Fachthemazurück

(GZ-15/16-2022)
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► Steigende Medikamentenrückstände im Wasser:

 

Drohen Umwelt- und Gesundheitsgefahren?

Die Entwicklung von Arzneimitteln ist für zahlreiche Verbraucher ein Segen. Doch gibt es auch Schattenseiten. Die stabilen und hochreaktiven Substanzen scheidet der Körper teilweise aus und so landen sie über die Toilette im Abwasser und damit wieder im Wasserkreislauf. Ist das unbedenklich oder gehen davon Umwelt- oder Gesundheitsgefahren aus?

Die Entfernung dieser Chemikalien ist problematisch. Kläranlagen halten Arzneimittelrückstände größtenteils nicht zurück. So gelangen sie in verdünnter Form zurück in Flüsse und Seen oder als Klärschlamm auf die Felder. Rückstände von Medikamenten und deren Abbauprodukte sind heute flächendeckend in Oberflächengewässern aber auch im Grundwasser und im Boden nachweisbar. In sehr niedrigen Dosen finden sie sich mittlerweile auch im Trinkwasser, allerdings in so geringer Menge, dass nach dem heutigen Stand der Forschung (noch) keine Gefahr für den Menschen besteht.

Bei Tieren sind jedoch schon Effekte festzustellen und regen zum Umdenken an. Unfruchtbarkeit bei Fischen durch hormonelle Rückstände der Anti-Baby-Pille oder Schädigungen innerer Organe durch das so beliebte Schmerzmittel Diclofenac sind Beispiele hierfür.

Empfehlung des VSB

Im Sinne des vorsorgenden Verbraucherschutzes empfiehlt der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) schwer abbaubare Arzneiwirkstoffe so wenig wie möglich in den Wasserkreislauf einzutragen. „Irgendwann kommen die Wirkstoffe über den Wasserkreislauf wieder zurück zu uns“ erklärt Marianne Wolff, Umweltexpertin beim VSB.

„Eine gesunde Lebensführung, Medikamentenkonsum nach Bedarf und die richtige Entsorgung von Arzneimitteln sind Maßnahmen, die das Wasser und damit auch unsere Gesundheit schützen“, so Wolff. „Alte Arzneimittel gehören keinesfalls in den Ausguss, sondern in den Restmüll. Einige Kommunen bieten auch eine Entsorgung über die Problemmüllsammlung an.“

Weiterführende Infos im VSB-Tipp: www.verbraucherservice-bayern.de/themen/umwelt/medikamentenrueckstaende-im-wasser

 

 

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