Explosionen, Feuer und 150 geschminkte und schreiende Verletztendarsteller machten die Übungsszenarien erschreckend realistisch. Als Vorlage für die Drehbücher dienten die echten Anschläge von Nizza, Paris, Berlin und München. Die Einsatzkräfte wussten bis zur Alarmierung nicht, was sie erwartet. Die Versorgung von Schusswunden und Verletzungen durch Sprengstoff war für viele in der Praxis neu. Teilweise kamen während der Versorgung der Verletzten weitere Gewaltschauplätze hinzu und die Zahl der „Opfer“ stieg auf bis zu 100 an. „Hier kommt es darauf an, dass unsere Einsatzkräfte die Situation schnell erfassen und systematisch vorgehen“, erklärt Szenarioplaner Alessandro Genovese vom BRK Kreisverband Oberallgäu.
Sicherung des Nahbereichs
Jeder unscheinbare Einsatz kann auch für uns selbst durch Terror oder Amok zur Bedrohung werden“, sagt der Cheforganisator Dr. Michael Stemmler. Ist das der Fall, muss die Polizei den Nahbereich um den Täter sichern, bis keine Gefahr mehr von ihm ausgeht. So lange müssen die Rotkreuzhelfer warten, um nicht selbst Ziel eines Angriffs zu werden. Um das möglichst realistisch zu üben, kamen Polizeibeamte aus der Region in ihrer Freizeit auf das Übungsgelände und stellten die Terrorabwehr so dar, wie sie im Ernstfall aussehen kann.
Bestens gerüstet für den Notfall
Mit rund 400 Teilnehmern und nochmal so vielen Helfern für Verpflegung, Infrastruktur, Kommunikation und Verletztendarstellung war das Großunfallsymposium des BRK Schwaben die bisher größte Übung für Ehrenamtliche in Bayern. „Wir haben gezeigt, mit welcher Schlagkraft wir Terrorlagen begegnen können. Ich bin von der Professionalität und Leidenschaft unserer ehrenamtlichen Rotkreuzhelfer beeindruckt. Wir hoffen, dass Terror- und Amoklagen in der Region niemals Realität werden, durch das Großunfallsymposium sind wir nun besser darauf vorbereitet“, sagt Landesbereitschaftsleiter Michael Raut.
RED