In Bayern sind derzeit über 550.000 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtnennleistung von rund 12.500 MW installiert. Damit werden in einem Jahr rund 12.500 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Das genügt, damit rund 5 Millionen Autos fahren können. „Das Elektroauto mit grünem Strom zu betreiben ist ein idealer Beitrag zur Energiewende: Diesen kann jeder Autofahrer und jede Autofahrerin leisten“, erläutert Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e. V. – VBEW.
In Bayern waren zum Stand 31.12.2018 rund 13.000 reine Elektroautos (d. h. ohne einen zusätzlichen Verbrennungsmotor für den Antrieb) zugelassen. Und täglich werden es mehr, die Zulassungszahlen steigen rasant. Die Nachfrage nach Elektroautos übersteigt derzeit die Liefermöglichkeiten der meisten Automobilhersteller deutlich. Wartezeiten von bis zu einem Jahr sind an der Tagesordnung. Es wird für das Jahr 2030 erwartet, dass mehrere Millionen Elektroautos in Deutschland zugelassen sein werden.
Boomende Photovoltaik
Die Energiegewinnung aus Photovoltaik boomt in Bayern seit vielen Jahren. Sie hat sich neben der Wasserkraft zum bedeutendsten Stromerzeuger aus erneuerbaren Energien in Bayern entwickelt. Sie deckt rein rechnerisch bereits rund 15 % des Stromverbrauchs in Bayern. Das Potenzial, aus Photovoltaik Strom zu erzeugen, ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Es stehen noch viele freie Dächer und geeignete Freiflächen zur Verfügung.
Die Bayerischen Stromversorger geben an ihren öffentlich zugänglichen Ladesäulen fast ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien ab. Die meisten Ladevorgänge finden aber ganz bequem zu Hause oder am Arbeitsplatz statt.
Hilfe für das Stromnetz
Jeder Stromkunde hat die Möglichkeit, ein Ökostromprodukt bei einem Anbieter seiner Wahl in Anspruch zu nehmen und lädt damit zu Hause immer mit grünem Strom. Wer die Möglichkeit dazu hat, kann auch das eigene Dach für die Photovoltaikstromerzeugung verwenden. Das lohnt sich insbesondere dann, wenn das Elektroauto regelmäßig zur Mittagszeit in der Garage steht. Im Elektroauto ist der Speicher nämlich schon drin und so kann der Strom aus der Sonne gut für den nächsten Ausflug mit dem Auto genutzt werden.
Ein Laden bei strahlendem Sonnenschein hilft auch dem Stromnetz. Denn dann wird vor Ort erzeugter PV-Strom regional genutzt und entlastet die ohnehin vollen Stromautobahnen. Perspektivisch kann dieser Strom dann sogar auch wieder für die Stromversorgung der eigenen vier Wände verwendet werden.
„Die Elektromobilität hat gegenüber herkömmlichen Autos mit Verbrennungsmotoren viele Vorteile. Die Ökobilanz eines Elektroautos ist über die komplette Wertschöpfungskette und Lebensdauer betrachtet deutlich besser als bei einem Verbrenner. Alle Probleme wie Kosten, Reichweite und Lademöglichkeiten sind für viele Autofahrer gelöst und Spaß macht das Fahren mit dem Elektroauto auch noch. Es ist also an der Zeit umzusteigen“, freut sich Detlef Fischer.
Zeit zum Umstieg
Elektroautofahrer tragen bei heißen Sommertemperaturen im Übrigen auch nicht zur gefürchteten Ozonbildung bei. Das LfU hat dazu jüngst seine Verhaltensempfehlungen geändert. So wird jetzt empfohlen:
„Jeder nicht mit einem Verbrennungsmotor gefahrene Kilometer hilft, das Problem an heißen Sommertagen zu mildern“. In Tirol wurde schon die erste Tankstelle ganz ohne Spritverkauf gesichtet.
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