(GZ-15/16-2022) |
► Holzbaufachberatung Bayern: |
Kostenlose Beratung für Kommunen und Landkreise |
Die Bayerische Staatsregierung setzt im öffentlichen Bauen verstärkt auf Holz. Aber wie können Gemeinden, Städte und Landkreise auf den klimafreundlichen Rohstoff umsteigen? Genau hier setzt die „Holzbaufachberatung Bayern“ von proHolz Bayern an und unterstützt mit praktischen Informationen, Wissenstransfer, Vor-Ort-Besichtigungen und Erfahrungsaustausch.
Delegation des Landkreises Bayreuth zur Besichtigung und zum Austausch in Dillingen im sanierten Landratsamt in Hybridbauweise v.r.: Claus Elbert, Fachbereichsleiter kommunaler Hochbau Landratsamt Dillingen; Kreisrat Karl Lappe, Landkreis Bayreuth, Thomas Kraus, Teamleiter kommunaler Hochbau Landratsamt Dillingen; Landrat Florian Wiedemann; Kreisrat Mario Schulze; Kreisrätin Renate van de Gabel-Rüppel, Landkreis Bayreuth, Alexander Gumpp, Vorsitzender proHolz Bayern; Kreisrat Norbert Pietsch, Landkreis Bayreuth und Architekt Elmar Bäuml, Sanierung Landratsamt. Dillingen. Bild: proHolz Bayern
„Wir möchten ein vierstöckiges Bürogebäude mit Kindergarten in Holzbauweise bauen“, beschreibt Reinhard Pichl vom Landratsamt in Bayreuth die Aufgabenstellung, „als wir die Grobplanung für das Gebäude mit Sonderunterbau begannen, ergaben sich einige Fragen bezüglich der geltenden Vorschriften für einen Sonderbau, speziell beim Brandschutz, und ob ein reiner Holzbau oder eine hybride Bauweise erforderlich ist“.
Auch Kathrin Zapf vom Landratsamt Kronach hat sich der neuen Herausforderung gestellt. Landrat Klaus Löffler und Kreistag gaben den entscheidenden Impuls, mit Holz zu bauen. „Wir möchten in unserer Region verstärkt auf nachhaltiges Bauen setzen“, so Zapf. Konkret wurde es bei der Planung zur Aufstockung eines Sozialgebäudes auf dem Gelände des Kreisbauhofes in Birkach.
Mit ausgewiesenen Experten gekonnt Neuland betreten
„Da wir in eigenen Liegenschaften noch nie in Holzbauweise gebaut haben, war das für uns Neuland“, erinnert sich Zapf. Damit ist sie nicht allein. „Viele Verantwortliche in Gemeinden, Städten oder Landratsämtern machen dieselbe Erfahrung“, weiß Adrian Blödt. Seit Herbst 2021 ist Blödt Berater bei der Holzbaufachberatung Bayern. „Gerade bei der Planung von Bauvorhaben, gibt es – was den Holzbau angeht – häufig Unsicherheiten“, so Blödt. Auf die offenen Fragen möchte er Antworten geben und Orientierung bieten.
Unabhängige und neutrale Holzfachberater
Jeder Bauherr erhält von der Holzbaufachberatung kostenlos eine telefonische Erstberatung, am besten im frühen Stadium des Bauprozesses. Bei Bedarf berät auch direkt vor Ort ein fachkundiger Holzbauexperte. Dafür sind aktuell sechs unabhängige und firmenneutrale Holzbaufachberater aus unterschiedlichen Teilen Bayerns im Einsatz. „In Terminen mit dem Gemeinde- oder Stadtrat, können wir die Einsatzmöglichkeiten von Holz erklären, Anwendungsbeispiele zeigen und Vorbehalte gegenüber dem Bauen mit Holz entkräften“, so Blödt.
Im Gemeinderat des Markts Plech hat er zuletzt die Vorteile der Holzbauweise erläutert, um Bürgermeister Karlheinz Escher in seinem Vorhaben zu unterstützen, mit Holz zu bauen. Escher und einige seiner Gemeinderäte nahmen den Tipp zum Austausch mit anderen bayerischen Gemeinden gerne an. „Wir haben uns im Allgäu einen Holzbaubetrieb und einen Kindergarten angeschaut sowie Ratschläge eingeholt“, erinnert sich der Bürgermeister. Auch der Landkreis Bayreuth nutzte die Gelegenheit der Besichtigung vor Ort. Eine Delegation fuhr nach Dillingen, um das gerade sanierte Landratsamt vor Ort in Hybridbauweise zu besichtigen. „Der reine Holzbau ist für unseren geplanten Sonderbau wahrscheinlich nicht die optimale Lösung, aber eine Hybridbauweise mit Holz für z.B. die Außen- und Zwischenwände kann ich mir inzwischen sehr gut vorstellen“, bilanziert Pichl.
Vielfältige Fragen zur Holzbauweise
Ist die Entscheidung für den Holzbau gefallen, ergeben sich vor allem Fragen zum Brandschutz. „Holz kann zwar brennen, doch Holzhäuser sind mindestens so sicher wie Häuser aus anderen Materialien“, weiß Holzbaufachberater Blödt. „Brandschutz war auch bei uns ein wichtiges Thema in den Gesprächen. Zudem hat sich im Laufe der Beratung herausgestellt, dass wir für die Aufstockung ein anderes Tragwerk brauchen als das geplante“, erinnert sich Zapf. Zusätzliche Fragen zur Holzart und ob das Holz zum Beispiel aus heimischen Wäldern bezogen werden kann sind weitere Diskussionspunkte. Das Landratsamt Kronach verfügt zum Beispiel über eine Waldfläche und wollte das Holz für die Aufstockung nutzen. „Wir mussten aber feststellen, dass die dort vorhandenen Baumarten dafür nicht geeignet sind“, so Zapf. Dennoch möchte der Kreis weiter auf heimisches Holz setzen. „In unserer Region gibt es viel Käferholz, das dafür genutzt werden kann. Diesen Aspekt werden wir jetzt in der Ausschreibung berücksichtigen“, erklärt Zapf.
Weitere Informationen
Kontakt zur bayerischen Holzbaufachberatung gibt es im Netz unter www.fachberatungholzbau-bayern.de.
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