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(GZ-21-2021)
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► Staatsminister Hubert Aiwanger StMWi:

 

Wasserkraft – eine tragende Säule der Stromversorgung in Bayern

Dank der geografischen Gegebenheiten ist Bayern Deutschlands Wasserkraftland Nummer eins. Von den insgesamt etwa 8.000 Wasserkraftanlagen in Deutschland stehen mehr als die Hälfte in Bayern. Daher  kommt der Wasserkraft dauerhaft eine wesentliche Rolle für die bayerische Stromversorgung aus erneuerbaren Energien zu. Die Nutzung der Wasserkraft spielt in der Geschichte der Energieversorgung im Freistaat seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle.

Hubert Aiwanger. Bild: ©StMWi
Hubert Aiwanger. Bild: ©StMWi

Früher siedelten sich Betriebe an Flussläufen an, um mit Mühlen, später mit Turbinen, ihren Energiebedarf zu decken. Heute hat die Wasserkraft hat gegenüber Windkraft und Sonnenenergie den Vorteil, dass sie unabhängig von der Witterung und rund um die Uhr ganzjährig verfügbar ist. In Laufwasserkraftwerken wird praktisch ohne Treibhausgasemissionen zuverlässig und berechenbar für die Grund- und Mittel-Last Strom erzeugt. Speicherkraftwerke und Pumpspeicherwerke decken flexibel und leistungsfähig Spitzenlasten, beispielsweise bei der Bahnstromversorgung, ab. Wasserkraft leistet damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Stromversorgung, zur Versorgungssicherheit und mit der bereitgestellten Regelenergie auch zur Stabilität der Stromnetze.

Die Wasserkraft ist in Bayern – zusammen mit der Photovoltaik – Spitzenreiter bei der Stromerzeugung aus regenerativen Energien. In den rund 4.200 Laufwasser- und Speicherkraftwerken werden jährlich durchschnittlich zwölf Milliarden Kilowattstunden kWh Strom erzeugt – das ist knapp ein Drittel des Stroms aus erneuerbaren Energien. Rechnerisch versorgt die Wasserkraft etwa 3,5 Millionen Haushalte in Bayern mit Strom.

Das Bayerische Wirtschaftsministerium steht zur Nutzung der Wasserkraft. Wir setzen uns für vernünftige Rahmenbedingungen ein, damit Laufwasser- und Speicherkraftwerke auch zukünftig wirtschaftlich betrieben werden können.

Das Ausbaupotenzial in Bayern wird auf rund eine Milliarde Kilowattstunden jährlichen Mehrertrag geschätzt. Mit dem aktuellen Umbau des Wasserkraftwerks in Töging kommen wir diesem Ziel einen bedeutenden Schritt näher. Um die unterschiedlichen Interessen bei der Wasserkraftnutzung in Einklang zu bringen, ist zwischen den Vorteilen wie Effizienz, Sicherheit, Autonomie und Klimaschutz und möglichen Nachteilen durch Eingriffe in Natur und Gewässer abzuwägen. Durch eine Beteiligung der Industrie- und Handelskammern als Träger öffentlicher Belange in zukünftigen wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren soll eine angemessene Gewichtung von Energie- und Klimaschutzbelangen bei der Abwägung zwischen Wasserkraftnutzung und Gewässer- und Naturschutz unterstützt werden.

Vor allem bei kleineren und älteren Wasserkraftanlagen können trotz einer EEG-Förderung wirtschaftliche Anreize für eine umfassende technischökologische Modernisierung notwendig sein. Auf der Grundlage der Bayerischen Wasserkraftstrategie unterstützt das bayerische Wirtschaftsministerium deshalb ab Oktober 2021 die umweltverträgliche Modernisierung und den Ausbau derartiger Wasserkraftanlagen mit einem Förderprogramm. Neben der Verbesserung der Effizienz der Anlagen spielt dabei das Thema Ökologie eine wichtige Rolle. Bei wasserrechtlich zulassungspflichtigen Fördervorhaben sind auch Investitionsausgaben für in der Anlagenzulassung geforderte technische und bauliche Maßnahmen zur Erfüllung der gewässer-ökologischen Anforderungen zuwendungsfähig.

Nur mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien kann Bayern die anspruchsvollen Ziele und Maßnahmen bei Energiewende und Klimaschutz erreichen. Mit einem Anteil von rund 52 Prozent an der Stromerzeugung und rund 22 Prozent am Endenergieverbrauch aus regenerativen Quellen haben wir aktuell neue Höchstwerte erreicht – Bayern liegt damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt!

Beispiel Photovoltaik (PV): 2020 wurden in Bayern rund 1,3 Millionen Kilowattpeak an neuer Anlagenleistung zugebaut; das ist rund ein Drittel mehr Zubau als im Vorjahr. Besonders nachgefragt ist unser PV-Speicher-Programm: Seit August 2019 sind über 54.000 Anträge eingegangen. Wir wollen möglichst viele weitere Dachflächen und versiegelte Flächen für die PV erschließen, die Freiflächen-PV auf landwirtschaftlich benachteiligten Flächen ausbauen und auch die Potenziale für PV-Anlagen auf Gewässern und in Kombination mit landwirtschaftlicher Nutzung heben. Als von der Natur gesegnetes Land mit viel Sonnenschein und zahlreichen Gewässern wird Bayern den Weg in eine klimaneutrale Zukunft weiter voranschreiten.

Hubert Aiwanger - Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie

 

Dieser Artikel ist im Sonderdruck „Heimische Energie aus Wasserkraft“ erschienen, der am 05.11.2021 der Ausgabe 21/2021 der Bayerischen GemeindeZeitung beilag.

Der Sonderdruck kann hier komplett heruntergeladen werden.

 

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