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(GZ-12-2022)
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► Zweckverband Stauden-Wasserversorgung:

 

Hochbehälter bei Siebnach wird für die Zukunft fit gemacht

Mit der Sanierung und Ertüchtigung seines größten und ältesten Hochbehälters in Siebnach (Gemeinde Ettringen) im Grenzgebiet der Landkreise Augsburg und Unterallgäu steht dem Zweckverband Stauden-Wasserversorgung in den kommenden Monaten ein anspruchsvolles Großprojekt ins Haus.

Der größte und älteste Hochbehälter des Staudenwasser-Zweckverbandes bei Siebnach wird im kommenden Winter generalsaniert. Bild: Walter Kleber
Der größte und älteste Hochbehälter des Staudenwasser-Zweckverbandes bei Siebnach wird im kommenden Winter generalsaniert. Bild: Walter Kleber

Schon seit geraumer Zeit ist die Verwaltung um Werk- und Geschäftsleiter Armin Drexl am Verbandssitz in Reichertshofen (Gemeinde Mittelneufnach) mit der Planung der Maßnahme beschäftigt. 55 Jahre nach der Gründung des Zweckverbandes ist auch dessen Infrastruktur in die Jahre gekommen. Während das Wasserwerk in Reichertshofen mit Verwaltungsgebäude, Pumpenhaus und Bauhof technisch und energetisch bereits auf dem neuesten Stand ist, liegt das Augenmerk in den kommenden Jahren auf den drei Hochbehältern in Siebnach, Immelstetten und Aretsried.

Verbandsversammlung gibt grünes Licht

Den Anfang macht der mit 4.000 Kubikmetern Fassungsvermögen größte Hochbehälter auf dem 633 Meter hoch gelegenen Schlegelsberg in Siebnach. Der Hochbehälter befindet sich altersbedingt mittlerweile in einem sanierungsbedürftigen Zustand und entspricht nicht mehr den aktuellen technischen Vorgaben.

In der jüngsten Verbandsversammlung in der Staudenlandhalle Fischach gaben die Verbandsräte der 21 Städte, Märkte und Gemeinden jetzt grünes Licht für die Planung der Maßnahme, die Constantin Vogg vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Großaitingen vorstellte. Der Werkausschuss wurde mit der Vergabe der Arbeiten beauftragt.

Generalsanierung mit 1,3 Mio. Euro veranschlagt

Wie der Verbandsvorsitzende, Langenneufnachs Altbürgermeister Josef Böck, erläuterte, müsse von Sanierungskosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro ausgegangen werden. Die Mittel sind in den Haushalten 2022 und 2023 bereitgestellt. Allerdings könne aufgrund der aktuell angespannten Situation auf dem Bausektor keine verlässliche Kostenschätzung erfolgen. Sollte die Kostenkalkulation um mehr als ein Viertel steigen, würde eine weitere Verbandsversammlung einberufen.

Fakt sei jedoch, so Böck, dass der Hochbehälter zeitnah saniert werden müsse: „Eine Verzögerung um ein weiteres Jahr ist nicht möglich!“ Das sei dem Zweckverband vom Gesundheitsamt im Landratsamt Unterallgäu unmissverständlich mitgeteilt worden. Für die langfristige Sicherung von hygienisch einwandfreiem Trinkwasser und für die Einhaltung der gesetzlichen und technischen Anforderungen sei die Sanierung nicht länger aufschiebbar.

Geplanter Zeitraum: Oktober 2022 bis März 2023

Die einzelnen Teilprojekte sind eine Neubeschichtung der Wasserkammern, hygienische Sanierungsmaßnahmen, eine umfassende elektrotechnische Ertüchtigung, sicherheitsrelevante Maßnahmen und allgemeine bauliche Einzelmaßnahmen. Im Vorgriff auf die anstehende Generalsanierung seien als Sofortmaßnahme bereits hygienisch bedenkliche Fugeninstandsetzungen in beiden Wasserkammern vorgenommen worden. Zudem wurde aufgrund drohender Undichtigkeit in Eigenleistung des Bauhofes die bereits poröse und beschädigte Außenhaut komplett neu abgedichtet.

Weil die Maßnahmen nicht in der sommerlichen Hochförderphase vorgenommen werden können, ist die Hochbehälter-Sanierung im Zeitraum von Oktober 2022 bis März 2023 geplant. In der Folge werden dann auch die beiden Hochbehälter in Immelstetten und in Aretsried saniert.

Geringe Kapazitäten

Aufgrund der beengten Verhältnisse am Hochbehälter III in Aretsried ist es vorgesehen, so Werkleiter Armin Drexl, zwei kleinere angrenzenden Grundstücke (2.700 Quadratmeter) zu erwerben. Auch der Hochbehälter in Aretsried entspreche ebenfalls nicht mehr dem Stand der Technik und müsse aufgrund der geringen Kapazität von nur 500 Kubikmetern mittelfristig erweitert oder gar ersetzt werden. Drexl: „Derartige Maßnahmen können allerdings nur durchgeführt werden, wenn dafür auch ausreichend Platz zur Verfügung steht, was aktuell nicht der Fall ist. Dem kann für die Zukunft nur mit einer Flächenerweiterung entgegengewirkt werden.“

Der Zweckverband Stauden-Wasserversorgung wurde am 5. September 1967 von den sieben Staudengemeinden Kreuzanger, Langenneufnach, Reichertshofen, Reinhartshausen, Reinhartshofen, Schwabegg und Walkertshofen gegründet. Heute versorgt der Verband – Wassergäste eingeschlossen – über 39.000 Einwohner in 21 Städten, Märkten und Gemeinden (mit 84 Ortsteilen) in den Landkreisen Augsburg, Unterallgäu und Günzburg mit hochwertigem Trinkwasser.

Versorgungsgebiet

Das Versorgungsgebiet erstreckt sich über eine Fläche von rund 500 Quadratkilometern. Das Wasser fließt über 166 Kilometer Fern- und 462 Kilometer Orts- und Anschlussleitungen zu rund 9500 Haus- und Grundstücksanschlüssen. Fördermengen Pro Jahr werden in Reichertshofen durchschnittlich 2,5 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert. Davon werden rund 1,65 Millionen Kubikmeter an Tarifabnehmer und rund 750.000 Kubikmeter an Wassergäste und Notverbunde abgegeben. Die maximale genehmigte Fördermenge der sechs Brunnen beträgt 2,55 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Diese Fördermenge ist bis 2027 gesichert.

Wasserpreis

Der Wasserpreis beträgt 88 Cent netto pro Kubikmeter (ab 2020). Personal Am Verbandssitz in Reichertshofen sind 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Voll- und Teilzeit) in Verwaltung und Bauhof beschäftigt. Werk- und Geschäftsleiter ist seit 2007 Armin Drexl.

Weitere Infos: www.staudenwasser.de

wkl

 

 

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