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(GZ-15/16-2022)
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► Bayerisches Baugewerbe zur Krisenbewältigung:

 

Verlässliche und mutige Baupolitik gefordert

„Das Baugewerbe braucht in diesen krisenhaften Zeiten eine verlässliche und mutige Baupolitik, welche die Rahmenbedingungen für das Bauen der veränderten Situation anpasst. Dazu zählen eine verlässliche und verstetigte Neubauförderung und eine Verständigung auf ein bauphysikalisch und wirtschaftlich sinnvolles Niveau bei den Klimaschutzanforderungen im Wohnungsbau. Außerdem muss die Bundespolitik die kommunale Investitionstätigkeit unterstützen, sei es durch Entlastung von Altschulden oder durch Förderprogramme. Wir fordern die versprochene Entlastung von Bauherren etwa durch Einführung eines Freibetrags bei der Grunderwerbssteuer und die Erhöhung der AfA von 2 auf 3 Prozentpunkte ein. Und es müssen endlich mutige Schritte zum Abbau der Überreglementierung des Bauens durch Verordnungen und Vorschriften unternommen werden.“ Mit diesen Worten forderte Wolfgang Schubert-Raab anläßlich der Jahrespressekonferenz des Landesverbands Bayerischer Bauinnungen baupolitische Maßnahmen ein.

Wolfgang Schubert-Raab. Bild: Landesverband Bayerischer Bauinnungen
Wolfgang Schubert-Raab. Bild: Landesverband Bayerischer Bauinnungen

Lieferschwierigkeiten und Preissteigerungen bei Baustoffen sowie steigende Finanzierungskosten und eine äußerst schwierige Fachkräftesituation verunsichern die Unternehmen des bayerischen Baugewerbes. Trotzdem läuft es in diesem Frühjahr auf den Baustellen noch vergleichsweise gut.

Frühjahrskonjunkturumfrage

Das zeigen die Ergebnisse der Frühjahrskonjunkturumfrage des Landesverbands Bayerischer Bauinnungen, an der sich 400 Mitgliedsunternehmen beteiligten. Die derzeitige Geschäftslage wird von fast der Hälfte der Bauunternehmen als „gut“ bewertet. Nur etwa jeder siebte Betrieb beurteilt seine aktuelle Geschäftslage als „schlecht“. Auch die Auftragsbücher sind insgesamt gut gefüllt. Nur im Öffentlichen Hochbau und im Straßen- und Tiefbau läuft es nicht rund. Dort klagen rund 38 % der Betriebe über einen zu kleinen Auftragsbestand, nur jedes 5. Unternehmen ist mit seiner Auftragsreichweite zufrieden.

Die Erwartungen sind hingegen von großen Unsicherheiten geprägt. Die deutlichen Preissteigerungen, mit denen die Bauunternehmen im Einkauf konfrontiert sind, erschweren viele Bauvorhaben. Alle Baubetriebe berichten von deutlich gestiegenen Einkaufspreisen in den vergangenen 3 Monaten und gehen davon aus, dass die Preise für Baustoffe und Materialien in den nächsten Monaten weiter deutlich steigen werden. Die Bauunternehmen kommen deshalb nicht umhin, die Preise für ihre Bauleistungen zu erhöhen. In den letzten Monaten haben das etwa 90% der Bauunternehmen getan. Bauherren müssen in den kommenden Monaten mit weiteren Preissteigerungen rechnen.

Beschäftigungsmotor

Trotz der Unsicherheiten bleibt das mittelständisch geprägte Baugewerbe ein Beschäftigungsmotor. Jedes 5. Unternehmen plant weiteres Personal einzustellen. Nur etwa 7% sehen sich veranlasst, Personal abzubauen. Ganz überwiegend (73%) soll das Personal gehalten werden. Damit hält der Beschäftigungsaufbau auch in Krisenzeiten weiter an.

Sicherer und attraktiver Arbeitgeber

Wolfgang Schubert-Raab: „Das Baugewerbe ist und bleibt auch in Krisenzeiten ein sicherer und attraktiver Arbeitgeber. Mich freut es besonders, dass jeder 3. Mitgliedsbetrieb unseres Verbandes die Lehrlingszahl in diesem Jahr erhöhen will. Der Bedarf an Fachkräften ist aber noch viel größer, denn fast zwei Drittel der Betriebe hat unbesetzte Ausbildungsplätze. Unsere Mitgliedsbetriebe und die Bauinnungen beraten junge Menschen gerne über die Ausbildungs- und Jobchancen am Bau.

 

 

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