Aus den Kommunenzurück

(GZ-1/2-2023)
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► Großes Einsparpotenzial bei Energie, Kosten und CO2:

 

Erste Solar-Hybridleuchte am Bayernwerk-Netz

Feierliche Einweihung im oberpfälzischen Velburg mit Staatsminister Albert Füracker

Tagsüber Solarstrom tanken und nachts als kostenloses Straßenlicht ausleuchten. Und wenn mal nicht die Sonne scheint, gibt´s zur Sicherheit den Netzstrom – das ist das Prinzip der neuen Solar-Hybridleuchte, die zum ersten Mal im Gebiet der Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) angeschlossen wurde. Im oberpfälzischen Velburg wurde die erste Leuchte gemeinsam mit Bürgermeister Christian Schmid, Finanz- und Heimatminister Albert Füracker, MdL, und Bayernwerk-Vorstand Dr. Egon Westphal nahe der örtlichen Grund- und Mittelschule feierlich eingeweiht.

Start für die erste Solar-Hybridleuchte in Bayern: Gemeinsam nahmen Landrat Willibald Gailler, Bayernwerk-Vorstand Dr. Egon Westphal, Velburgs Bürgermeister Christian Schmid und Bayerns Finanzminister Albert Füracker (v.l.) die Innovation in Betrieb. Bild: Michael Bartels / Bayernwerk
Start für die erste Solar-Hybridleuchte in Bayern: Gemeinsam nahmen Landrat Willibald Gailler, Bayernwerk-Vorstand Dr. Egon Westphal, Velburgs Bürgermeister Christian Schmid und Bayerns Finanzminister Albert Füracker (v.l.) die Innovation in Betrieb. Bild: Michael Bartels / Bayernwerk

Die neue Hybridleuchte verfügt über ein Solarpanel auf der Oberseite sowie einen Akku, der im Leuchtenmast verbaut ist. Tagsüber lädt sich der Akku durch die Solarenergie auf und liefert nachts den CO2-freien Strom für den LED-Leuchtenkopf. Bei zu geringer Ladung schaltet die Straßenleuchte auf den regulären Stromanschluss um, sodass das Stromnetz im hybriden Modus die nötige Energie bereitstellt. „Mit der neuen Leuchte vereinen wir das Beste aus beiden Energiewelten: Wir nutzen das kostenlos gespeicherte Sonnenlicht abends in der Dunkelheit und gewähren zugleich eine starke Betriebssicherheit durch den Netzanschluss. Damit ist es das nachhaltigste und zugleich robusteste Lichtkonzept für die Gemeinden und Städte Bayerns“, erklärt Bayernwerk-Vorstand Dr. Egon Westphal. In puncto Einsparpotential sprechen die Zahlen deutlich für sich: Gegenüber den bereits effizienten LED-Leuchten spart die Hybridleuchte nochmals rund 70 Prozent an Energie und Stromkosten sowie fünf Kilogramm an Kohlendioxid jährlich ein.

„Hightech aus unserer Heimat für unsere Heimat! In Velburg geht jetzt die bayernweit erste von einem Netzbetreiber geprüfte Solar-Hybridleuchte an den Start – sie hat Strahlkraft für den gesamten Freistaat und darüber hinaus. Die innovative Lösung zur Nutzung von Sonnenenergie in der Straßenbeleuchtung beweist Vorbildcharakter: Denn sie zeigt, wie sich energiesparende LED-Technologie und CO2-freie Stromerzeugung im Alltag klug verbinden lassen. Nur gemeinsam und mit Kreativität schaffen wir Fortschritt“, betont Finanz- und Heimatminister Albert Füracker.

Innovation für die Region

Von den rund 1.300 Brennstellen in Velburg wurden bereits 700 auf die LED-Technologie umgerüstet. Weitere zehn Brennstellen werden jetzt auf die neue Solar-Hybridvariante umgerüstet. Im vollgeladenen Zustand können die Leuchten dann rund vier Tage autark Licht spenden. Ein energie- und vor allem kostensparendes Modell, wie auch Velburgs Bürgermeister Christian Schmid meint: „Seit Jahren sind wir dabei, generell alle Ausgaben im Bereich Energie zu prüfen und neue, innovative Lösungen zu suchen. Dank Bayernwerk können wir hier im Stadtpark Velburg nun ein Musterbeispiel an Effizienz und Modernität liefern. Allen Beteiligten danke ich recht herzlich für die tolle Zusammenarbeit.“

Im Vergleich zum früheren Straßenbeleuchtungsbetrieb ohne LED-Einsatz konnte das Bayernwerk seit 2012 mit den bisherigen LED-Umrüstungen fast 600 Gigawattstunden Strom einsparen, was in etwa dem 30-fachen Jahresverbrauch an Strom von Velburg entspricht. „Das weitere Potential liegt bei 50 Gigawattstunden jährlich. Das wollen wir bis 2025 heben“, so Westphal.

Das Bayernwerk betreibt die Straßenbeleuchtung in rund 1.200 Kommunen Bayerns. Um die Lichtanlagen so nachhaltig und effizient wie möglich zu betreiben, setzt das Unternehmen dabei konsequent auf LED-Technologie. Gerade in Zeiten steigender Energiepreise rüsten viele Kommunen in Bayern ihre Straßenbeleuchtungen auf LED um oder planen dies. Waren im Februar 2020 noch rund 200.000 LED-Straßenleuchten am Bayernwerk-Netz installiert, so sind es heute bereits über 400.000. Rund 15.000 Umrüstungen wurden dabei vom Förderprogramm „Kommunale Klimaförderung“ kofinanziert.

Umstellung auf LED als wirksamste Einsparungsmaßnahme

„Wenn die Straßenbeleuchtung auf Licht emittierende Dioden (LED) umgestellt ist, hat die Kommune schon viel zur Energieeinsparung und damit auch zum Klimaschutz beigetragen“, weiß Daniel Pangerl, Lichtexperte beim Bayernwerk. Bestehende LED-Leuchten haben in aller Regel auch eine zusätzliche autarke Nachtabsenkung um 50 Prozent verbaut. Somit wird der bereits geringe Energieverbrauch nochmals für 4 Stunden bzw. 7 Stunden um weitere 50 Prozent reduziert.

Mit der neuen Hybridleuchte sind nun bis zu 90 Prozent Energieeinsparung gegenüber herkömmlichen Natriumdampfleuchten möglich. „Das eignet sich vor allem im Neubau für Anlieger- und Radwege, aber auch für die Umrüstung von Bestandsleuchten“, erläutert Daniel Pangerl. Ein ähnlich hohes Einsparpotenzial biete die smarte Lösung, also eine Umstellung auf LED-Leuchten mit Bewegungsmeldern. Abgesehen von der hohen Energieeffizienz bieten LED-Straßenleuchten einen ökologischen Vorteil: Sie ziehen weniger Insekten an. Für die Umstellung auf LED sei eine sorgfältige Planung und die Programmierung vor Ort erforderlich. Für die Umsetzung müsse man sechs Monate einplanen. Was für welchen Standort am meisten Sinn mache, müsse individuell und vor Ort betrachtet werden.

Umrüstung mit LED-Retrofits

Wem das zu lange dauert, der kann auch mit sogenannten LED-Retrofits seine Beleuchtung umrüsten. Hier wird nur das Leuchtmittel selbst getauscht, die Umsetzung dauert nur zwei bis drei Monate und amortisiert sich bereits nach rund zwei Jahren. Das Bayernwerk als Partner vieler Kommunen bietet hierzu Beratung und Lösungsvorschläge an. In vielen Bayernwerk-Kundencentern von Franken über Ostbayern bis nach Oberbayern gibt es darüber hinaus eine „Leuchtenstraße“, in der sich Vertreter von Gemeinden ein Bild von verschiedenen Beleuchtungsszenarien machen können.

 

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