Aus den Kommunenzurück

(GZ-13-2024 - 4. Juli)
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► Wertingen überzeugt mit Team Wirkung:

 

Heimatgeschichte erleben – läuft bei uns!

 

Alles in einem Gebäude: Ein Rathaus, ein Veranstaltungsort und ein Heimatmuseum – wie soll das funktionieren? Die Wertinger haben einen überaus mutigen Schritt in eine zeitgemäße Präsentation ihrer Stadtgeschichte gewagt und famos gewonnen.

Bürgermeister Willy Lehmeier, Stadt Wertingen, und Tom Sisto, Agentur Neonpastell, sind sich einig: Das Konzept von Heimatgeschichte erleben ist ein Erfolg. Bild: Cornelia Benesch
Bürgermeister Willy Lehmeier, Stadt Wertingen, und Tom Sisto, Agentur Neonpastell, sind sich einig: Das Konzept von Heimatgeschichte erleben ist ein Erfolg. Bild: Cornelia Benesch

Wer die moderne zweiflügelige Tür am Wertiger Schloss öffnet, betritt ein modernes, zweckmäßiges Rathausgebäude. Außen Schloss, innen Verwaltungsgebäude und an den Wänden Vitrinen mit der Heimatgeschichte. Ein pragmatisches, oft praktiziertes Vorgehen. Seit kurzer Zeit jedoch begegnet den großen und kleinen Bürgerinnen und Bürgern der Wertinger Zeitstrahl. Heimatgeschichte, Stadtgeschichte lockt nun mit frischen, heiteren Farben zu einem scheinbar schwerelosen Pfeil zwischen zwei Säulen im Foyer. Der Pfeil gibt die Richtung vor, die Farben geben Orientierung in den knapp 20.000 Jahren Wertinger Geschichte und sie lassen die Schätze und Kleinodien des Heimatmuseums wie Juwelen magisch funkeln. Das verführt Groß und Klein in dieses Mini-Museum einzutauchen und mehr wissen zu wollen. Die Begleitbroschüre wird intensiv genutzt.

Machbarkeitsstudie bestärkt Bürgermeister Lehmeier

1. Bürgermeister Willy Lehmeier erinnert sich: „2020 hat mich die Machbarkeitsstudie bestärkt, das Heimatmuseum zu einem zentralen Wertinger Kulturort zu machen. Mit einem attraktiven Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger.“ Ein klares Ziel, für das sich nicht nur der historisch interessierte Lehmeier engagierte: „Ich hatte einen aufgeschlossenen Stadtrat und mit Cornelius Brandelik, dem heutigen Museumsreferenten, sowie mit Dr. Johannes Mordstein, dem Wertinger Archivar, große Unterstützer und Ideengeber.“

Stärke durch Gemeinsamkeit

Was hatte Wertingen, was andere nicht haben, damit Stadtgeschichte leuchtet? Lehmeier bestätigt, dass das Team bei der Umsetzung ein großer Glückfall war: „Und wir hatten mit Tom Sisto von der Agentur Neonpastell und der Schreinerei ZUM Schreiner weitere Verbündete, die in der Planungsphase und Umsetzung zu einer Einheit wurden.“ Alle brachten ihre Stärken ein. Tom Sisto sieht darin die Erfolgsgarantie. „Zudem ist uns bei der Konzeptionierung der genaue Blick auf die örtlichen Gegebenheiten wichtig. Denn die Möglichkeiten für eine spannende Ortsgeschichte sind immer größer als gedacht. Kostengünstige, platzsparende und umsetzbare Lösungen lassen sich immer realisieren und mit digitalen Mittel sogar Außenräume als Ausstellungsorte erschließen.“

Audiosammlung zur Gegenwartsgeschichte

In Wertingen wird schwäbisch gesprochen. Acht Dialektsprecher und Sprecherinnen aller Altersstufen erzählen Geschichten aus dem 21. Jahrhundert in ihrer Mundart. Wirkungsvoller kann Heimatgeschichte kaum präsentiert werden. Eine Identifikation mit Heimat fällt so sehr leicht. Dass die Macher der inspirierenden Ausstellung durchaus mit Witz arbeiten, zeigt sich an vielen Details – etwa an der auf der Vitrine zum 21. Jahrhundert wie zufällig abgestellten, leeren Bierflasche. Ein Schwanenbräu-Kellerbier, eine Wertinger Spezialität. Gebraut wurde seit 1416.

Heimatgeschichte – wichtig für die Zukunftsfähigkeit

Bürgermeister Lehmeier ist fest davon überzeugt: „Ja! Wenn ich irgendwo auf dieser Welt geboren bin und lebe, benötige ich Hintergrundwissen über die Vergangenheit und die Geschehnisse vor meiner Zeit. Damit ich einen Bezug, eine Beziehung, eine Verbundenheit zu den Menschen und zu meinem Ort leben, spüren und aufbauen kann.“

Das ist die eine Seite, auf der anderen will Lehmeier die Menschen für Heimatgeschichte begeistern:

„Mit Ausstellungen, mit interessanten Büchern, Vortragsreihen und Stadtführungen. Dabei sollten möglichst viele verschiedene Bereiche der Gesellschaft eingebunden werden. So z.B. die Schulen, die Volkshochschule, die Musikschule.“ So wird das Heimatmuseum vom reinen Sammelort zum lebensprallen Kulturort.

Cornelia Benesch

 

Die Audiostation spricht Geschichte: Wer einmal die acht Mundartsprecherinnen und -sprecher gehört hat, mag gar nicht mehr aufhören ihnen zu lauschen. Bild: Cornelia Benesch
Die Audiostation spricht Geschichte: Wer einmal die acht Mundartsprecherinnen und -sprecher gehört hat, mag gar nicht mehr aufhören ihnen zu lauschen. Bild: Cornelia Benesch

 

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