Aus den Kommunenzurück

(GZ-11-2024 - 6. Juni)
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► Euregio-Inntal Gemeindetag in Scheffau:

 

Megatrends in bayerischen und Tiroler Gemeinden

 

Dass bayerische und Tiroler Gemeinden gemeinsam voneinander lernen und auf diese Weise noch effizienter Maßnahmen für ihre Bewohner umsetzen können, zeigte der Euregio Inntal- Gemeindetag in Scheffau. Bei diesem grenzüberschreitenden Austausch unter dem Vorsitz von Präsident Christoph Schneider präsentierten Rathauschefs aus der Grenzregion „Best Practice“ - Beispiele aus ihren Gemeinden. Auch gab es ausreichend Gelegenheit für Vernetzungsgespräche.

Neben den Themen „Pflege in der Gemeinde“ (Bürgermeister Wolfgang Knabl/Gemeinde Söll), „Breitbandausbau und Digitalisierung in der Gemeinde“ (Bürgermeister Christian Tschugg/Scheffau ), „Vermittlung zur Wertigkeit von Infrastrukturmaßnahmen der Gemeinde“ (Erster Bürgermeister Christoph Schneider/Neubeuern) und „Spannungsfeld Haupt- und Nebenwohnsitze in Gemeinden“ (Bürgermeister Ekkehard Wimmer/Walchsee) hielten Martin Hintermayr (Wasserburger Wohnungsbaugenossenschaft) und Irene Biebl-Daiber, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Bernau am Chiemsee, erkenntnisreiche Impulsvorträge.

Genossenschaftliches Wohnen auf dem Land

In seinem Referat über „Genossenschaftliches Wohnen als Chance für ländliche Gemeinden bei Wohnungsnot und Flächenknappheit“ sprach Geschäftsführender Vorstand Hintermayr von der GWG eG Wasserburg als „preisdämpfenden Marktakteur“. Gegründet 1950, habe das Unternehmen ca. 1.500 Wohnungen im Bestand. Jedes Jahr müssten etwa 3 Mio. Euro allein in Instandhaltungsmaßnahmen investiert werden.

„Genossenschaftliches Wohnen bei uns zeichnet sich durch eine starke Stellung des Mieters, Professionalität in der Vermietung und im Bau aus“, betonte Hintermayr. „Unsere Mieter sind Mitglieder in unserer Genossenschaft (3 Anteile a´ 155 Euro) und verfügen dadurch über ein starkes, eigentumsähnliches Mietverhältnis.“ Eine Kündigung wegen Eigenbedarf sei nicht möglich.

Die Mietverhältnisse der Genossenschaft, die sich auf einheimische Bürger konzentrieren, sind laut Hintermayr sehr auf Langfristigkeit ausgelegt; die durchschnittliche Mietdauer liege bei über 20 Jahren. Menschen mit Handicap, Alleinerziehende und Familien mit Kindern hätten Vorrang.

Angebot für viele Lebenssituationen

Als „professioneller“ Vermieter verfüge die GWG eG über eine langjährige Erfahrung im Vermietungsprozess und bei der laufenden Betreuung der Mietverhältnisse. Der Mix aus barrierefreien, zumindest barrierearmen Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen garantiere ein Angebot an viele Lebenssituationen und Generationen. Geheizt werde mit erneuerbarer Energie, wichtiger Aspekt sei ein hoher energetischer Standard.

Rathauschefin Irene Biebl- Daiber aus Bernau stellte das preisgünstige, vor zwei Jahren ins Leben gerufene ÖPNV-Angebot „Rosi“ – Mobil am Chiemsee vor. Es ermöglicht bedarfsgerechte Busfahrten auf Abruf. Die Nutzer können „Rosi“ je nach Fahrtwunsch über eine App oder per Telefon anfordern. Mit dem Shuttle fahren sie dann ohne feste Route oder Fahrplan an ihr individuelles Wunschziel. Dafür sind fünf Elektrofahrzeuge in den Gemeinden Aschau, Bad Endorf sowie Bernau, Breitbrunn, Prien und Gstadt, Eggstädt, Frasdorf, Höslwang, Rimsting und Samerberg im Einsatz. Spezielle Haltestellenschilder zeigen an, wo „Rosi“ überall hält und wo ein Zu- und Ausstieg möglich ist.

Für die Durchführung des On-Demand-Verkehrs für die kommenden sechs Jahre beauftragte der Landkreis Rosenheim die beiden Deutsche Bahn-Töchter Regionalverkehr Oberbayern GmbH (RVO) und ioki GmbH.

Begeistern für Europa

Simon Lochmann, Leiter der Abteilung Südtirol, Europaregion und Außenbeziehungen des Landes Tirol, hob im Anschluss die wichtige Rolle der Euregios für den Grenzraum hervor und rief die Politiker dazu auf, ihre Kommunen und ihr Umfeld für die Europawahl zu begeistern. Nur durch eine rege Wahlbeteiligung könne sichergestellt werden, dass das Sicherheitsprojekt Europäische Union erfolgreich fortgeführt wird.

Auch der Europa-Gemeinderat und Kitzbüheler Stadtrat Andreas Fuchs-Martschitz bekräftigte die wichtige Rolle der Europäischen Union als Wertegemeinschaft und verdeutlichte, dass es unverzichtbar sei, diese täglich zu leben und zu verteidigen. „Das sind Grundpfeiler der Demokratie“, so Fuchs-Martschitz abschließend.

DK

 

 

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