als „herausragendes Projekt“ würdigte auch Dr. Tobias Appl, Bezirksheimatpfleger der Oberpfalz, den JuraMarktStadel und die damit verbundenen Aspekte: Erhalt eines Denkmals, zeitgemäße Neunutzung, Förderung der regionalen Direktvermarkter und Ort für Kommunikation.

Auf die breite Palette der Genossenschaftsmitglieder vom einjährigen Kind bis zum über 80-jährigen Senior ging Vorsitzender Feuerer in seiner Ansprache ebenso ein wie auf die Anzahl der Vermarkter – aktuell 13 mit steigender Tendenz. Ebenso dankte er den Zuschussgebern und Förderern. Anerkennung zollte er schließlich den an der Baumaßnahme beteiligten Firmen, die seit 25. Februar, dem Tag des offiziellen Spatenstichs, beste Arbeit geleistet haben.

Mit dem kirchlichen Segen durch den katholischen Pater Jose Peter und die evangelische Pfarrerin Julia Sollinger wurde der sanierte Stadel seiner neuen Bestimmung übergeben. Von den 13 Direktvermarktern sind elf in der Großgemeinde Hemau beheimatet, die zwei anderen kommen aus den Nachbargemeinden Parsberg und Pielenhofen. Für den reibungslosen Betrieb sorgen Birgit Dinauer und Michael Obergrießer.

Am Eröffnungstag präsentierten einige der Direktvermarkter im ersten Stock des Stadels dann auch persönlich ausgewählte Produkte und standen für Gespräche zur Verfügung.

Markus Bauer

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