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(GZ-12-2022)
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► Freisinger Gartentage:

 

Schonender Umgang mit der Natur

Nach zwei Jahren Abstinenz war die Gartenwelt wieder in den beschaulich-meditativen Höfen und Gärten des ehemaligen Klosters Neustift zu Gast. Die Freisinger Gartentage fanden allerdings coronabedingt als „Light-Version“ statt, d.h. ohne Vortragsprogramm, aber mit jeweils verlängerten Öffnungszeiten.

Etwa 70 ausgewählte Gärtnereien aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland boten an zwei Tagen ihre hochwertigen Pflanzen, Raritäten und Neuzüchtungen zum Verkauf an. Von Rosen, Pfingstrosen, Sommerblumen, Geranien, Gräsern, Stauden, Heil- und Gemüsepflanzen, Kräutern über botanische Raritäten, mediterrane Pflanzen bis zu Zwerggehölzen war alles geboten, was das Herz der Gartenliebhaber höherschlagen lässt. Aufgrund des überragenden Angebots sind die Freisinger Gartentage längst eines der bedeutendsten Ereignisse im internationalen Gartenkalender.

Mit der Ausstellung Insektenvielfalt im Garten zeigte die Kreisgruppe Freising des Bund Naturschutz in Bayern, dass es gar nicht so schwer ist, den Garten oder sogar Balkon insekten- und wildtierfreundlich zu gestalten und so ein Paradies für Wildbienen, Glanzkäfer und Schmetterlinge zu schaffen.

Der Landschaftspflegeverband Freising e. V. präsentierte das BfN (Bundesamt für Naturschutz)-Projekt Wiesenbrütergebiet Thonstetten, das in der Modellregion Freisinger Ampertal –MehrWERT als beispielhafte Biotopverbundmaßnahme mit vier Kommunen und weiteren Akteuren umgesetzt wurde.

Das Wiesenbrütergebiet in Thonstetten ist ein ehemaliges Niedermoor. Um das Gebiet landwirtschaftlich nutzbar zu machen, wurden hier Entwässerungsgräben angelegt, die heute immer noch bestehen. Aufgrund fehlender Pflege sind einige dieser Gräben mit Gehölzen zugewachsen. Diese vertikalen Strukturen verhindern unter anderem die Wiederansiedlung des bodenbrütenden Brachvogels, denn er reagiert sehr empfindlich auf lange und dichte Hecken, von denen er mit seinem Gelege deutlich Abstand hält. Nach der Entbuschung und einer anschließenden artenreichen Ansaat werden die Gräben zusätzlich zu einem Lebensraum für zum Beispiel Libellen, wie die selten gewordene Vogel-Azurjungfer. Gefördert wurde die Maßnahme zu 90 Prozent über Mittel der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien, die restlichen Gelder brachte der Landschaftspflegeverband Freising auf.

Der Archäologische Verein im Landkreis Freising e. V. stellte seinerseits einen Querschnitt der Funde von der Urzeit über die Jungsteinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit, Römerzeit und Mittelalter bis in die Neuzeit in 15 Vitrinen aus. Erstmals zu sehen waren insbesondere einige Funde der Urzeit.

Forum der Gartenkultur

Darüber hinaus boten die Freisinger Gartentage weiteren Vereinen und Organisationen ein Forum, ihre Arbeit für Gartenkultur und Naturschutz zu präsentieren und Mitglieder zu werben. Mit dabei waren der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt, Freisinger Land e. V. (Abteilung Imker) sowie der Geflügelzuchtverein Freising. Stadt und Landkreis präsentierten in Kooperation das vielfältige Freizeit- und Tourismusangebot der Region.

DK

 

 

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