Aus den Kommunenzurück

(GZ-6-2024 - 14. März)
gz aus den kommunen

► Stiftung der Sparkasse Donauwörth:

 

Für eine lebenswerte Welt

Erstmals Nachhaltigkeitspreis vergeben

 

Premiere bei der „Stiftung der Sparkasse Donauwörth“: Erstmals vergab sie den mit 10.000 Euro dotierten Nachhaltigkeitspreis. Diese Auszeichnung wurde an 13 Vereine und Organisationen verliehen, die sich in Bereichen wie Ressourcenschonung, Energieeffizienz und Umweltschutz engagieren.

Zu den Preisträgern zählt das Reparatur-Café, Landratsamt Donau-Ries mit Partnern. Unter dem Motto „Reparieren statt Wegwerfen“ bringen ehrenamtliche Helfer (Näher, Fachkräfte, Meister und Bastler) kaputte Gegenstände in Donauwörth und Nördlingen wieder in Gang. Bezahlt werden nur die Ersatzteile. Hauptziel des Projekts ist es, ein Umdenken in den Menschen zu wecken, vom wachsenden Wegwerftrend hin zur Sensibilisierung für Ressourcen. Ein weiteres Reparatur-Café in Harburg ist in Planung.

Eine Projektwoche der Leonhard-Fuchs-Grundschule und Mittelschule Wemding zum Thema „Fairtrade“ überzeugte so, dass der Prozess zum „Zertifikat Fairtrade-School“ angestoßen wurde. Im Mittelpunkt stehen faire Produkte, wie z.B. Kaffee im Lehrerzimmer, Bananen in der Schulobstaktion, Hefte mit blauem Engel, Pausenverkauf mit fair gehandelten Snacks und Getränken sowie der Versuch, regionales Einkaufen näher zu bringen, wozu es auch eine Wanderausstellung an der Schule gab.

Am Albrecht-Ernst-Gymnasium Oettingen wurde ein nachhaltiger Schulgarten mit Gemüse und Kräutern zur Bereicherung der Schulküche angelegt. Verwendung fand ein Hochbeet aus Altholz und ein Komposthaufen. Verzichtet wurde auf Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel. Das Projekt soll anderen Schulen als Vorbild dienen.

Das Projekt „Wasser – ein kostbares Gut“ der Sebastian-Franck-Grundschule Donauwörth-Parkstadt wurde zum 50-jährigen Schuljubiläum gestartet, auch aufgrund des Trinkwasserproblems in der Parkstadt. Ein Musical („Wassertropfen-Weltreise“) wurde einstudiert, zudem wurden eine Ausstellung von UNICEF („Wasser ist Leben“) und ein Sponsorenlauf („Running for water“) organisiert. Im Rahmen der ressourcenschonenden Verwendung von Wasser wird der Schulgarten nur noch mit gesammeltem Regenwasser bewässert. Plakate sollen auf der Schultoilette zum Wassersparen animieren.

Der Abschlussjahrgang der Anton-Jaumann-Realschule Wemding stellte sich die Aufgabe, eine eigene Biogas-Anlage zu bauen. Mit Unterstützung der Schule und eines Sponsors wurden ein passender Behälter und die Technik angeschafft, um so die Funktionsweise nachhaltiger Energiegewinnung kennenzulernen. Mit dieser wurde beispielsweise Nudelwasser erhitzt und ein Mittagessen zubereitet.

Private Wirtschaftsschule Donauwörth

Die Private Wirtschaftsschule Donauwörth erreichte mit ihrem verankerten Leitbild beim Thema Umwelt- und Klimaschutz eine Auszeichnung als „Umweltschule in Europa/Internationale Nachhaltigkeitsschule“. In den Klassen wird ein strenges, von Lehrkräften überwachtes Heizprotokoll mit dem Ziel geführt, den Energieverbrauch zu senken. Außerdem setzten Schüler unter Anleitung eines Försters in Zusammenarbeit mit der Stadt Donauwörth Rotbuchensetzlinge. Das Wachstum soll informativ bei Wandertagen begleitet werden. Darüber hinaus wurde mit einer Bodenanalyse der Schulgarten angelegt und passend gedüngt. Bewusst wird auf Chemikalien und Giftstoffe verzichtet und der Umgang mit Regenwasser sowie die Kompostwirtschaft erlernt. Angelegt wurden zudem Nisthilfen für Vögel und Bienen, Igelunterschlupfe und ein Miniteich. Gebaut wurde auch ein „grünes Klassenzimmer“ für den Unterricht im Freien. Der Naturgarten wurde vom Landratsamt zertifiziert.

Das Hauptziel des Deutschen Alpenvereins, Sektion Donauwörth, ist die Klimaneutralität bis 2030. Im Rahmen nachhaltiger Mobilität sollen Zielorte klimaschonend und möglichst wohnortnah geplant werden. Dazu gehören unter anderem Fahrgemeinschaften, ein sektionsinternes Tempolimit bei 120, ein vereinsinternes Klimabudget bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die Planung der Ziele mit anderen Sektionen zur Auslastung des Reisebusses und perspektivisch der Umstieg auf Busse mit nachhaltigen Antrieben. Zusätzlich verfolgt der Verein die Umstellung auf Ökostrom, die Aufstellung einer CO2-Bilanz, den Einbau einer digitalen Wärmesteuerung für das Vereinsheim, die Nutzung regionaler Getränke und vegetarischer Alternativen, möglichst Fairtrade oder Recycling-Produkte.

Das Aktionsbündnis „Monheim summt!“ hat bisher über 70.000 Blumenzwiebeln ausgepflanzt. Das Projekt hat das Hauptziel „Insektenschutz“, dazu sollen Blühflächen geschaffen, Beete insektenfreundlich umgestaltet werden, das Nahrungsangebot für Insekten erweitert, Nisthilfen angelegt und Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden. Erweitert wurde das Projekt durch eine Aktion mit Streuobstwiesen, die Bürger künftig nutzen können. Um einen möglichst insektenfreundlichen Garten zu entwickeln, bietet das Bündnis eine Gartenberatung an.

Das Gymnasium Donauwörth führt im Rahmen der Umwelt AG verschiedene Aktionen durch, um die Schüler für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Projekte waren unter anderem eine Handysammelaktion mit 269 Altgeräten, deren Verkaufserlös an die Missio München gespendet wurde, ein zentraler Heftverkauf aus Recyclingpapier in der Schule, das Erstellen eines Erklärvideos zum Thema Artenvielfalt und die Teilnahme an der Müllsammelaktion des AWV.

Arbeitskreis Nachhaltigkeit Oettingen

Der Arbeitskreis Nachhaltigkeit Oettingen wartet mit zahlreichen Beiträgen zur Sensibilisierung und Bildung der Bevölkerung in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf. Weitere Themen sind Vorträge in der VHS zu Themen wie ökologische und soziale Aspekte bei der Bekleidung, Schulung von Bauhofmitarbeitern zu Baumbepflanzung, Heckenschnitt und Mähen, Initiative zur Anschaffung von Pfandringen an Müllbehältern, Teilnahme an der Mehrweginitiative „Nachhaltiges Nordschwaben“, Aktion gegen Schottergärten, Unterstützung von Projekten der AG Umweltschutz an der Grund- und Mittelschule, Organisation von Müllkippen-Sammelaktionen und Aufstellen von Kippensammelbehältern sowie Aufklärungsarbeit über die Schädlichkeit des Rauchens.

Die Stadt Oettingen hat im Sommer in Zusammenarbeit mit der Diakoneo, die auch an der Organisation des Host-Town-Programms maßgeblich beteiligt war, den Zuschlag für die Special Olympic World Games erhalten, deren Ziel es ist, Menschen mit geistiger Behinderung durch den Sport zu mehr Anerkennung, Selbstbewusstsein und letztlich zu mehr Teilhabe an der Gesellschaft zu verhelfen und die Inklusionsbewegung voranzubringen. In Oettingen war die Delegation für Boccia und Leichtathletik aus Kambodscha zu Gast. Das bunte Programm beinhaltete auch einen Spiel-, Sport- und Gesundheitstag, der sich alle zwei Jahre wiederholen soll. Die auf der Freibadinsel gebaute Boccia-Bahn kann von der Bevölkerung genutzt werden. Während der Host-Town-Woche wurde auch ein großer inklusiver Fackellauf in der Innenstadt ausgerichtet.

Nachdem urbaner Gartenbau in Großstädten längst zum Trend geworden ist, gibt es seit 2023 auch ein solches Projekt in Donauwörth. Volkshochschule und Stadtverwaltung haben sich hier zusammengetan, um jungen Familien die Chance zu bieten, für sich zu gärtnern. Auf zehn Parzellen kann je nach Bedarf angepflanzt werden, was beliebt. Professionelle Begleitung und Beratung vom Gärtner gibt es obendrauf.

Der Verein Transition Town Donauwörth („Stadt im Wandel“) steht für mehr Gerechtigkeit und Achtsamkeit im Umgang mit Menschen, Umwelt und Erde, nimmt regelmäßig an Treffen eines Nachhaltigkeitsstammtisches teil und unterstützt diesen bei seinen Aktivitäten. Themen bei Veranstaltungen mit Referenten, die sich auf Nachhaltigkeit spezialisiert haben, sind beispielsweise die Donauwörther Klimawoche, Reinigen ohne Plastik und Tipps für nachhaltige Putz- und Waschmittel sowie müllsparende Verbräuche im Haushalt.

Der Vorsitzende der „Stiftung der Sparkasse Donauwörth“, Oberbürgermeister Jürgen Sorré, wertete die Vergabe des Nachhaltigkeitspreises als eine „ausgezeichnete Idee, um sich für eine lebenswertere Welt einzusetzen“. Dies zeige sich auch am Einreichen der Vielzahl an guten und auszeichnungswürdigen Vorschlägen.

Landrat Stefan Rößle, ebenfalls im Stiftungsvorstand vertreten, verwies auf das langjährige, vielfältige Engagement im Landkreis für mehr Nachhaltigkeit. „Wir nehmen die Aufgabe sehr ernst, denn Kommunen spielen für die Verwirklichung praktisch aller Ziele einer nachhaltigen Entwicklung eine wichtige Rolle. Hier leben die Menschen, die nachhaltige Entwicklung im alltäglichen Handeln aktiv umsetzen und die Veränderungen spüren“, unterstrich Rößle.

DK

 

Dieser Artikel hat Ihnen weitergeholfen?

Bedenken Sie nur, welche Informationsfülle ein Abo der Bayerischen GemeindeZeitung Ihnen liefern würde!
Hier geht’s zum Abo!

 

GemeindeZeitung

Aus den Kommunen

AppStore

TwitterfacebookinstagramYouTube

Google Play

© Bayerische GemeindeZeitung