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(GZ-23-2019)
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► Studienreise tunesischer Kommunalvertreterinnen und -vertreter nach Bayern:

 

Gelebte Partnerschaft mit Tunesien

 

Wie sind Städte und Gemeinden in Deutschland organisiert? Wie funktioniert Gemeindeentwicklung in Bayern? Mit diesen Fragen und ihren eigenen Erfahrungen aus der jungen Demokratie Tunesien im Gepäck reiste eine Delegation aus acht tunesischen Kommunen eine Woche lang durch Bayern.

Große Gesprächsrunde im Straubinger Landratsamt. Bild: Kerstin Leicht, Landratsamt Straubing
Große Gesprächsrunde im Straubinger Landratsamt. Bild: Kerstin Leicht, Landratsamt Straubing

Im Fokus des Besuches standen fachlicher Austausch und persönliches Kennenlernen. Neben den tunesischen Gästen, darunter Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Stadträtinnen und Stadträte, waren vier bayerischen Städte und Gemeinden an der Studienreise beteiligt, die sich für die kommunale Entwicklungszusammenarbeit zwischen Bayern und Tunesien interessieren: Ascha und Kollnburg in Niederbayern, die Stadt Ebern in Unterfranken und der Markt Weidenbach in Mittelfranken.

Bei dem Projekt handelt es sich um ein Pilotvorhaben im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), durchgeführt von Engagement Global mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) und in Kooperation mit der Hanns-Seidel Stiftung.

Eingerahmt wurde die Studienreise durch einen Auftaktworkshop in Weidenbach und einen Abschlussworkshop in den Räumen der Hanns-Seidel-Stiftung in München. Zudem standen Besuche in Ascha, Kollnburg und Weidenbach, im Landratsamt Straubing-Bogen sowie beim Zweckverband Abfallwirtschaft Straubing und beim Tourismusverband Viechtacher Land auf dem Programm.

Während des Auftaktworkshops stellten die Gäste aus Nordafrika und ihre bayerischen Partner ihre jeweiligen Kommunen vor. Gerade die Politik für den ländlichen Raum stieß auf großes Interesse.

Interkommunale Zusammenarbeit

Inhaltlich wurden schnell Gemeinsamkeiten deutlich. Beim Besuch in Ascha war dies beispielsweise das Thema Erneuerbare Energien, das auch in Tunesien von großer Relevanz ist. Der interkommunalen Zusammenarbeit galt ein weiterer Programmpunkt. Kollnburg stellte hier seine gemeinsamen Aktivitäten mit der Kommune Viechtach im Tourismus-Bereich vor. Die Stadt Ebern erläuterte die Vorzüge einer Zusammenarbeit mehrerer Kommunen, um die anstehenden Zukunftsaufgaben zu meistern und präsentierte die Baunach-Allianz – ein Zusammenschluss von elf Städten und Gemeinden aus Unter- und Oberfranken, der gemeindeübergreifend in den Handlungsfeldern Wirtschaft, Verkehr, Natur, Umwelt und Daseinsvorsorge zusammenarbeitet.

Viele Gemeinsamkeiten

In Frage- und Diskussionsrunden sowie den Exkursionen wurde das rege Interesse der tunesischen Kommunalakteure vor allem bei den Themen Abfallmanagement, ländliche Entwicklung, Wirtschaftsförderung, Bürgerbeteiligung und erneuerbare Energien deutlich. Schnell stellte sich heraus, dass die kommunalen Fragestellungen durchaus vergleichbar sind. Kein Wunder, dass das Interesse an einer künfigen Zusammenarbeit groß war. Die Grundlagen für eine gedeihliche Partnerschaftsarbeit waren gelegt.

Unterstützung durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt

Für das nächste Jahr ist der Gegenbesuch der Bayern in Tunesien geplant. Diese Fachinformationsreise wird der Vertiefung des fachlichen und des persönlichen Austauschs dienen. Die Tür für weitere bayerische Kommunen, die sich für das Projekt interessieren, steht weiterhin offen.

Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt steht mit Rat und Tat zur Seite.

 

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