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(GZ-22-2019)
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► Erste Bilanz des Dialogprozesses „Gas 2030“:

 

Gas bleibt für die Energieversorgung essenziell

 

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat in Berlin erste Ergebnisse und Handlungsempfehlungen aus dem Dialogprozess „Gas 2030“ vorgestellt. Dieser war im Dezember 2018 offiziell gestartet, um gemeinsam mit Stakeholdern aus Wirtschaft und Gesellschaft die zukünftige Rolle gasförmiger Energieträger bis 2030 zu diskutieren.

Altmaier zufolge hat der Dialogprozess ‚Gas 2030‘ gezeigt, dass Erdgas noch für viele Jahre ein wichtiger Bestandteil unseres Energieversorgungssystems bleiben wird. „Aber wenn wir unsere ambitionierten langfristigen Klimaziele erreichen wollen, muss der verbleibende Gasbedarf zunehmend durch CO2-freie beziehungsweise CO2-neutrale gasförmige Energieträger ersetzt werden.“

Insbesondere in den Bereichen, in denen sich der Energiebedarf nicht allein über gesteigerte Energieeffizienz und Verstromung aus erneuerbaren Energien decken lässt, werden CO2-freie und -neutrale Energieträger wie Biogas, grüner/blauer Wasserstoff und PtX-Produkte zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die deutsche Politik muss laut BMWi einen regulatorischen Rahmen schaffen, der einen marktgetriebenen Hochlauf CO2-freier und CO2-neutraler Energieträger ermöglicht und die gute Ausgangsposition deutscher Unternehmen stärkt und unterstützt.

Aufbau neuer Importpartnerschaften

Erste Ansätze für ein regulatorisches Tätigwerden konnten z. B. im Verkehrsbereich (Flottenziele) und im Industriebereich (Umsetzung von RED II) identifiziert werden. Angesichts der Herausforderungen sind dies jedoch nur erste Schritte. Mittelfristig müssten vollkommen neue Energieimportpartnerschaften mit internationalen Partnern aufgebaut werden, um den veränderten Energiebedarf zu decken.

Die Energieinfrastruktur muss weiterentwickelt und die Planung von Strom-, Gas- und Wärmenetzen zusammengebracht werden. Die Unternehmen, die diesen Transformationsprozess aktiv voranbringen werden, benötigen Planungs- und Investitionssicherheit und, wo die Wirtschaftlichkeit von Produkten und Anwendungen noch nicht gegeben ist, die Unterstützung der öffentlichen Hand.

Zentraler Baustein für das Gelingen der Energiewende

Der Prozess ‚Gas 2030‘ ist aus Sicht der Deutschen Energie-Agentur ein zentraler Baustein für eine sichere Energieversorgung und das Gelingen von Energiewende und Klimaschutz. Wie Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der dena, die den Prozess als Geschäftsstelle inhaltlich und organisatorisch begleitete, betonte, „korrigiert er einen Fehler des Energiekonzeptes aus dem Jahr 2010, in dem Gas keine Rolle gespielt hat. In der Folge hat es Irritationen in diesem wichtigen Wirtschaftszweig gegeben und einige Jahre den Anschein gehabt, Politik wolle quasi allein durch Elektrifizierung die klimapolitischen Ziele erreichen. Mittlerweile wissen alle Beteiligten, dass dies nicht möglich ist.

Der Dialogprozess ‚Gas 2030‘ belegt das eindrücklich.“ Die Verbände der Gaswirtschaft bezeichnen den Dialog mit dem Bundeswirtschaftsministerium in einem gemeinsamen Statement als „wichtigen Meilenstein“. Politik und Wirtschaft stünden damit am Beginn eines grundlegenden Transformationsprozesses hin zu einer CO2-neutralen Gaswirtschaft, heißt es in der Erklärung, die unter anderem von BDEW, DVGW und BDH unterzeichnet wurde. Dabei ist allen Beteiligten klar, dass der Anteil grüner Gase mit Blick auf die Klimaziele 2030 und 2050 stetig und deutlich steigen muss. Daran arbeitet die Branche bereits intensiv.

Neuer Auftritt der Branchenmarke Erdgas

Gemeinsam setzt sich die Gaswirtschaft für sozialverträglichen Klimaschutz ein und zeigt dabei Mut zur Veränderung. Dies werde auch der neue Auftritt der Branchenmarke Erdgas verdeutlichen. Die Marke wird von der Branche und ihren Partnern seit Mitte November eingesetzt. „Die Gasnetze, die zu einem erheblichen Teil von Stadtwerken betrieben werden, sind Voraussetzung dafür, dass Gas besonders CO2-intensive Energieträger wie etwa Kohle und Öl ersetzt“, erläuterte VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche. Perspektivisch seien die Gasnetze die zentrale Infrastruktur der Sektorkopplung, indem sie als Speicher und Verteiler von grünen Gasen dienen.

DK

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