Aus den Kommunenzurück

(GZ-14-2024 - 18. Juli)
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► Feierwochenende:

 

1000 Jahre Pulling

 

Pulling wird heuer 1.000 Jahre alt. Grund genug, das runde Jubiläum des Freisinger Ortsteils mit einem großen Feierwochenende zu begehen. Begeistert zeigte sich Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher vom Programm der Feierlichkeiten: „Es ist beeindruckend, was die Vereine, Organisationen und viele Freiwillige dort auf die Beine gestellt haben!“ Im Jahr 1024 wird erstmalig in Freisinger Urkunden der Freibauer „Pullo“ erwähnt, der sich auf dem heutigen Gemeindegrund im Süd-Westen Freisings niedergelassen hat. Diese sowie weitere Höfe waren der Ursprung der Gemeinde Pulling, die 1818 gegründet wurde und damals Achering, Dürneck sowie Eggertshofen umfasste. Bereits 1886 wurde Pulling mit dem Zug auf der Bahnstrecke München–Regensburg erschlossen, was dem Ort seither reges Bevölkerungswachstum beschert. 1978 erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Freising.

Die Feierlichkeiten am ersten Juli-Wochenende hatten für jeden Geschmack etwas zu bieten: von Kinderprogramm, Feuerlösch-Training, Kirchenumzug mit Fahnenabordnung und anschließendem Gottesdienst, Theateraufführungen und Livemusik bis hin zum Traktor-Pulling, einem Bremswagenziehen, bei dem über 50 Traktoren in verschiedenen Leistungsklassen antraten. Ein Höhepunkt: die Vorstellung einer umfangreichen 400-Seiten Chronik samt flankierender Ausstellung in der Mehrzweckhalle, die mit Vereinsgeschichten, Auszügen aus Gemeindeprotokollen, sowie altem Filmmaterial aufwartete.

Heimat braucht Gemeinschaft

Bei seinen Grußworten am Festsonntag verwies OB Eschenbacher auf Pullings bewegte Geschichte. Nach der Eingemeindung in die Stadt Freising habe der Ort zwar seine Selbstständigkeit verloren, allerdings hätten die dort ansässigen Vereine weiterhin stark und äußerst aktiv das Leben im neuen Freisinger Gemeindeteil gestaltet. „Die Geschichte kreiert die Heimat – und Heimat braucht immer Gemeinschaft“, unterstrich der Rathauschef.

Der Freisinger Landrat Helmut Petz lobte insbesondere Ortschronist Josef Pellmeyer für dessen umfangreiche Arbeit, in der viel Herzblut stecke. Der Pullinger per se sei eine Kämpfernatur, was sich auch im jahrelangen Widerstand gegen den Bau der 3. Startbahn am Münchner Flughafen zeige.

Dr. Florian Herrmann, Freisinger Landtagsabgeordneter und Chef der Bayerischen Staatskanzlei, sprach von „einer großartigen Feierlichkeit mit Fahnenweihe und Aktivitäten für alle Generationen“. „Wie das Leben vor 1.000 Jahren war, können wir uns nur schwer vorstellen und wie es in 1.000 Jahren sein wird, auch. Also leben wir eben in der Zeitstunde, in die wir geworfen wurden und gestalten unser Leben - am besten in Gemeinschaft wie in der aktiven Ortsgemeinschaft von Pulling. Danke allen, die das schöne Fest ermöglicht haben!“

 

 

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