Das Dampfkraftwerk Süd wurde 1899 gebaut und in Betrieb genommen, um den steigenden Strombedarf der Stadt München zu decken. Nachdem zunächst Kohle und später für einige Jahrzehnte auch Müll verbrannt wurde, ist seit den 80er Jahren die klimafreundliche Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit Gas- und Dampfturbinen (GuD) Stand der Technik. Dabei wird die Abwärme in Fernwärme umgewandelt und so gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. Das erhöht den Anlagennutzungsgrad auf bis zu 90 Prozent.
Der neue Energiestandort Süd
Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. Die SWM investieren in das Gelingen der Energiewende und bauen das Areal des HKW zum Energiestandort Süd um. Sie modernisieren die beiden GuD-Anlagen und errichten eine Geothermie-Anlage zur regenerativen Wärmeerzeugung, die 2021 in Betrieb gehen soll. Denn die SWM wollen den Münchner Bedarf an Fernwärme CO2-neutral decken, überwiegend mit Ökowärme aus Geothermie. Bis ca. 2023 kommt ein Wärmespeicher hinzu, um überschüssige Wärme flexibel nutzen zu können und so den Einsatz der Anlagen zu optimieren.
Die Zukunft: hocheffizienter und umweltfreundlicher Standort - Soll-Zustand. Visualisierung: SCG Architekten
Ein weiterer Baustein des Klimaengagements der SWM ist der Ausbau von Fernkälte, um individuelle Klimaanlagen zu ersetzen. Am Energiestandort Süd errichten sie eine flexible Fernkälteanlage, mit der umweltfreundliche Kälte entweder mithilfe des Wassers aus dem Isarwerkkanal und/oder mit Wärme aus den KWK-Anlagen oder der Geothermie-Anlage bereitgestellt werden kann.
Diese Kombination aus KWK, Geothermie, Wärmespeicher und Fernkälte machen den zukünftigen Energiestandort Süd hocheffizient, umweltfreundlich und flexibel steuerbar – ein gutes Beispiel für den Wandel zur neuen Energiewelt.
SWM
Dieser Beitrag ist Teil des Energie-Sonderdrucks mit dem Erscheinungsdatum 30.7.2020, den Sie sich hier downloaden können.
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