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(GZ-5-2021)
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► Umfassender FTTH-Ausbau bis 2030 geplant:

 

Telekom Deutschland setzt auf intensive Zusammenarbeit mit Kommunen

 

Wie wichtig und wie richtig der schrittweise Breitbandausbau war, hat die Corona-Krise leider in dramatischer, aber dennoch aus dieser Betrachtung hervorragender Weise bewiesen: Reine Glasfaseranschlüsse (FTTH) für Wenige oder aktuell vollkommend ausreichende kombinierte Glasfaser- und Kup- feranschlüsse (FTTC) in extrem kurzer Zeit für nahezu 100 Prozent.

Josef Scherl. Foto: Telekom Deutschland GmbH
Josef Scherl. Foto: Telekom Deutschland GmbH

Innerhalb von nur ca. fünf Jahren konnte sich das Bundesland Bayern im bundesweiten Vergleich bei der Breitbandversorgung von einem der hinteren Plätze in die Spitzengruppe katapultieren. Das konnte nur gelingen, weil es die strategische Entscheidung der Deutschen Telekom war, den Glasfaserausbau in zwei Schritten zu bewältigen. Wir investieren allein so viel, wie die ganze Branche zusammen und haben den FTTC-Ausbau in Bayern vor allem im ländlichen Raum vorangetrieben.

Eine zweite gute Entscheidung war es, dass die bayerische Staatsregierung viel Geld für die Förderung unwirtschaftlicher Ausbaugebiete bereitgestellt hat. Und diese Kombination gab es nur in Bayern. Da wir unsere Investitionen zusätzlich auch noch mit entsprechenden Soft- und Hardwarehüben (Vectoring, Super Vectoring) getuned haben, konnten wir mit dieser Investition ohne Zusatzaufwand für die Gemeinden die Bandbreiten nochmals mehr als verdoppeln. Letztendlich haben wir einen „Volkswagen“ für alle gebaut, diesen dann noch getuned und jetzt fahren wir die Produktion für den „Sportwagen“ hoch.

Ich bin schon immer davon überzeugt gewesen, dass man diesen riesigen „Infrastruktur-Elefanten“ nur in Schritten verdauen kann.

Und so treffen jetzt erneut zwei strategische Entscheidungen für die zweite Phase aufeinander. Wir planen bis 2030 einen umfassenden FTTH-Ausbau und nehmen jetzt eine noch größere Investition in Angriff. Dafür wünschen wir uns weiterhin eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen.

Dort, wo kein Netzbetreiber wirtschaftlich kalkulieren kann, steht das neue Gigabit-Förderprogramm des Freistaates zur Verfügung. Gespannt bin ich auf jeden Fall, wie viele Kunden sich dann tatsächlich für unseren „Sportwagen“ entscheiden. Haben will ihn mit Sicherheit jeder, nur ob ihn tatsächlich jeder braucht und dafür bereit ist, etwas mehr Geld zu bezahlen, bleibt die spannende Frage.

Unseren Anspruch haben wir als größter Telekommunikationskonzern in Europa und mit Abstand größter Investor in moderne Infrastrukturen in Deutschland mit einem klaren Ziel formuliert: „We won´t stop, until everyone is connected“. Wir werden uns also erst zufriedengeben, bis jeder mit einem schnellen Anschluss #DABEI sein kann.

Wir setzen hierzu modernste Planungsinstrumente, Big Data Analysen, künstliche Intelligenz, sowie modernste sog. T-Cars zur Erfassung der Oberflächen ein, um optimierte Planungsergebnisse und hochqualitative Antragsunterlagen für die Wege- und Standortsicherung zu erzeugen.

Um möglichst schnell und kostengünstig beim Ausbau voranzukommen, benötigen wir aber auch weiterhin die Unterstützung aller Genehmigungsbehörden, sowie die Bereitschaft moderne Verlegungstechniken einzusetzen. Es ist aus meiner Sicht nicht akzeptabel, möglichst schnell und kostengünstig an jeder Adresse Glasfaseranschlüsse zu fordern, aber gleichzeitig mit immer mehr Auflagen oder Verboten diesen Ausbau quasi zu verhindern oder wesentlich zu verzögern und zu verteuern.

Wenn wir über den Breitbandausbau sprechen, müssen wir parallel auch über Mobilfunk reden. Mobilfunk und die neuen 5G-Netze sind nicht nur ein zweites Breitbandnetz, das im Bedarfsfall als Back Up für jeden Festnetzanschluss genutzt werden kann, sondern sie haben in den letzten Jahren extrem viele Innovationen ermöglicht. Mobilfunk rettet nicht nur täglich Leben, Mobilfunk ist die Voraussetzung, um im weltweiten Wettbewerb noch mithalten zu können.

Wir brauchen die Innovationen, wir brauchen die Effizienzen für unsere Wirtschaft, wir brauchen die Chancen, um intelligente Steuerungssysteme z.B. für die Verkehrssteuerung und damit für den Umweltschutz zu entwickeln. Der neuen Mobilfunkgeneration sprechen Experten einen ähnlich disruptiven Faktor, wie der Erfindung der Dampfmaschine und der damit verbundenen Industrialisierung zu.

Wenn Deutschland seinen Wohlstand sichern möchte – und da rede ich noch nicht mal vom Vergrößern – dann müssen wir schnell und unkonventionell diese Technik ausrollen und weiße Flecken schließen. Nur hier ist der Widerspruch noch viel ausgeprägter. Irgendwie beschweren sich alle hinsichtlich einer schlechten Mobilfunkversorgung im Land – der ich aus Sicht unserer eigenen Netze nicht zu 100 Prozent zustimmen möchte – trotzdem würden wir gerne die weißen Flecken schnell schließen und die Performance durch weitere Standorte verbessern. Gleichzeitig wird der Neubau von Mobilfunkstandorten reihenweise verhindert oder extrem verzögert.

Es ist nämlich ganz und gar nicht so, dass wir nicht bauen wollen, sondern ziemlich simpel der Tatsache geschuldet, dass Neubauten mit immer größeren Anstrengungen von Seiten der Bürger, teilweise leider auch der Unternehmer, Gemeinden und Landratsämter verhindert werden. Wenn wir hier nicht einfacher, schneller und pragmatischer mit dem Thema Mobilfunk umgehen, dann hilft es auch nichts, wenn jeden Tag über weiße Flecken in den Medien berichtet und lamentiert wird, andererseits dieselben Menschen gegen neue Mobilfunkmasten Sturm laufen, oder die Mobilfunkbefürworter sich nicht genauso organisieren und sich für neue Sendeanlagen ins Zeug legen. Ohne geeignete Grundstücke und Gebäude, die man den Netzbetreibern vermietet, wird kein einziger neuer Antennenträger gebaut werden können. Darüber sollte man mal nachdenken.

Josef Scherl, Telekom Deutschland GmbH

 

Dieser Beitrag ist aus dem Sonderdruck „Breitbandausbau in Bayern – Jetzt! – Corona-Spezial“, der am 4.3.2021 als Beilage zu Ausgabe 5/2021 erschienen ist.

 

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