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(GZ-13-2021)
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► Umfrage von IDZ und DStGB:

 

Bargeldlose Zahlungen in Kommunen nehmen zu

 

Laut einer aktuellen infas quo-Umfrage der Initiative Deutsche Zahlungssysteme (IDZ) in Kooperation mit dem DStGB hat die Corona-Pandemie zu einer Zunahme bargeldloser Zahlungen geführt. Bereits 2014 wurden Kommunen zum Status quo und zu künftigen Potenzialen moderner Bezahlsysteme befragt. Die Neuauflage zeigt: An vielen Orten gehört bargeldloses Bezahlen zum Alltag. Doch damals wie heute gibt es immer noch Ausbaupotenzial.

„Die Pandemie wirkt als Katalysator und hat eine neue Dynamik in die Digitalisierungsprozesse gebracht, gerade auch beim Bezahlen. Nach der aktuellen Umfrage von IDZ und DStGB wurde in jeder zweiten Kommune in der Pandemie deutlich mehr bargeldlos bezahlt“, stellt Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des DStGB, fest. Insbesondere bei der bargeldlosen Bezahlung in der Verwaltung seien Kommunen heute bereits gut aufgestellt: Knapp neun von zehn Kommunen setzen sie dort ein – egal in welcher Form. 2014 waren es nur 70 Prozent, die die bargeldlose Zahlung anboten.

Auch wenn die größeren Kommunen beim Einsatz elektronischer Zahlungssysteme oftmals Vorreiter waren, stehen ihnen kleinere kaum noch nach: Fast jede Kommune mit 50.000 Einwohnern und mehr (96 Prozent) setzt die bargeldlose Bezahlung in der Verwaltung ein. Bei den Kommunen mit weniger als 10.000 Einwohnern sind es bereits 79 Prozent.

Gerade in den Bürgerämtern zeigt sich mit Blick auf die Zahlungssysteme ein sehr deutliches Bild: Die girocard, die Bezahlkarte der deutschen Banken und Sparkassen, steht damals wie heute auf Platz eins der elektronischen Zahlmöglichkeiten und ist somit nach dem Bargeld die beliebteste Bezahlform. Darauf folgen die Überweisung/Rechnung, der elektronische Lastschrifteneinzug sowie die Kreditkarte. Bargeldloses Bezahlen birgt aus Sicht der Gemeinden ein hohes Einsparpotenzial, denn im Durchschnitt werden mehr als fünf Stunden pro Woche mit dem Bargeldhandling aufgewendet.

Werden Dienstleistungen in der Verwaltung heute mit der girocard beglichen, dann geschieht dies meist noch mit Stecken der Karte und PIN-Eingabe (78 Prozent). Wie die aktuelle Statistik der Deutschen Kreditwirtschaft zeigt, zahlen Verbraucher inzwischen jedoch bevorzugt kontaktlos: 60 Prozent aller girocard-Transaktionen werden berührungslos getätigt, rund 90 Prozent der Terminals sind kontaktlosfähig. In den Kommunen setzt bisher über die Hälfte aller, die die girocard-Zahlung auf ihren Bürgerämtern möglich machen, auch auf die berührungslose Variante.

Zahlreiche Anwendungsbereiche

Doch auch abseits der Verwaltung sehen Kommunen in vielerlei Anwendungsbereichen Chancen für den Einsatz der elektronischen Bezahlung: Waren es 2014 vorrangig Erlebnis- und Schwimmbäder, Büchereien sowie Parkscheinautomaten, hat sich dieses Bild deutlicher in den Anwendungsbereich der Mobilität verschoben: Erlebnis- und Schwimmbäder führen die Liste weiter an, dicht gefolgt von Stromtankstellen für Elektroautos und Parkscheinautomaten sowie der Öffentliche Personennahverkehr.

Zwar wird die bargeldlose Bezahlung im Mobilitätsbereich von Kommunen als sinnvoll erachtet, jedoch besteht noch Ausbaupotenzial beim Angebot: An den E-Ladesäulen beträgt die Akzeptanz der girocard laut Aussage der Kommunen bereits 45 Prozent, an Parkscheinautomaten hingegen sind es nur 15 Prozent. Bei beiden spielt die Bezahlung via App bereits eine entscheidende Rolle.

Ausbaufähig ist auch das generelle Angebot digitaler Dienstleistungen: Gaben vor sieben Jahren Kommunen an, dass 13 Prozent der Dienstleistungen online genutzt und auch bezahlt werden können, sind es heute 20 Prozent. Weitere 18 Prozent betonten, dass Dienstleistungen bereits online genutzt aber noch nicht bezahlt werden können.

DK

 

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