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(GZ-10-2018) 
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► 2. Fachforum Elektromobilität informiert über Status Quo und blickt in die Zukunft:

 

Jetzt starten oder lieber warten?

2. Fachforum Elektromobilität informiert über Status Quo und blickt in die Zukunft
Von links: Dr. Thomas Huber (RBO), Philipp Senoner (alpitronic), Prof. Henseler (Hochschule Pforzheim), Otto Loserth (E-WALD GmbH), Anton Achatz (E-WALD GmbH) und Dr. Weißmann (Bayern Innovativ). Bild: E-WALD GmbH

Das 2. Fachforum Elektromobilität der E-WALD GmbH hat knapp 55 Teilnehmer, die bundesweit zur Tagung anreisten, über den Status Quo der Elektromobilität informiert und einen Blick in die Zukunft aufgezeigt. Außerdem konnten die Anwesenden auf einer begleitenden Ausstellung die aktuellsten Fahrzeugmodelle der E-WALD Flotte, wie z.B. den Hyundai Ioniq, den Opel Ampera-e oder das Tesla Model X entdecken.

Geschäftsführer Otto Loserth begrüßte das Publikum und freute sich über eine Vortragsreihe mit vielen interessanten Referenten. Prof. Dr. Wolfgang Henseler von der Hochschule Pforzheim eröffnete die interessante Vortragsreihe zum Thema „Mobilität 4.0“. Der Digitalisierungsexperte stellte die Entwicklung von der industrialisierten zur robotisierten Welt 4.0 dar. „Die Nähe zum Kunden entscheidet über den wirtschaftlichen Erfolg“, betonte Prof. Henseler und wies auf die entscheidende Rolle von Big Data hin. „Mobilität 4.0 soll den Menschen befähigen und entlasten, ihn aber nicht entmündigen“, so der Experte.

Philipp Senoner, Geschäftsführer der Firma alpitronic aus Südtirol, zeigte im nächsten Vortrag die neue Generation von Ladestationen. Ein Hypercharger ist das Vorzeigeprodukt von alpitronic, der durch eine modulare Bauweise eine Leistung von bis zu 300 kW aufweist. Die E-WALD GmbH konnte als Kooperationspartner ein erstes Testmodell am Technologiecampus installieren, welcher durch die Tagungsbesucher in Augenschein genommen wurde. 

Die Zeit ist reif für Elektrobusse

Über Mobilität im ländlichen Raum und die Entwicklungschancen sprach Dr. Thomas Huber von der DB Regio Bus Bayern. „Die Zeit für Elektrobusse ist reif“, betonte der Verantwortliche für innovative Verkehrsprojekte. Sein Bericht über den autonom fahrenden Bus in Bad Birnbach wurde von ihm als Beispiel herangezogen. Seit Start des Projektes haben bereits knapp 8.000 Fahrgäste den Bus genutzt. „Manche Fahrgäste müsse man zum wieder Aussteigen überreden, damit auch neue Personen mitfahren könnten. Es herrscht regelrecht ein Bus-Tourismus. Touristen kommen, um einmal mit dem autonomen Fahrzeug mitzufahren und ein Foto zu machen“ berichtete Dr. Huber erfreut. On-demand-Mobilität gehöre die Zukunft. Er verwies dabei auf den Landkreis Regen, der hier bereits eine Vorreiterrolle mit Angeboten wie dem Rufbus darstelle. Herr Dr. Weißmann von Bayern Innovativ ergänzte die Vortragsreihe mit Informationen über die Rahmenbedingungen der Elektromobilität. „Die drei wichtigen Punkte sind Information, Infrastruktur und Incentives“ betonte Weißmann. Bevor man das Thema Elektromobilität in einem Ort angehen möchte, müsse man sich Ziele setzen und die dafür erforderlichen Ressourcen analysieren. 

Seitens der E-WALD GmbH referierte Anton Achatz (COO) und stellte die Frage „E-Mobilität - jetzt starten oder warten?“ Er gab einen Einblick über die Entwicklung der Elektromobilität national und international und konnte den erstaunten Zuhörern belegen, dass die Gemeinde Teisnach, umgerechnet auf die Einwohnerzahl, die höchste Dichte an Ladestationen in ganz Europa besitze. Ferner berichtete er über die verschiedenen Entwicklungen, welche die E-WALD GmbH mit der Zeit gemacht habe und stellte das breite Portfolio vor, das aktuell angeboten wird. Er betonte, dass „eCarsharing der Dosenöffner der Energiewende“ sei.

Prof. Dr. Andreas Berl von der TH Deggendorf stellte in seinem Vortrag „Elektromobilität und das Smart Grid – Lösungsansätze für eine mobile Zukunft“ das Forschungsprojekt ELECTRIFIC vor. In diesem untersucht die THD zusammen mit der E-WALD GmbH und anderen europäischen Partnern das intelligente Laden von Elektrofahrzeugen in das bestehende Stromnetz. Prof. Berl stellte heraus, dass ein Zusammenspiel von Netzbetreibern, Ladestationsbetreibern und Elektromobilisten unabdingbar für den Erfolg von Elektromobilität sei.

Zum Abschluss der Veranstaltung bot Loserth drei Elektromobilisten in Form einer Podiumsdiskussion eine Diskussionsplattform. Ein Zeitungsausträger berichtete, dass er im Jahr 2016 von seinem Benziner zu einem Elektroauto von E-WALD für seine Fahrten gewechselt sei. „Die Rechnung war einfach: 800 Euro Benzin habe ich monatlich getankt, durch ein Angebot von E-WALD konnte ich für 350 Euro im Monat ein Elektroauto fahren, das ich als eCarsharing Auto von Mitternacht bis morgens um 6 Uhr nutzte.“ Durch die vielen Haltestopps sei seine Arbeit mit dem Elektroauto auch noch viel schneller erledigt und angenehmer für seine Kunden, deren Nachtruhe er nicht mehr stört, sowieso.

Werner Soukup bekam im Jahr 2015 ein Wochenende mit dem Tesla Model S geschenkt. „Als Testfahrt sind wir gleich mal nach Bremerhafen gefahren“, berichtete Soukoup. Diese Fahrt war für Soukoup so eindrucksvoll, dass er sich direkt ein eigenes Elektroauto zugelegt hat und seither nur elektrisch unterwegs ist. 60 % ist sein Langstreckenanteil, 40 % der Kurzstreckenanteil, erklärte Soukup. Benjamin Schäfer, Geschäftsführer der Deutschen Märchenstraße, erklärte zum Abschluss, dass er seit zwei Jahren Elektroautos von der E-WALD GmbH für E-Mobilität in der Ferienstraße einsetzt. Die Deutsche Märchenstraße, die von der hessischen Brüder-Grimm-Stadt Hanau bis nach Bremen führt, ist eines von ganz wenigen touristischen Zielen, die E-Mobilität aktiv im Urlaubsangebot vermarktet.

RED

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