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(GZ-9-2021)
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► Weltwassertag 2021:

 

Sauberes Wasser ist wertvoller als Gold

 

Der Wasserverbrauch weltweit wird sich bis 2050 verdoppeln. Gleichzeitig steht wegen des Klimawandels vielerorts weniger Wasser zur Verfügung. „Wert des Wassers“ lautete daher das Motto des diesjährigen Weltwassertags, der von den Vereinten Nationen im Jahr 1993 ausgerufen wurde.

Bis 2030 wollen die UN allen Menschen auf der Welt einen sicheren Zugang zu sauberem Wasser und zu Sanitärleistungen schaffen. Auch Deutschland engagiert sich dafür, wie Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller darlegte:

„Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Aber leider ist Wasser für viele keine Selbstverständlichkeit. 450 Millionen Kinder haben weltweit laut UNICEF nicht genügend Wasser – jedes fünfte Kind! In der Corona-Krise, in der Händewaschen noch wichtiger ist als sonst, ist das eine zusätzliche Gefahr. Die Weltgemeinschaft muss sich noch stärker engagieren, bis 2030 allen Menschen Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen. Deutschland geht hier voran: Jedes Jahr ermöglichen wir über zehn Millionen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitärversorgung.“

Besonders in Flüchtlingslagern sei diese Arbeit überlebenswichtig, machte Müller deutlich. „Im Krisenbogen um Syrien, wo Wasser ein knappes Gut ist, ist die Verteilung und Bewirtschaftung des Trinkwassers zentral, um Konflikten vorzubeugen. Dort konnten wir in den letzten Jahren 11 Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgen. Allein im großen Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien wurde für 80.000 Menschen die Trink- und Abwasserversorgung ausgebaut.“

Weitere Beispiele aus der deutschen Entwicklungszusammenarbeit: Mosambik ist stark vom Klimawandel betroffen, es kommt immer wieder zu starken Überflutungen. Daher unterstützt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit den Bau eines Deich-Durchlasses gegen Überflutungen und die Rehabilitierung des Flusslaufes des Rio Chiveve. Im westafrikanischen Benin wurde für 200.000 Menschen in ländlichen Gebieten die Trinkwasserversorgung hergestellt. Zudem wurde die Wasserqualität an bestehenden Wasserversorgungsanlagen für über 1,5 Millionen Menschen verbessert.

Beispiele aus der deutschen Entwicklungszusammenarbeit

Deutschland unterstützt im südafrikanischen Kapstadt die Modernisierung der Kläranlagen. Dadurch wird die Menge des nutzbaren Wassers für Bevölkerung, Landwirtschaft und Industrie erhöht – gerade in Zeiten von zunehmenden Dürren eine wichtige Voraussetzung für eine klimaresiliente Wasserversorgung.

„Sauberes Wasser ist wertvoller als Gold“, unterstrich Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber. Eine der dringlichsten Aufgaben sei es deshalb, den besonderen Wert des Wassers für jeden Einzelnen noch deutlicher hervorzuheben. Es gelte, das Wasser dauerhaft und in höchster Qualität bayernweit verfügbar zu halten. Dazu habe er, Glauber, das umfassende Programm Wasserzukunft 2050 aufgelegt.

Bewusstseinsoffensive Wasserland Bayern

Ein wesentlicher Punkt dabei sei, den Wert des Wassers zu erkennen. „Wasser schätzen, das wollen wir mit vielfältigen Projekten in den Köpfen der Menschen verankern“, betonte der Minister. Im Rahmen einer „Bewusstseinsoffensive Wasserland Bayern“ würden dazu verschiedene Maßnahmen aus den Bereichen Bildung, Forschung und Kommunikation umgesetzt. Auch seien die frühkindliche Umweltbildung sowie die Schulen eingebunden.

Beispielsweise gebe es im Rahmen der Aktion Grundwasserschutz in den einzelnen Regierungsbezirken vielfältige Angebote für Schüler und Lehrer in Form von Lehrerhandreichungen, virtuellen Bausteinen, Experimentierkoffern bis hin zu festen Wasserschulen und ganzen Projektwochen.

Viele Kooperationspartner wie etwa „Wasserschulen“ auf Bauernhöfen beteiligten sich daran. Im Projekt „Wasserbrot“ seien mit Landwirten, Müllern und Bäckern sogar ganze Lieferketten in einen wasserschonenden Produktionsprozess eingebunden.

Um das Thema Wasserversorgung auch wissenschaftlich begleitet aufzuarbeiten, befasst sich im Freistaat damit aktuell eine Expertenkommission. Sie soll darstellen, welche Maßnahmen die flächige Versorgung mit Wasser dauerhaft sicherstellen können. Dabei werden Projekte der Wasserspeicherung und Sicherung der Wasserqualität ebenso behandelt wie der Wassertransport in die Kommunen und zum Endnutzer.

DK

 

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