Aus den Kommunenzurück

(GZ-20-2023 - 26. Oktober)
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► Stadt Garching bei München:

 

Erinnerung an Zwangsarbeiter im „Lager Schleißheim“

Stele in Hochbrück eingeweiht

 

Im September wurde gegenüber der Hochbrücker Kirche St. Franziska Romana eine Gedenkstele eingeweiht, die an das Leid der Zwangsarbeiter im „Lager Schleißheim“ der SS und an deren brutale menschenverachtende Ausbeutungsmethoden erinnern soll. Die Stele steht in etwa am damaligen Lagereingang. Zwei Infotafeln klären in Text und Bild über den Ort auf.

V.l.: Garchings Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann, Lioba Leibl und Dr. Michael Müller. Bild: Felix Benjamin Brümmer
V.l.: Garchings Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann, Lioba Leibl und Dr. Michael Müller. Bild: Felix Benjamin Brümmer

Garchings Erster Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann sprach in seiner Begrüßungsrede beim Festakt in der Grundschule Hochbrück von der „Pflicht zur Erinnerung“, die Künstlerin Lioba Leibl, die die Stele geschaffen hat, ergänzte: „Es gibt nicht zu viele Denkmäler. Im Gegenteil, es gibt immer noch zu wenige!“ Der Garchinger Ortschronist und Heimatpfleger Dr. Michael Müller betonte, wie wichtig es sei, dass die Menschen um die Vergangenheit der Orte, in denen sie wohnen, wissen. Zwei Schülerinnen des Werner Heisenberg Gymnasiums (WHG) stellten beispielhaft die Biografien und Schicksale einiger Zwangsarbeiter vor. Im Anschluss wurde der neue und wichtige Gedenkort unter Anteilnahme aller Gäste feierlich gesegnet.

Erinnerung bewahren

Im „Lager Schleißheim“ der SS – einem Außenlager des KZ Dachau – mussten in der Zeit der Nazi-Herrschaft KZ-Häftlinge Zwangsarbeit leisten. Sie waren in einem ehemaligen Munitionsbunker untergebracht und vielerlei täglicher Willkür ausgesetzt. Um die Geschichte dieses Ortes nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, hat sich der Garchinger Stadtrat aus drei eingereichten Entwürfen für einen Gedenkort für denjenigen von Lioba Leibl entschieden; sie schuf 2017 auch die Garchinger Patrona Bavariae.

Gestaltung der Stele

Die Gestaltung der Stele aus schroffem Cortenstahl zeigt eine endlos scheinende Menschenkolonne und steht damit für die Ent-Individualisierung der Zwangsarbeiter.

 

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