(GZ-9-2022) |
► Geschäftsjahr 2021: |
Wachstum bei Krediten und Wertpapieren |
Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg zieht Bilanz |
Die Corona-Pandemie prägte auch das Jahr 2021 auf jeder Ebene – menschlich, sozial und wirtschaftlich. Deren weitreichenden Auswirkungen zum Trotz verzeichnete die Kreissparkasse 2021 Wachstum in den wichtigsten Geschäftsfeldern. Veränderte Kundenanforderungen beförderten die Digitalisierung im Kundengeschäft weiter. Das herausfordernde Null- und Negativzinsumfeld drückte weiterhin auf das Jahresergebnis.
Wechsel im Vorsitz des Verwaltungsrats der Kreissparkasse: V.l.: Christoph Göbel (Landrat des Landkreises München), Stefan Frey (Landrat des Landkreises Starnberg) und Robert Niedergesäß (Landrat des Landkreises Ebersberg). Bild: Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg
Das Kundengeschäftsvolumen der Kreissparkasse, welches sich aus Kundeneinlagen, Kundenkrediten und den Wertpapierbeständen in den Kundendepots zusammensetzt, stieg um 11,6 Prozent (2,8 Milliarden Euro) und betrug zum Jahresende 2021 rund 27 Milliarden Euro.
Der Bestand der Kundeneinlagen erreichte mit einem Wachstum von 4,7 Prozent rund 11 Milliarden Euro. Rund 90 Prozent hiervon lagern als kurzfristige Anlagen auf den Konten der Kunden. „Angesichts der niedrigen Zinsen zeigen unsere Kunden weiterhin wenig Interesse daran, ihr Geld längerfristig anzulegen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse, Andreas Frühschütz.
Trotz der pandemiebedingt erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verzeichnete die Kreissparkasse 2021 ein deutliches Wachstum im Kreditbestand um knapp 8 Prozent auf rund 10 Milliarden Euro. Dieses wirkte sich auch positiv auf die Ausleihquote der Kreissparkasse aus: Diese stieg um weitere 3 Prozentpunkte auf 91 Prozent. Die Ausleihquote bezeichnet den Anteil der Kundeneinlagen, die die Kreissparkasse als Kredite ausgibt.
„Unsere privaten und unternehmerischen Kunden konnten auch im zweiten Pandemiejahr auf uns zählen“, so Frühschütz. „Wir setzen alles daran, um Investitionen in der Region auch weiterhin auf diesem hohen Niveau zu ermöglichen und damit unseren öffentlichen Auftrag bestmöglich zu erfüllen.“
Die robusten Entwicklungen an den Börsen sowie eine erhebliche Nachfrage der Kunden nach Investmentfonds und Fondssparplänen führten 2021 zu einem deutlichen Zuwachs bei den Kundenwertpapieren um 35,4 Prozent. Zum Jahresende betreute die Kreissparkasse in den Depots der Kunden einen Bestand von 6 Milliarden Euro.
Ertragsentwicklung
Die Zinsspanne ist die wichtigste Ertragsquelle der Kreissparkasse. In Folge der andauernden Null- bzw. Negativzinsen ist sie im vergangenen Jahr nochmals gesunken – um circa 6 Millionen auf 167 Millionen Euro. Ein noch stärkerer Rückgang konnte abgefedert werden durch das gute Wachstum im Kreditgeschäft.
Positiv entwickelte sich das Provisionsergebnis mit einem Anstieg um rund 10 Prozent auf knapp 59 Millionen Euro, getragen vom Wertpapiergeschäft und der Immobilienvermittlung. Auf stabilem Niveau blieben die Kosten für Personal- und Sachaufwand. Neben unverminderter Kostendisziplin war dafür auch die Verschiebung von Investitionsvorhaben und Modernisierungsmaßnahmen auf 2022 verantwortlich. Die Bewertung des Kreditportfolios führte 2021 zu keinen Belastungen.
Auch die Beteiligungen erforderten keine Wertberichtigungen. Das Ergebnis vor Steuern liegt nach Rücklagendotierung mit rund 44 Millionen Euro etwas unter dem Vorjahresergebnis von 52 Millionen Euro. Das nach Steuerzahlung von etwa 26 Millionen Euro verbleibende Jahresergebnis von rund 18 Millionen Euro verwendet die Kreissparkasse, um ihre Rücklagen weiter aufzustocken. „Mit dem Ergebnis können wir in einem nach wie vor schwierigen Umfeld mit außerordentlichen Belastungen zufrieden sein“, erklärt der Vorstandsvorsitzende.
Digitalisierung in der Kundenberatung
Die Pandemie hat vor Augen geführt, wie wichtig die Digitalisierung auch in der Kundenberatung ist. Die Erwartungen der Kunden haben sich binnen der vergangenen beiden Jahre weiter gewandelt. Im April 2022 führte die Kreissparkasse deshalb die Videoberatung in der Breite ein: Sie steht allen Kunden in Gesprächen mit einem persönlichen Berater als weitere Option zur Verfügung – neben der Beratung vor Ort oder am Telefon.
Ihre Verantwortung für die Region nimmt die Kreissparkasse auch im Rahmen ihres Engagements für Soziales, Kultur, Bildung und den Breitensport wahr: Erneut kamen insgesamt 1,2 Millionen Euro über Spenden, Sponsoring und über die vier gemeinnützigen Stiftungen der Kreissparkasse den vielfältigen Initiativen, Einrichtungen und Vereinen der Region zugute.
Personelle Wechsel
Nach 42 Berufsjahren in der Sparkassenorganisation und 22 Jahren Vorstandstätigkeit in der Kreissparkasse wird Peter Waßmann zum 30. September dieses Jahres in den Ruhestand treten. Mit Ulrich Sengle, seit 2007 Vorstandsmitglied der Kreis- und Stadtsparkasse Erding-Dorfen, hat die Kreissparkasse einen geeigneten und erfahrenen Nachfolger gefunden. Er übernimmt zum 1. Oktober die Funktion als Marktfolgevorstand mit Verantwortung für das Kreditgeschäft, die Organisationsentwicklung und den Marktservice.
Am 1. April 2022 trat Stefan Frey, Landrat des Landkreises Starnberg, für drei Jahre den Vorsitz im Verwaltungsrat der Kreissparkasse an. Damit löste er turnusgemäß Christoph Göbel, Landrat des Landkreises München, ab, der in den zurückliegenden fünf Jahren den Vorsitz innehatte. Auf den Starnberger Landrat folgt in 2025 für ein Jahr der Landrat des Landkreises Ebersberg in der Funktion des Verwaltungsratsvorsitzenden.
Ausblick
„Auch wenn wir mit dem Ergebnis 2021 durchaus zufrieden sein können, stellen uns die jüngsten Ankündigungen der Aufsicht, die Eigenkapitalanforderungen für die Kreditvergabe zu verschärfen, vor große Herausforderungen. Zudem lassen sich die Auswirkungen des Ukrainekriegs und die damit einhergehenden Verwerfungen an den Märkten aktuell nicht seriös einschätzen“, so Frühschütz weiter. Die Kreissparkasse gehe davon aus, dass die Niedrigzinsphase vorerst grundsätzlich weiter anhalten werde, auch wenn derzeit der Druck auf die EZB steige, angesichts anziehender Inflationsraten das Ende ihrer ultra-expansiven Geldpolitik einzuläuten. „Für das laufende Jahr rechnen wir insgesamt mit einer Stabilisierung der Ertragslage auf dem aktuellen Niveau“, lautet das Fazit des Vorstands.
Dieser Artikel hat Ihnen weitergeholfen?
Bedenken Sie nur, welche Informationsfülle ein Abo der Bayerischen GemeindeZeitung Ihnen liefern würde!
Hier geht’s zum Abo!