Aus den Kommunenzurück

(GZ-6-2023)
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► Kommunalforum Alpenraum 2023 in Kundl:

 

„Wir müssen Dinge angehen, die wehtun“

Den Gemeinden kommt bei der Bewältigung der Klimakrise eine entscheidende Rolle zu – das war eine der Kernbotschaften beim Kommunalforum Alpenraum, zum dem sich Gemeindevertreterinnen und -vertreter aus Südtirol, Tirol und Bayern im Lindner-Innovationszentrum in Kundl trafen.

V.l.: Stefan Lindner (Geschäftsführer Traktorenwerk Lindner), Alfred Riedl (Präsident Österreichischer Gemeindebund), der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle, Hermann Lindner, Rudolf Lindner (beide Geschäftsführer Traktorenwerk Lindner), Andreas Schatzer (Präsident Südtiroler Gemeindenverband) und Franz Rasp (Bürgermeister Berchtesgaden und Bayerischer Gemeindetag). Bild: Lindner
V.l.: Stefan Lindner (Geschäftsführer Traktorenwerk Lindner), Alfred Riedl (Präsident Österreichischer Gemeindebund), der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle, Hermann Lindner, Rudolf Lindner (beide Geschäftsführer Traktorenwerk Lindner), Andreas Schatzer (Präsident Südtiroler Gemeindenverband) und Franz Rasp (Bürgermeister Berchtesgaden und Bayerischer Gemeindetag). Bild: Lindner

Der Klimawandel ist eines der großen Zukunftsthemen. Gerade im Alpenbogen macht sich der Temperaturanstieg besonders bemerkbar und hat massive Auswirkungen: von der Landwirtschaft über den Tourismus bis zum Naturgefahrenmanagement. „Wenn wir nicht im Kleinen anfangen, wird es auch im Großen nicht gelingen. Wer jetzt nicht auf die Energie- und Mobilitätswende setzt, verbaut der nächsten Generation die Zukunft“, sagte Tirols Landeshauptmann Anton Mattle bei der Eröffnung des Kommunalforums Alpenraum im Lindner-Innovationszentrum in Kundl.

„Die Gemeinden haben eine extrem wichtige Rolle im Klimaschutz, als Vorbilder und Multiplikatoren“, betonte Klimaexperte und ORF-Wetterchef Marcus Wadsak in seiner Keynote „Klimawandel: Fakten gegen Fake & Fiction“. Und er sagt auch: „Es gibt derzeit keinen wissenschaftlichen Grund, warum wir die Pariser Klimaziele nicht erreichen könnten. Es liegt nur an uns und unserem Handeln“.

Energiesparen als Hebel

Helmuth Müller, Vorstandsvorsitzender der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG, zeigte auf, dass „alleine bei der Straßen- und Sportplatzbeleuchtung durch den Einsatz von LED-Technologie bis zu 60 Prozent Energie eingespart werden können.“ Zweites großes Thema sei die Eigenerzeugung – zum Beispiel durch PV-Anlagen auf kommunalen Gebäuden.

„Wenn es um den Klimaschutz geht, müssen die Gemeinden die Bevölkerung motivieren“, betonte Alfred Riedl, Präsident des österreichischen Gemeindebundes in der abschließenden Talkrunde. Sein Südtiroler Amtskollege Andreas Schatzer sieht vor allem das Verkehrsthema als Schlüssel im Kampf gegen den Klimawandel: „Wir müssen den hausgemachten Verkehr in den Griff bekommen und hier ein Umdenken bei den Menschen erreichen.“

Franz Rasp, Bürgermeister von Berchtesgaden und Vertreter des Bayerischen Gemeindetags, ortet Handlungsbedarf im Siedlungsbereich: „Wir müssen Dinge angehen, die wehtun. Jeder träumt vom Einfamilienhaus im Grünen. Ich muss den Leuten aber sagen, dass das mit Blick auf den Klimaschutz in Zukunft oft nicht mehr geht.“ Die Devise heiße „schmerzhafte Nachverdichtung statt Neuausweisung.“ Auf die Bedeutung des ländlichen Raums für den Klimaschutz und die Energiezukunft ging Regina Norz, stellvertretende Obfrau von Forum Land ein: „Es geht darum, möglichst viele Grünflächen zu erhalten und zu bewirtschaften. Jeder Hektar Wald und Wiese speichert CO2.“

Das Kommunalforum Alpenraum ist eine Initiative des Tiroler Fahrzeugherstellers Lindner aus Kundl. Ziel ist es, die Gemeinden in den alpinen Regionen zu vernetzen und gemeinsam an Lösungen für die Zukunft zu arbeiten.

 

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