Andreas Stake, Uniper-Projektleiter für das Oberpfälzer Seenland, erklärte anhand der drei Bauabschnitte auf dem Westfeld, wie Uniper aus den mit Abbruchmaterial, Aschen und Abraum verfüllten Braunkohlegruben auf gut 80 Hektar einen ökologisch wertvollen neuen Lebensraum, weg von Fichten-Monokulturen hin zu hochwertigen Magerrasenstandorten mit Blühwiesen, schaffen wird. Wenn möglich, sollen die Flächen später auch öffentlich zugänglich sein. Die Kosten in einem höheren zweistelligen Millioneneurobetrag trägt Uniper.
Der ökologisch zu betrachtende Raum umfasst 125 Hektar und reicht bis zum naturnahen Weiher- und Vogelschutzgebiet rund um den Hirtlohweiher. Zwischen Westfeld und Hirtlohweiher entsteht über Vernetzung und Wiedervernässung eines Moorwaldbestandes sowie den jüngst begonnenen ökologischen Umbau von reinen Nadelholzwäldern in klimarobuste Mischwälder ein Biotopverbund, der durch einen künftig gleichmäßigeren Wasserzustrom zum Naturschutzgebiet Hirtlohweiher zum Erhalt eines natürlichen Wasser- und Nährstoffhaushalts beiträgt und der drohenden, großflächigen Verlandung des Gebiets entgegenwirkt.
Im Zuge des ökologischen Waldumbaus sollen in den kommenden drei Jahren rund 25.000 Bäume sowie bienenfreundliche Blühsträucher entlang der Waldwege gepflanzt werden. Parallel dazu sollen auch die Rekultivierungsarbeiten auf dem Westfeld bis dahin abgeschlossen sein.
Dr. Matthias Alte vom Planungs- und Gutachterbüro Base Technologies GmbH führte aus, dass den jetzigen Arbeiten auf dem Westfeld langjährige Bestandsaufnahmen über Flora und Fauna vorausgegangen sind, aus denen aufwändige Umsiedlungsaktionen der bedrohten Tiere resultierten. Auf den fertig rekultivierten Flächen wurden und werden zahlreiche Stein- und „Totholz-Habitate“ geschaffen, die als neue und zusätzliche Lebensräume für Tiere und Insekten dienen.
Schließlich erläuterte Dr. Alte das laufende Forschungsvorhaben zur ressourcen- und energieschonenden Aufbereitung von verunreinigtem Sickerwasser über eine passiv-biologische Sickerwasseraufbereitungsanlage.
Das von Base Technologies und der Universität Bayreuth vorangetriebene Vorhaben zur Einführung und Weiterentwicklung einer naturnahen und nachhaltigen Technologie zur Wasseraufbereitung unter vollständigem Verzicht von Energie und Chemikalien wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert und soll ein Leuchtturmprojekt zukünftig nachhaltiger Wasseraufbereitung werden.
Zum Abschluss blickte Stake in die nahe Zukunft: Die Fortsetzung der Rekultivierungsarbeiten auf dem Westfeld startet Dank des milden Winters voraussichtlich schon einen Monat früher als geplant. Damit rückt der Abschluss der Renaturierung des Geländes wieder ein Stück näher.