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(GZ-22-2021)
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► Kommunale Wärmewende-Projekte:

 

AEE und Fraunhofer IEE untersuchen Planungskosten

Einen ersten Eindruck von den Kosten der Wärmewende vermittelt eine Befragung deutscher Kommunen im Rahmen des Projekts Kommunale Wärmewende der Agentur für Erneuerbare Energien und des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik.

Unter anderem wurden Fragen zum Status quo, den betrachteten Maßnahmen und Technologien sowie den Akteuren mit Einfluss auf die Kostengestaltung gestellt. Im Ergebnis konnten die befragten Kommunen ihren Eigenanteil von Maßnahmen der Planung und Durchführung in verschiedenen Projekten durch Fördermittel reduzieren.

Das Projekt Kommunale Wärmewende zielt darauf ab, marktgängige Technologien sowie praktikable Instrumente der Wärmewende zu identifizieren und ihre Umsetzung in allen Regionen Deutschlands zu befördern. Da Kommunen unterschiedliche Bedarfe, Ressourcen und Potenziale für die Wärmewende haben, ist es nicht möglich, für alle Städte und Gemeinden geltende Kosten zu veröffentlichen. Daher stellen AEE und Fraunhofer IEE einige beispielhafte Projekte und deren Folgekosten vor, um eine Annäherung an die Realität der klimafreundlichen Transformation der Wärmeversorgung in Städten zu ermöglichen.

Projekt 1: In der Planungsphase eines Bestandsquartiers für 8.000 Einwohnern werden die Sanierung von Bestandsgebäuden, die Transformation des bestehenden Energieversorgungssystems sowie die Speicherung von elektrischer und thermischer Energie betrachtet. Im ersten Schritt wird das Projekt unter folgenden Kriterien untersucht: Bestandsaufnahme, Potentialanalyse, Wirtschaftlichkeitsberechnung, Erstellung eines Maßnahmenkatalogs, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Dokumentation, sowie Durchführungskonzept. Für diese Maßnahmen fallen nach einer fundierten Abschätzung Kosten in Höhe von ca. 80.000 Euro an.

In einem weiteren Projekt ist die Errichtung neuer Gebäude und eines Wärmenetzes mit Drei-Leiter-Technik unter Einbindung Erneuerbarer Energien im Rahmen der Konversion eines ehemaligen Militärgeländes geplant. Für das Energiekonzept bzw. die Erstellung eines Energienutzungsplans konnte eine Quote von 70 Prozent durch das Förderprogramm des betreffenden Bundeslandes realisiert werden. Für die Planung des Wärmenetzes wird eine Machbarkeitsstudie erstellt, die mit 50 Prozent über das Förderprogramm BAFA Wärmenetze 4.0 unterstützt wird.

In diesem Projekt werden auch Photovoltaikanlagen für die Versorgung mit Nutzstrom und von Wärmepumpen (Umweltwärme: oberflächennahe Geothermie), perspektivische Heizungssteuerung und saisonale Speicherung mittels Power-to-X (Methanisierung) betrachtet. Zudem wird mit einer Erhöhung der Kosten für die Planung der TGA (technische Gebäudeausrüstung) sowie für die Grundriss- und Dachgestaltung gerechnet, da die Gestaltung auf die Maximierung des PV-Ertrags ausgerichtet werden soll.

Im Ergebnis konnten die befragten Kommunen ihren Eigenanteil von Maßnahmen der Planung und Durchführung in verschiedenen Projekten durch Fördermittel, u.a. aus Programmen wie KfW 432 und BAFA WN 4.0 reduzieren. Teilweise wurden bei der Betrachtung energetischer Sanierungen in Bestandsquartieren Förderquoten von 65 Prozent für die jeweiligen Maßnahmen erzielt.

Laut KfW wird im Programm „Energetische Stadtsanierung – Zuschuss (KfW 432)“ derzeit ein Zuschuss in Höhe von 75 Prozent der förderfähigen Kosten gewährt. Für finanzschwache Kommunen, die nach jeweiligem Landesrecht ein Haushaltssicherungskonzept aufgestellt haben, ist ein Zuschuss in Höhe 95 Prozent der förderfähigen Kosten möglich.

DK

 

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