(GZ-22-2024 - 21. November) |
► Landesverbandsversammlung des LFV Bayern in München: |
Im Zeichen des Katastrophenschutzes |
Angesichts immer häufigerer Hochwasserlagen und Waldbränden stand auch die 31. Landesverbandsversammlung des LFV Bayern in München ganz im Zeichen des Katastrophenschutzes. „Die Feuerwehren in Bayern sind gut aufgestellt“, unterstrich Verbandsvorsitzender Johann Eitzenberger. Auch in der Hochwasserlage im Juni, in der die Freiwilligen Feuerwehren den Großteil der Fluthelfer stellten, habe man nicht die Grenzen des Leistbaren überschritten.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Übung. Bild: Anna Schuber
Die rund 330.000 Feuerwehrdienstleister haben 2023 im Freistaat laut Eitzenberger über 29 Millionen Einsatzstunden geleistet – den Großteil davon die Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehren. Mehr als 293.000mal wurden die Aktiven alarmiert. Die in Häufigkeit und Schwere zunehmenden Extremwettereignisse zeigten sich damit auch in den Einsatzzahlen immer deutlicher.
Round Table-Gespräch
Gleichwohl wurde insbesondere im Impulsreferat von Dr. Konstantinos Tsetsos, Head of Foresight an der Universität der Bundeswehr München, deutlich, wie stark sich die Welt derzeit wandelt und welche großen Herausforderungen damit auch auf Bayern und die bayerischen Feuerwehren zukommen werden. In einem Round Table-Gespräch diskutierten Johann Eitzenberger, Innenminister Joachim Herrmann, Dr. Konstantinos Tsetsos (Head of Foresight an der Universität der Bundeswehr München), Prof. Dr. Markus Bresinsky von der Ostbayerischen Technische Hochschule Regensburg, Marc Kuntz, Mitglied der Geschäftsführung der Magirus GmbH und KBR Markus Barnsteiner, Vorsitzender des Bezirksfeuerwehrverbandes Schwaben, die Zusammenarbeit und die Herausforderungen im Katastrophenschutz, Zivilschutz und Bevölkerungsschutz.
Verbesserungsbedarfe
Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass es einer noch strukturierteren organisationsübergreifenden Zusammenarbeit bedarf, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Auch in den Strukturen – ob bei behördlichen Einrichtungen, rechtlichen Rahmenbedingungen oder den Informationssystemen für den Einsatzfall – wurden Verbesserungsbedarfe gesehen.
Katastrophenschutz Bayern 2025
Das in enger Abstimmung mit dem LFV Bayern und weiteren Hilfsorganisationen entstandene Konzept „Katastrophenschutz Bayern 2025“ des Freistaats Bayern enthält bereits zahlreiche Nachjustierungen dieser Stellschrauben, wie auch Innenminister Joachim Herrmann darlegte. „Jetzt gilt es, dieses Konzept mit aller Kraft in die Umsetzung zu bringen“, formulierte Eitzenberger den eindringlichen Wunsch der bayerischen Feuerwehrführungskräfte. Im Rahmen der Landesverbandsversammlung eröffnete Herrmann die Feuerwehraktionswoche 2024, die heuer unter dem Motto „Nutze deine Stärken. Verändere deine Welt“ stand und darauf aufmerksam machte, dass sich jede Bürgerin und jeder Bürger gewinnbringend bei den bayerischen Feuerwehren einbringen kann.
Unverzichtbarer Beitrag zur Sicherheit
„Mit dieser großartigen Initiative stellen wir jedes Jahr die wichtige Arbeit der Feuerwehrfrauen und -männer im Freistaat in den Mittelpunkt. Sie leisten – weit überwiegend ehrenamtlich – einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger“, so der Minister. „Man muss nicht besonders stark, groß oder technisch versiert sein, um zu helfen und Teil eines starken Teams zu sein. Wirklich jeder findet seinen Platz in der Feuerwehr“, hob Herrmann hervor.
Seinen Ausführungen zufolge engagiert sich mit 96 von 100 Feuerwehrleuten der weit überwiegende Teil der Mitglieder ehrenamtlich: „Sie setzen sich neben der regulären Arbeit, der Familie und ihren weiteren Hobbies in ihrer Freizeit für ihre Mitmenschen ein. Das ist alles andere als selbstverständlich.“ Damit die Zahl der Feuerwehrleute auch für die nächsten Jahre und Jahrzehnte auf konstantem Niveau bleibt, sei es wichtig, die Werbetrommel kräftig zu rühren. „Genau das macht die Feuerwehraktionswoche und ich bin überzeugt, damit finden wir viele Menschen, die sich für das Ehrenamt in der Feuerwehr begeistern lassen“, so Herrmann.
Zahlreiche Talente kommen zum Einsatz
Ob berufliches Fachwissen aus den unterschiedlichsten Branchen oder persönliche Eigenschaften wie Neugier oder Organisationstalent, der Wunsch zu helfen oder die Faszination für Technik: In den Freiwilligen Feuerwehren kommen laut Eitzenberger zahlreiche Talente zum Einsatz. Alle könnten durch ihr Engagement Positives bewirken: das eigene Umfeld, die eigene Gemeinde und damit die eigene Welt mitgestalten, ob im Einsatzfall oder im Vereinsleben. Doch das Ehrenamt ändere nicht nur viel für andere, sondern auch viel für die Menschen selbst, die Feuerwehrdienst leisten: „Neue Erfahrungen und neue Kontakte tragen viel zur persönlichen Entwicklung bei und können den Blick auf sich selbst und die Welt ändern“, unterstrich der Verbandschef.
Ein besonderer Höhepunkt war auch in diesem Jahr die bayernweite Lange Nacht der Feuerwehr. Rund 200 Feuerwehren beteiligten sich erneut an der bayernweiten Aktion und boten den Bürgern vor Ort die Möglichkeit, die eigene Feuerwehr hautnah zu erleben.
DK
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