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(GZ-18-2017)
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► IW-Analyse zu Digitalisierungspatenten:

 
Hochburg Bayern
 

Eine bundesweite Analyse des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln hat ergeben: Leistungsstarke Cluster für Innovationen sind die süddeutschen Großstädte. Allein München bringt hierzulande jedes vierte Digitalisierungspatent hervor, mehr als jeder dritte Landkreis hingegen kein einziges. Nachholbedarf besteht noch in Ostdeutschland sowie im Nordwesten.

Für das aktuellste verfügbare Jahr 2014 wurden insgesamt 42.694 Patentanmeldungen von Anmeldern mit Sitz in Deutschland gezählt. Gut 4.100 davon konnten als Digitalisierungspatente identifiziert werden, was einem Anteil von knapp 10 Prozent entspricht.

Spitzenreiter

Unangefochtener Spitzenreiter der Digitalisierung sind Unternehmen aus der Stadt München, auf die alleine knapp ein Viertel aller Digitalisierungspatente entfallen. Dort werden damit mehr Digitalisierungspatente angemeldet als in jedem einzelnen Bundesland außerhalb Bayerns, beispielsweise doppelt so viele wie in NRW. Auffällig ist darüber hinaus, dass der Anteil der Digitalisierungspatente an allen Patenten mit dem Internationalisierungsgrad der Anmeldung deutlich steigt.

Hoher Spezialisierungsgrad

Bayern weist mit einem Wert von 37 Patentanmeldungen je 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten die mit Abstand höchste Patentleistung im Bereich Digitalisierung auf und übertrifft damit den Bundesdurchschnitt um nahezu das Dreifache. Dabei kombiniert der Freistaat eine hohe generelle Patentleistung mit einem hohen Spezialisierungsgrad auf Digitalisierung zu einem Spitzenplatz im Bundesländervergleich.

Insgesamt sind die Großstädte, die bezogen auf die Beschäftigten 25 und damit achtmal so viele Digitalisierungspatente anmelden wie ländliche Regionen, Ausgangspunkt der Digitalisierung. Die Top-5-Kreise Regensburg (224), Stuttgart (137), München (129), Ingolstadt (112) sowie der Landkreis München (95) führen das Kreisranking mit Abstand an und vereinen zudem rund 50 Prozent der gesamten Digitalisierungspatente auf sich.

Treibende Kräfte

Besonders auffallend ist, dass die Triebkraft der Digitalisierung in den Spitzenregionen von den dortigen Großkonzernen ausgeht. Analysen zur Digitalisierung im Mittelstand zeigen, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zwar in der Breite die Bedeutung der Digitalisierung erkannt haben, bestätigen aber auch, dass bei der Umsetzung noch deutlicher Nachholbedarf besteht.

Weiße Flecken verringern

Speziell eine steuerliche FuEFörderung käme laut Studie auch den Digitalisierungsbemühungen der KMU zugute und könnte somit einen Beitrag dazu leisten, die weißen Flecken der Digitalisierung in Deutschland zu verringern. Im Jahr 2014 haben 140 von 402 deutschen Kreisen keinerlei Patentanmeldungen im Bereich der Digitalisierung hervorgebracht.

DK

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