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(GZ-22-2020)
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► Erziehungseinrichtungen:

 

Viele Brandstiftungen

 

Etwa jeder zehnte Gebäudebrand, den das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) untersucht, geht auf Brandstiftung zurück. „Diese Zahl liegt um den Faktor 2,5 höher, wenn wir in unseren Statistiken ausschließlich Brände in Erziehungseinrichtungen betrachten“, sagt IFS-Geschäftsführer Dr. Hans-Hermann Drews.

Nach Erfahrung des IFS haben viele Brandstifter kein konkretes Motiv, sondern handeln aus der Situation heraus. „Es gibt nicht nur den Gelegenheitsdiebstahl, sondern auch die Gelegenheitsbrandlegung“, so Drews. Hier sehen die Schadenforscher eine Chance für den vorbeugenden Brandschutz.

Ungenutzt bedeutet nicht unbeaufsichtigt Ein typisches Szenario ist eine brennende Mülltonne, die direkt neben dem Schulgebäude oder unter dem Vordach steht. „Abfalltonnen sollten darum nicht frei zugänglich sein“, rät Drews. Sie sollten außerdem so aufgestellt werden, dass im Brandfall ein Übergreifen der Flammen auf Gebäude unmöglich ist.

Einladend sind für Brandstifter auch die häufigen Zeiten, in denen die Gebäude von Erziehungseinrichtungen ungenutzt sind. In sieben von zehn Fällen wird das Feuer abends oder nachts gelegt. „Nach Schulschluss, an Wochenenden und während der Ferien können Bewegungsmelder und Kameras signalisieren: Ungenutzt bedeutet nicht unbeaufsichtigt“, sagt Drews.

Um den „Einstieg“ von Brandstiftern ins Gebäude zu erschweren, sollten Türen und Fenster während der Nichtnutzung verschlossen und am besten mit einer Gefahrenmeldeanlage gekoppelt werden. Mit diesen Maßnahmen kann nach Einschätzung des IFS eine signifikante Anzahl von Brandlegungen an Schulen und Kindergärten verhindert werden.

 

 

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