(GZ-5-2022) |
► Attraktiver Wirtschaftsstandort: |
Neue Energie für den Landkreis Neumarkt |
Nach zweijähriger Bauzeit ist das neue Umspannwerk Postbauer-Heng offiziell in Betrieb genommen worden. Dr. Egon Westphal, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG, stellvertretender Landrat Josef Bauer und die Bürgermeister Horst Kratzer (Postbauer-Heng) und Peter Bergler (Berg) feierten das neue Umspannwerk im Landkreis Neumarkt als wichtigen Knotenpunkt im regionalen Stromnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) hat mit einem Gesamt-Kostenaufwand von rund neun Millionen Euro das Umspannwerk Postbauer-Heng sowie die Anbindung der umliegenden Gemeinden zur Verbesserung der Energieinfrastruktur neu gebaut.
Dr. Egon Westphal, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG (links), stellvertretender Landrat Josef Bauer (rechts) und die Bürgermeister Horst Kratzer (Postbauer-Heng, 2.v.r.) und Peter Bergler (Berg, 2.v.l.) feierten das neue Umspannwerk im Landkreis Neumarkt als wichtigen Knotenpunkt im regionalen Stromnetz. Bild: Christian Martens, Bayernwerk AG
„Das regionale Stromnetz in der Region Postbauer-Heng hatte seine Kapazitätsgrenzen erreicht. Der größere Strombedarf von Industrie und Gewerbe und die wachsende Zahl dezentraler Einspeiseanlagen im Verteilnetz ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen“, erklärte Bayernwerk-Vorstandsvorsitzender Dr. Egon Westphal. Um die zunehmenden Herausforderungen im Netzbetrieb für eine erfolgreiche Energiewende zu bestehen, sind ausreichend Netzkapazitäten erforderlich. Um zukunftssicher für den wachsenden regionalen Strombedarf gerüstet zu sein und um Platz für die Stromeinspeisung aus Erneuerbarer Energie zu schaffen, hat das Bayernwerk die regionale Infrastruktur für insgesamt rund neun Millionen ausgebaut.
Attraktiver Wirtschaftsstandort
Das Herz der umfassenden Netzausbaumaßnahme ist ein neues Umspannwerk am östlichen Rand von Postbauer-Heng. „Die regionale Netzerneuerung verbessert nicht nur die Versorgungssicherheit, sie stärkt auch die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts“, sagte Dr. Egon Westphal. Jährlich wendet das Bayernwerk mit der Unterstützung von Partnerfirmen aus der Region mehr als eine halbe Milliarde Euro für die bayerischen Energienetze auf. Die Energiezukunft erfordere intensive Fortschritte in den Bereichen Innovation und Digitalisierung.
Die Steuerung moderner Energienetze sei eine anspruchsvolle und hochtechnologische Herausforderung. „Bei aller Technologie und Digitalisierung bleibt klassischer Netzbau jedoch unverzichtbar. Mit unserer Netzbaumaßnahme in Postbauer-Heng haben wir ein hochmodernes Netz für die regionale Energiezukunft geschaffen“, so der Bayernwerk-Vorstandsvorsitzende.
Mit dem Bau des neuen Umspannwerks in Postbauer-Heng ist ein notwendiger Verknüpfungspunkt zwischen der Mittel- und der Hochspannungsebene entstanden. Bislang war das örtliche Netzgebiet an eine Mittelspannungs-Schaltstation angebunden. Mit der direkten Anbindung an das Hochspannungsnetz entstehen deutlich höhere Verteilkapazitäten, beispielsweise für die Schnellladeinfrastruktur eines nahegelegenen Autohofs.
Zentrales Betriebsgebäude
Das Umspannwerk in Postbauer-Heng liegt auf einer Fläche von rund 8.000 Quadratmetern. Vom Planungsbeginn über die Genehmigung bis zur baulichen Fertigstellung sind rund 40 Monate vergangen. Entstanden ist ein zentrales Betriebsgebäude für die neue 20-kV-Schaltanlage und die Unterbringung der Schutz- und Steuerungstechnik. Zwei mächtige Netztransformatoren in der Freiluftanlage sichern die regionale Stromversorgung. Überwacht und gesteuert wird das Umspannwerk über die Netzleitstellen des Bayernwerks in Dachau (Hochspannung) und Neunburg vorm Wald (Mittelspannung).
Schutz für seltenen Schmetterling
In Zusammenarbeit mit den Kommunen und den Behörden war im Vorfeld des Netzbauprojekts eine umfangreiche Naturschutzmaßnahme erfolgreich. „Auf der Grundstücksfläche wurde der Große Wiesenkopf in einem guten Bestand festgestellt. Die Pflanze ist in Kombination mit einem Vorkommen der Wirtsameisen die Fortpflanzungsstätte des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings“, erklärte Projektleiter Thomas Riederer. Der Dunkle Wiesenkopf-Ameisenbläuling ist eine gefährdete, streng geschützte Schmetterlingsart. „Zum Erhalt der Pflanzen und des Schmetterlings hat die Bayernwerk Netz eine weitere Grundstücksfläche mit rund 5.000 Quadratmetern Größe erworben, auf die der Bestand des Großen Wiesenknopfes umgesetzt wurde“, so Thomas Riederer.
Ergänzend zum Umspannwerk in Postbauer-Heng wurde in der Nachbargemeinde Berg das bestehende Schalthaus erneuert. Markus Segerer, Netzbauleiter am Kundencenter Parsberg, erläuterte: „Um das neue Umspannwerk in die regionale Netzinfrastruktur einzubinden, verlegen wir auf einer Länge von mehr als 20 Kilometern neue Erdkabel.“ Eine weitere Verbindung verläuft vom Umspannwerk zur Trafostation in Buch, ein drittes Kabel bindet Pavelsbach an. Der Anteil an den Gesamtprojektkosten liegt bei etwa 3,7 Millionen Euro.
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