Aus den Kommunenzurück

(GZ-3-2023)
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► Jahrespressekonferenz des Landkreises Erding:

 

Gut aufgestellt

„Im Landkreis Erding ist es uns gelungen, besonders im sozialen Bereich neue Strukturen aufzubauen und bestehende Einrichtungen zu erweitern“, hob Landrat Martin Bayerstorfer im Rahmen der Kreis-Jahrespressekonferenz hervor. Er stellte Maßnahmen und Aktionen vor, die im vergangenen Jahr in die Wege geleitet bzw. durchgeführt wurden.

Bestens entwickelt hat sich laut Lautkreischef der im Jahr 2021 etablierte Pflegestützpunkt. Mittlerweile biete er zusätzlich zum Angebot im Landratsamt in sechs Landkreiskommunen kostenlos Beratungs- und Unterstützungsleistungen rund um das Thema Pflege an. „Unser bayernweit einzigartiges Pionierprojekt des Pflegekrisendienstes, der sich temporär um zu Pflegende kümmert, wenn kein anderer Pflegedienst oder ehrenamtliche Helfer die Tätigkeit übernehmen können, wurde vom Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit dem 1. Preis beim Wettbewerb ‚Innovative Wege zur Pflege – Preis für zukunftsweisende Wohn- und Pflegeprojekte‘ prämiert“, führte Bayerstorfer aus.

Gestiegene Flüchtlingszahlen

Weiterhin widme sich der Landkreis Erding mit großem Einsatz der Unterbringung und Versorgung geflüchteter Menschen. „Seit Beginn des auf das Schärfste zu verurteilenden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine kommen noch deutlich mehr schutzsuchende Menschen zu uns und hoffen auf unsere Unterstützung. Aktuell haben rund 2.400 Geflüchtete Schutz und Zuflucht in den Städten, Märkten und Gemeinden unseres Landkreises gefunden – so viele wie nie zuvor“, unterstrich der Landrat.

Zudem werde weiter daran gearbeitet, die Bildungslandschaft für kommende Generationen auszubauen und zu verbessern. Umfangreiche Um- und Ausbaumaßnahmen an den Schulen des Landkreises, wie etwa die Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau des Anne-Frank-Gymnasiums oder auch der Start der Berufsfachschule für Kinderpflege an der Dr. Herbert Weinberger-Berufsschule, schafften neue Perspektiven für Kinder und Jugendliche.

Am Klinikum Landkreis Erding wurden überdies nach rund einem halben Jahr Bauzeit die neuen chirurgischen Ambulanzen in Betrieb genommen. Die Verzahnung von ambulant-stationärer Versorgung wird weiter vorangetrieben. Wie Bayerstorfer betonte, wurde das Klinikum mit seinem Konzept zur Demenzbetreuung mit dem Klinik- Kompetenz- Bayern (KKB)- Innovationspreis ausgezeichnet.

ÖPNV

Ein durchwachsenes Jahr 2022 hatte der ÖPNV zu verzeichnen. Bedingt durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg seien die Fahrgastzahlen teils immer noch stark schwankend. Der Landkreis Erding als zuständiger Aufgabenträger für den MVV-Regionalbusverkehr habe sein Angebot im MVV-Regionalbusverkehr zum Fahrplanwechsel Ende des Jahres weiter angepasst.

Bewährt haben sich die in den vergangenen Jahren vom Landkreis eingerichteten Corona-Verstärkerbusse, da sie die Kapazität im MVV-Regionalbusverkehr erhöhen konnten. Daher habe man sich entschieden, diese Verstärkerbusse in den Regelverkehr aufzunehmen, teilte der Landrat mit.

Aktuell befinde sich der Landkreis Erding auf den letzten Metern des Zertifizierungsprozesses „Fair Trade Landkreis“. Die Fair Trade Standards sollen Ungerechtigkeiten des konventionellen Handels sowie instabile Märkte ausgleichen und eine nachhaltige Entwicklung von Produzenten fördern. Um das Netzwerk des fairen Handels zu vergrößern, dürfen sich Geschäfte, Gastronomiebetriebe, Kirchen, Schulen und Vereine melden, die Produkte aus dem fairen Handel verwenden.

Sozialpreis des Landkreises

Auf Bayerstorfers Anregung hat der Erdinger Kreistag mit großer Mehrheit die Einführung eines Sozialpreises für den Landkreis beschlossen. Gewürdigt werden sollen dabei „soziales Engagement und hervorragende Verdienste um das soziale Leben im Landkreis“ in den Bereichen Altenhilfe, Behindertenarbeit, Hospizarbeit, Betreuung von Kranken/Menschen mit Behinderung, Hilfe für sozial und wirtschaftlich Schwache und Benachteiligte (inklusive Geflüchtete und Asylsuchende) sowie in der Jugendarbeit.

Das Vorschlagsrecht haben alle Bürger sowie Gemeinden, Kirchen, Organisationen und Verbände. Die Preisträger (maximal zwei) müssen aus dem Landkreis stammen oder vor Ort wirken. Dotiert ist die Auszeichnung mit insgesamt 4.000 Euro. Bayerstorfer zufolge „gebührt Menschen, die sich ums Allgemeinwohl verdient machen und Arbeit am und für den bedürftigen Menschen erbringen, gerade in Zeiten abnehmenden sozialen Engagements und zunehmender Ich-Bezogenheit Dank, Wertschätzung und Anerkennung. Der Sozialpreis soll diejenigen ehren, die Vorbildcharaktere sind, aber selten im gebührenden Rampenlicht stehen.“

DK

 

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