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(GZ-19-2020)
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► Unimog-Tour 2020:

 

Geht nicht, gibt’s nicht!

Der Geräteträger begeistert vor ausgewählten Publikum

 

Veranstaltungen der Unimog Generalvertretungen in Bayern haben in der Regel Volksfestcharakter. Mitarbeiter von kommunalen Bauhöfen, Straßenmeistereien und Lohnunternehmern nutzen diese Leistungsschauen um sich über neueste Technik rund um den Unimog zu informieren. Dieses Jahr hätten auf den Messen IFAT und GaLaBau zahlreiche Neuentwicklungen präsentiert werden sollen. Gerade im Bereich des Winterdienstes und beim bienenfreundlichen Mähen wäre viel zu zeigen gewesen. Daher haben sich die beiden Unimog-Anbaugerätehersteller MULAG und Bucher Municipal mit den Vertretungen Beutlhauser, Henne Nutzfahrzeuge und Wilhelm Mayer Nutzfahrzeuge sowie Daimler zusammengetan, um wenigstens einem kleinen Kreis einen Einblick in die Produktentwicklung zu geben. Diese „Unimog-Tour“ führte in 5 Stationen von Plattling über Maxlrain nach Bopfingen.

Gastgeber der Veranstaltung in Maxlrain: Thomas Rieger, Geschäftsführer, Henne Nutzfahreuge. Bild: Henne Nutzfahrzeuge
Gastgeber der Veranstaltung in Maxlrain: Thomas Rieger, Geschäftsführer, Henne Nutzfahreuge. Bild: Henne Nutzfahrzeuge

Im Oktober 1946 ging der erste Unimog Prototyp auf die Straße. Damals wurden die Grundeigenschaften angelegt, die dieses Fahrzeug nach wie vor prägen: vier gleichgroße Räder, Allradantrieb mit Differenzialsperren und vier Anbauräume. In knapp 75 Jahren wurden rund 370.000 Fahrzeuge verkauft.

Stand heute gibt es ca. 60.000 zugelassene Unimogs in Deutschland, mit einem Durchschnittsalter von rund 28 Jahren was wiederum für die hohe Fahrzeugqualität und Zuverlässigkeit dieses einzigartigen Allrounders spricht.

Für Thorsten Heinzelmann, Mercedes-Benz Regionalleiter Unimog Vertrieb, hat der Unimog Industriegeschichte geschrieben, denn „mit diesem Geräteträger wurden Arbeitsverfahren entwickelt die völlig neu waren und die Menschheit von der schweren Knochenarbeit, beginnend in der Land- und Forstwirtschaft, entlastete.“

Die Grundlage für den Erfolg dieses Fahrzeugs ist die enge Zusammenarbeit mit vielen Anbaugeräteherstellern, denn nur mit den entsprechenden Anbaugeräten kann der Unimog als ganzheitliches Produkt für alle erdenklichen Aufgaben eingesetzt werden.

V.l.: Jürgen Barth (Daimler), Pascal Ulrich (Carl Beutlhauser Kommunal- und Fördertechnik), Josef Staller (Bucher Municipal Wernberg), Rolf Trampert (Daimler) und Martin Foos (MULAG). Bild: Lisa Meier
v.l.: Jürgen Barth (Daimler), Pascal Ulrich (Carl Beutlhauser Kommunal- und Fördertechnik), Josef Staller (Bucher Municipal Wernberg), Rolf Trampert (Daimler) und Martin Foos (MULAG). Bild: Lisa Meier

Um den Unimog für den Winterdienst tauglich auszustatten, bietet die Bucher Municipal Wernberg GmbH Schneepflüge, Streuer und Schneefräsen an. „Damit unsere Kunden rechtssicher im Winterdienst fahren können“, hebt Geschäftsführerin Victoria Rasoulkhani hervor, „entwickeln und produzieren wir in Bayern für den deutschsprachigen Markt.“ Bucher Municipal hat für jedes Fahrzeug die passenden Pflüge wahlweise aus Stahl oder Kunststoff und liefert diese auf Wunsch mit ihrer patentierten, geräuscharmen Neoprenschürfleiste.

Das Leistungsspektrum reicht vom kleinen Einscharpflug bis hin zum zweifach teleskopierbaren Autobahnschneepflug mit einer maximalen Breite von sieben Metern. Bei den Streuern können Kunden zwischen Trockenstoff-, Feuchtssalz- und Solestreuer wählen. Mit diesem Portfolio geht Bucher Municipal exakt auf Kundenbedürfnisse ein, denn „eine norddeutsche Stadt hat andere Anforderungen als eine Gemeinde im Bayerischen Wald“, so die Chefin.

Bienenfreundliches Mähen

Mit dem bienenfreundlichen Mähen hat man sich beim Spezialisten für Mähgeräte MULAG (= Motor Universal Lasten ArbeitsGerät) frühzeitig auseinandergesetzt. Bei der Neuentwicklung des Grünpflegekopfs ECO 1200 wurden die relevanten Aspekte aus Mähverfahren, Schnitthöhe und überfahrener Fläche systematisch betrachtet, um ein möglichst schonendes Verfahren zu erhalten und so dem bayerischen „Versöhnungsgesetz“ zum Artenschutz gerecht zu werden.

Spezifikationen Grünpflegekopf

Der Grünpflegekopf basiert auf einem Scheibenmähprinzip. Die Schnitthöhe von 10 cm wird nicht unterschritten. Vorgeschaltet ist eine mechanische Abstreifvorrichtung. So werden im Gras sitzende Insekten und Kleinlebewesen rechtzeitig aufgescheucht. Mittels gezielter Luftführung von oben und weitestgehend geschlossenem Boden gelangen deutlich weniger Lebewesen in den Mähkopf. Durch das Aufnehmen des Mähgutes entstehen magere Grünflächen, die eine gute Grundlage für eine blütenreiche Vegetation bilden.

Statt einer Abrollwalze setzt der MULAG-Grünpflegekopf Tastrollen ein, die nur eine kleine Fläche beeinträchtigen. Der geringere Bodenkontakt schützt die am Boden lebenden Tiere. Peter Hoffmann, Gebietsverkaufsleiter für Bayern, Österreich und Tschechien bei MULAG präsentierte außerdem Lösungen für Mähgeräte, wenn die Pfostenabstände der Leitplanken weniger als 1,2 m betragen, denn auch dafür bietet die Firma Lösungen. Allerdings warnte er auch, dass man sich zukünftig, bei den gestiegenen Anforderungen an den Artenschutz, „von dem uns gewohnten sauberen Schnittbild verabschieden“ müsse.

v.l.: Victoria Rasoulkahni (Bucher Municipal Wernberg), Thomas Rainer (Daimler), Peter Hofmann (MULAG), Tim Oßwald (Wilhelm Mayer Nutzfahrzeuge). Bild: Bucher Municipal Wernberg GmbH
v.l.: Victoria Rasoulkahni (Bucher Municipal Wernberg), Thomas Rainer (Daimler), Peter Hofmann (MULAG), Tim Oßwald (Wilhelm Mayer Nutzfahrzeuge). Bild: Bucher Municipal Wernberg GmbH

Durch das Engagement der Hersteller Bucher Municipal und MULAG konnten dieses Jahr wenigstens ein paar Funktionen, mit denen der Unimog die Arbeit erleichtert, eingehender beleuchtet werden. Ein Ersatz für die ausgefallenen Veranstaltungen ist es nicht. Trotzdem zeigten sich die Partner der Unimog-Tour insgesamt zufrieden, in diesen Zeiten wenigstens einem kleinen Publikum Neuheiten präsentieren zu dürfen.

CH

 

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