„Ein gesundes wirtschaftliches Fundament gepaart mit breit gefächerten Fachwissen und dem Fleiß der 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Mut zu Innovationen“: Das ist nach den Worten des bayerischen Innenstaatssekretärs und Festredners Gerhard Eck das Ergebnis einer verantwortungsvollen und vorausschauenden Führung, die Alexander Schroth während seiner zehnjährigen Vorstandschaft an den Tag gelegt habe. Schroth habe diese Weitsicht in vorbildlicher Weise gerade dort unter Beweis gestellt, wo es von besonderer Bedeutung ist, nämlich in der IT-Branche mit ihren kurzen Innovationszyklen. Dies mache die AKDB zu einem starken und verlässlichen Partner der Kommunen. Eck verabschiedete Schroth mit den Worten: „Damit geht für die AKDB schon fast eine Ära zu Ende.“
Als besonders erfolgreiche und anspruchsvolle Projekte bezeichnete Eck den Betrieb des zentralen Melderegisters Bayern und des Bayerischen Behördeninformationssystems BayBIS, an deren Einführung Schroth maßgeblich beteiligt war. Die Meldedatenabrufe in BayBIS sind mittlerweile von rund sechs Millionen im Jahr 2007 auf mehr als 27,5 Millionen im Jahr 2017 gestiegen.
Als erste Bundesländer haben Bayern und Brandenburg im Dezember 2016 einen Probe-Echt-Betrieb zur länderübergreifenden Behördenauskunft gestartet. Eck: „Durch das große Engagement der AKDB wurden die länderübergreifenden Behördenauskünfte im letzten Jahr auf zwölf weitere Bundesländer ausgedehnt und bereits rund 550.000 bayerische Melderegisterdaten abgerufen.“
Als weiteren Meilenstein unter der Ägide Schroths nannte Eck die Einführung eines zentralen elektronischen Personenstandsregisters in Bayern. Hierzu waren alle bayerischen Standesämter verpflichtet worden, ihre Personenstandsregister und Sicherungsregister an zentraler Stelle aufzubauen und dort in ihrem Auftrag betreiben zu lassen. Die AKDB habe sich als erfahrener Dienstleister der Kommunen durchgesetzt und die Herausforderung professionell gemeistert. Zum Ende des ersten Halbjahres 2013 waren bereits alle rund 1.300 Standesämter angeschlossen und die Mitarbeiter entsprechend geschult. Eck: „Dass die AKDB für dieses Mammutprojekt der richtige Partner ist, zeigt auch, dass der Betrieb seit seinem ersten Tag grundsätzlich störungsfrei läuft.“
Innovative Neuerungen gab es auch im eGovernment-Bereich: Schon Mitte 2011 hat die Stadt Ingolstadt als Pilotkommune das Bürgerserviceportal der AKDB eingeführt. Der Staatssekretär: „Damals konnten die Ingolstädter zehn Verwaltungsvorgänge aus dem Einwohnerund Kfz-Wesen über das Internet von zu Hause aus erledigen. Zwischenzeitlich ist das Bürgerservice-Portal der AKDB eine zentrale eGovernment-Plattform für Kommunen, aktuell werden mehr als 70 verschiedene Online-Dienste für Kommunen angeboten und es haben sich bundesweit bereits mehr als 1.200 Kommunen in elf Bundesländern für das Bürgerservice-Portal entschieden.“ Die AKDB sei für die kommunale Seite seit jeher aber auch ein verlässlicher Partner für eine datenschutzkonforme und sichere Datenverarbeitung.
Mit Leib und Seele für die AKDB tätig
In seiner Laudatio für Alexander Schroth philosophierte Germerings Oberbürgermeister und Vorsitzender der AKDB-Hauptversammlung Andreas Haas über den besten Zeitpunkt aufzuhören: „Man soll gehen, wenn es am schönsten ist.“ Wann aber wäre dieser Moment für eine Person wie Schroth, die „mit Leib und Seele für die AKDB gearbeitet hat?“
In Anspielung auf Schroths wiederentdeckte Leidenschaft, das Surfen, meinte Haas: „Unermüdlich haben Sie sich dafür eingesetzt, dass aus dem kleinen AKDB-Team von einst ein großes wurde, mit dem sich auch mächtige Wellen nehmen lassen und das selbst bei heftigem Gegenwind nicht die Segel streichen muss. Sie besitzen Ausdauer, Kraft und Disziplin. Einen einmal eingeschlagenen Kurs behalten Sie bei. Zugleich haben sie aber auch das sichere Gespür für neue Strömungen und unbekannte Gewässer und auch den Mut, notfalls waghalsige Halsen und Wenden zu fahren. Geübt in der Suche nach der perfekten Lösung, finden sie als Surfer problemlos den perfekten Wind, die perfekte Welle. Genau dies wünsche ich Ihnen für die Zukunft.“
Abgerundet wurden die offiziellen Festreden von Altöttings Landrat Erwin Schneider, der im Namen des AKDB-Verwaltungsrates Alexander Schroth verabschiedete und gleichzeitig den neuen Vorstand begrüßte.
Sportliche Einlage
Für eine besondere Einlage wurde Schroth, bekannt als passionierter Rennradfahrer, sportlich gefordert: Mit Projektpartnern und Wegbegleitern – darunter Klaus Holub, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Standesbeamtinnen und Standesbeamten e. V., Günter Heimrath, Geschäftsführender Direktor vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband und Referatsleiter Dr. Christian Bähr vom Bayerischen Finanzministerium – fuhr Schroth auf Rollentrainern jeweils kurze Etappen. Für jeden dabei erreichten Meter spendete die AKDB einen Euro an die Dr. von Haunersche Nachsorgeeinrichtung für Frühgeborene. So kamen insgesamt 5.200 Euro zusammen.
Der scheidende AKDB-Vorstand blickte auf einige Stationen seiner Laufbahn zurück und bedankte sich bei Weggefährten, Gremien, Mitarbeitern und Partnern für eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Auch in Zukunft bleibe die AKDB ein verlässlicher Partner der Kommunen sowie ein Garant für Kontinuität. Die Leitung der AKDB sieht Schroth in den Händen seiner Nachfolger bestens aufgehoben.
Diese ergriffen abschließend das Wort: „Die Grundlage für den Erfolg der AKDB haben die bisherigen Vorstandsvorsitzenden und Vorstandsmitglieder zusammen mit den engagierten Führungskräften und Mitarbeitern der AKDB geschaffen; sie haben es verstanden, die Marktposition auszubauen und die AKDB stets in stabilen Fahrwassern zu lenken. Darauf können wir als künftiger Vorstand aufbauen“, freute sich Rudolf Schleyer auf die neue Herausforderung. „Partnerschaft und Fairness, Dienstleistung und Qualität sowie Innovation und IT-Sicherheit werden weiterhin bestimmend für die Ausrichtung der AKDB sein.“
Neubesetzung des Vorstands
Schleyer ist bereits seit 2004 im AKDB-Vorstand tätig. Der gebürtige Straubinger hat nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität seine berufliche Laufbahn im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen begonnen.1997 wechselte er in die Geschäftsstelle der CSU-Landtagsfraktion als Referent für Grundsatzfragen. Von 1999 bis 2004 war Schleyer Büroleiter des Vorsitzenden der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, Alois Glück, später Joachim Herrmann, zuletzt im Rang eines Ministerialrats. Seit Oktober 2004 war Schleyer als Mitglied des Vorstands bei der AKDB tätig.
Für Gudrun Aschenbrenner ist die Neubesetzung des AKDB-Vorstands auch ein Signal: „Veränderungsbereitschaft im IT-Umfeld ist wichtig und zwar von der Spitze des Unternehmens her. Diese Veränderungsbereitschaft wird auch den künftigen Alltag weiter begleiten. Denn ein innovatives Unternehmen wie die AKDB kann nur mit innovativer Führung und innovativen Mitarbeitern erfolgreich sein“, zeigte sich Aschenbrenner überzeugt.
Seit Februar 2013 ist die Juristin Leiterin der AKDB-Abteilung Zentrale Services. 2001 trat sie in den Dienst des Freistaats Thüringen. Bis 2007 war Aschenbrenner in der Kommunalabteilung des Thüringer Landesverwaltungsamts, in der Abteilung Staats- und Verwaltungsrecht sowie in der Abteilung für zentrale Aufgaben des Thüringer Innenministeriums, in der Zentralabteilung des Thüringer Ministeriums für Bau und Verkehr sowie als Leiterin des Referats Personal im Thüringer Landesamt für Vermessung und Geoinformation tätig. Ab 2007 war Aschenbrenner Leiterin der Personalabteilung an der Universität Regensburg, ab 2009 zusätzlich in der Funktion der Vizekanzlerin
DK