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(GZ-9-2020)
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► Bayerische Sparkassen:

 

Zügige Kreditvergabe möglich

 

Die bayerischen Sparkassen stehen als Hausbank auch in der Corona-Krise an der Seite ihrer Unternehmenskunden und Selbständigen. Die Antragsbearbeitung für Förderkredite aus den Hilfsprogrammen der Förderbanken läuft im Hochbetrieb. Wie Dr. Ulrich Netzer, Präsident des Sparkassenverbands Bayern, erläuterte, „wollen wir nach Kräften dazu beitragen, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern, damit unsere mittelständischen Unternehmen und Selbständigen leistungsfähig für die Zeit danach bleiben“.

Bei den bayerischen Sparkassen können Unternehmen und Selbständige sowohl die Förderkredite und Liquiditätshilfen der LfA Förderbank Bayern, der landwirtschaftlichen Rentenbank als auch der bundesdeutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen und ausbezahlt bekommen. Die Förderbanken haben dazu die bestehenden Programme modifiziert und erweitert.

Alle neuen Kreditangebote

wurden geschaffen, um Unternehmen, die unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden, den Zugang zu Krediten auch in schwierigen Zeiten zu erleichtern. Voraussetzung für die Unterstützung der Unternehmen ist immer ein grundsätzlich tragfähiges Geschäftsmodell und der Nachweis, dass sich die Schwierigkeit des Unternehmens auf die Corona-Krise zurückführen lässt. Diese Angebote sollen von Firmen in Anspruch genommen werden können, die durch die Corona-Krise in größere Finanzierungsschwierigkeiten geraten sind.

Bei den bayerischen Sparkassen gab es Netzer zufolge bis zum 1. April bereits über 12.000 Aussetzungen mit einem Stundungsbetrag von insgesamt über 80 Millionen Euro. Diese Sofortmaßnahmen der Sparkassen schaffen bereits unabhängig von den Förderkreditprogrammen Liquidität. Sie führen dazu, dass Anträge auf Förderkredite an die LfA und die KfW sorgfältig vorbereitet werden können und die dazu den Sparkassen zwingend auferlegte Kreditrisikoprüfung beschleunigt, aber sorgfältig durchgeführt werden kann. Die Gesamtzahl der Anfragen nach Förderkrediten lag Ende März bereits bei rund 8.000 und stieg in der Folge rasant an.

Für die Unterstützung ihrer Firmenkunden ergreifen die bayerischen Sparkassen im Moment eine Vielzahl von ungewöhnlichen Maßnahmen. So stocken sie z.B. Personalkapazitäten im Firmenkunden-Kreditbereich auf, schulen weitere Mitarbeiter, arbeiten im Schichtbetrieb, leisten Überstunden und Samstagsarbeit, haben die Businesslines der Kundenservicecenter aufgestockt und bereiten Kunden telefonisch anhand von Checklisten vor. Zudem können die Kunden ihren Förderkreditbedarf inzwischen auch online bei ihrer Sparkasse anmelden; damit wird die Abwicklung beschleunigt.

Kredit- und Risikoprüfung zwingend erforderlich Für die Kreditvergabe aus den staatlichen Kreditprogrammen ist eine Kredit- und Risikoprüfung zwingend erforderlich und rechtlich vorgegeben. Die Förderinstitute verzichten auf eine eigene Kreditprüfung, greifen stattdessen bei Krediten bis zu einer bestimmten Höhe auf die Prüfung durch die Hausbanken zurück, die ihnen auf diese Weise Arbeit abnehmen. Nach den weiterhin geltenden aufsichtlichen Vorgaben für Kreditinstitute dürfen keine Kredite vergeben werden, die banküblichen Standards nicht standhalten. Die vorgeschriebene Kredit- und Risikoprüfung bezieht sich auf 100 Prozent des Kreditvolumens und nicht etwa nur auf den Haftungsanteil der Hausbank.

Um ihren Kreditprüfungsprozess zu vereinfachen, brauchen die Kreditinstitute Erleichterungen in der Regulation. Im Sinne ihrer Kunden haben die bayerischen Sparkassen den Förderinstituten und staatlichen Stellen bereits zahlreiche konstruktive Vorschläge zur Vereinfachung der Prozesse unterbreitet. Das bayerische Kabinett hat sich erneut mit dem Thema beschäftigt und wesentliche Punkte aus Anregungen der bayerischen kreditwirtschaftlichen Verbände aufgegriffen (wir berichteten).

Nach Netzers Worten setzen die Sparkassen alle Hebel in Bewegung, um den Unternehmen ihrer Heimatregionen zu helfen: „Es ist in unserem eigenen Interesse, die Wirtschaft in unseren Geschäftsgebieten zu stärken. Auch während der Finanzkrise haben die Sparkassen geholfen. Sie waren als Regionalbanken nicht direkt von der Finanzkrise betroffen und haben anerkannt stabilisierend für die deutsche Finanzwirtschaft gewirkt.“

Trotz dieser Erfahrung aus der Krise seien sie in der Folgezeit überproportional von den Regulierungsmaßnahmen für den Bankenmarkt betroffen gewesen, weil sich diese in der Regel nicht an Regionalbanken, sondern an internationalen Großbanken orientierten. Die Sparkassen hätten sich darauf eingestellt und seien auch heute trotz dieser Belastung feste Partner für ihre Kunden.

DK

 

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