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(GZ-8-2020)
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► Auch in Krisenzeiten zuverlässig Strom:

 

Wasserkraft ist systemrelevant und Grundlage der Daseinsvorsorge

4.000 Wasserkraftwerke in Bayern liefern auch in der Corona-Krise zuverlässig und CO2-frei Strom

 

Wie bedeutend die Wasserkraft für die stabile Energieversorgung ist, zeigt sich in Zeiten der Corona-Pandemie einmal mehr. Eine sichere Versorgung der Bevölkerung, aber auch aller Einrichtungen in der Produktion, dem Gesundheitswesen und dem Lebensmittelgewerbe mit Energie hat höchste Priorität. Mit einem Anteil von durchschnittlich 14 Prozent an der Bruttostromerzeugung in Bayern zählen die rund 4.000 Wasserkraftwerke deshalb zur kritischen Infrastruktur.

„Die Anlagen erzeugen auch in Krisenzeiten zuverlässig wie eh und je Strom und sie machen unabhängiger von Energie-Importen“, betont Fritz Schweiger, 1. Vorsitzender der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. Der Beitrag der Wasserkraft zur Daseinsvorsorge könne nicht hoch genug eingeschätzt werden.

„Wasserkraftwerke funktionieren trotz Corona ohne Einschränkungen, die Stromproduktion ist auch in Krisenzeiten sichergestellt“, ergänzt Hans-Peter Lang, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Wasserkraftwerke eG. „Die Wasserkraft als die älteste Erneuerbare-Energien-Technologie im Freistaat stellt jetzt ihre unschlagbaren Vorzüge unter Beweis: Sie ist grund-, mittel- und spitzenlastfähig sowie speicherfähig, und sie trägt zur Stabilität und Flexibilität der regionalen Netze bei.“

Kapazitäten ausbauen

In einer Zeit der Verunsicherung der Bevölkerung, der politischen und kommunalen Verpflichtung zur Sicherung der Daseinsvorsorge, einer sich anbahnenden Wirtschaftskrise und, nicht zu vergessen, des fortschreitenden Klimawandels, ist es umso wichtiger, alle zur Verfügung stehenden Wasserkraft-Kapazitäten zu nutzen, zu sichern und rasch auszubauen. So lautet der Appell der bayerischen Wasserkraftbände VWB und LVWB an die bayerische Staatsregierung und die zuständigen Behörden.

Das im Bayerischen Klimaschutzgesetz von 2019 definierte Zubau-Ziel von einer Terrawattstunde Energie aus Wasserkraft solle mit der unbürokratischen Ermöglichung der Effizienzsteigerung bei bestehenden Anlagen und dem Neubau von Wasserkraftanlagen konsequent verfolgt werden.

Die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) e.V. und der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW) eG begrüßen es daher, dass Hubert Aiwanger, stellvertretender Ministerpräsident von Bayern sowie Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, diese Bedeutung hervorhebt und auf eine Fehlentwicklung hinweist.

In einem Facebook-Post am 14. März 2020 schrieb der Minister: „Regionale, dezentrale Strukturen bedeuten Stabilität! Eine Lehre aus der Coronakrise ist schon jetzt, dass wir künftig bei der Bewertung, was sich alles ‚nicht mehr rentiert‘ etwas anders denken müssen. Kleine Krankenhäuser, (…), regionale Energieerzeuger wie kleine Wasserkraftwerke (…). Globalisierung ja, aber die öffentliche Daseinsvorsorge wurde schon etwas zu bedenkenlos der reinen Gewinnmaximierung unterworfen in den letzten Jahrzehnten. Eine Neujustierung ist nötig.“

 

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