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(GZ-15/16-2022)
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► Sonderdruck - 13. Bayerisches EnergieForum in Garching:

 

Die Frage nach dem Geld -
Mehr finanzieller Spielraum für Investitionen in nachhaltige und klimafreundliche Mobilität

Von Andreas Ronge, KfW Bankengruppe

Mit dem Förderprogramm „Energetische Stadtsanierung – Klimaschutz und Klimaanpassung im Quartier“ fördert der Bund Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung. Es geht neben der Verbesserung von Energieeffizienz im Quartier um grüne Infrastruktur und regensensible Gestaltung und damit letztlich um die Lebensqualität in den Städten und Gemeinden von morgen. Der Klimawandel erfordert, dass wir unsere Quartiere neu denken. Lange Trockenperioden und Hitzewellen heizen die Innenstädte auf. Starkregenereignisse „überfluten“ unsere Städte und Gemeinden. Demgegenüber kann Regenwasser aufgrund von Versiegelungen und fehlenden Kapazitäten oft nicht gespeichert und etwa zur Kühlung genutzt werden. In diesem Zusammenhang steht das Förderprogramm „Energetische Stadtsanierung – Klimaschutz und Klimaanpassung im Quartier“.

Die KfW Bankengruppe bietet es im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) an. Zuletzt hat der Bund das Programm neu ausgerichtet: Die Förderung wurde auf die neuen Themenfelder „Grüne Infrastruktur“ und „Klimafreundliche Mobilität“ ausgeweitet. Mit dem Programm „Energetische Stadtsanierung – KfW 432“ werden integrierte Quartierskonzepte und die Begleitung durch ein Sanierungsmanagement gefördert. Integrierte Quartierskonzepte zeigen in diesem Kontext Energieeinsparpotenziale, Optionen zum Einsatz erneuerbarer Energien in der Quartiersversorgung und Möglichkeiten für die Anpassung an den Klimawandel im Quartier auf.

Das Sanierungsmanagement hat die Aufgabe, auf Basis der erstellten Konzepte den Prozess der Umsetzung zu planen und zu begleiten sowie die beteiligten Akteure zu aktivieren und zu vernetzen. Zudem koordiniert und kontrolliert das Sanierungsmanagement die Maßnahmen. Das Förderangebot besteht neben der Städtebauförderung, mit der im Rahmen von städtebaulichen Gesamtmaßnahmen ebenfalls Projekte zum Klimaschutz und zur Klimafolgenanpassung unterstützt werden.

Für die Teilnahme am Programm „Energetische Stadtsanierung“ ist allerdings keine formale Gebietsfestlegung, sondern lediglich eine Quartiersfestlegung erforderlich. Dies erleichtert den Zugang zur Förderung für die rund 10.800 Städte und Gemeinden in Deutschland deutlich. Um die Klimaziele zu erreichen und die Kommunen noch besser zu unterstützen, hat der Bund außerdem seit dem 1. April 2021 die Förderkonditionen nochmals deutlich verbessert.

Die Zuschussförderung für Konzepte und das Sanierungsmanagement wurde von 65 auf 75 Prozent erhöht. Auch die Tilgungszuschüsse für die Förderkredite mit dem Ziel der Umsetzung von Maßnahmen sind bei mehreren Förderbausteinen erhöht worden: Für die Fördermodule „Energieeffiziente Wasserver- und Abwasserentsorgung im Quartier“, „Klimafreundliche Mobilität im Quartier“ und „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel durch Grüne Infrastruktur“ sind Tilgungszuschüsse von bis zu 20 Prozent des Kreditzusagebetrags möglich.

Einen besonderen Fokus richtet die Förderung auf Kommunen, die investive Maßnahmen umfassend planen und mit den Beteiligten vor Ort schon im Vorfeld abstimmen. Kredite für Maßnahmen, die Teil eines integrierten Quartierskonzeptes des Zuschussprogramms 432 sind, erhalten hierfür einen sogenannten Konnexitätsbonus. Dies bedeutet eine Förderung mit Tilgungszuschüssen von bis zu 40 Prozent. Die Umsetzung von investiven Maßnahmen wird im Kreditprogramm „Energetische Stadtsanierung – KfW 201 und 202“ gefördert. Hier wurden die bestehenden Fördermodule „Wärme- und Kälteversorgung im Quartier“ und „Energieeffiziente Wasserver- und Abwasserentsorgung im Quartier“ nun um zwei weitere Fördermodule ergänzt, nämlich „Klimafreundliche Mobilität im Quartier“ und „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel durch grüne Infrastruktur“.

Das neue Modul „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel durch grüne Infrastruktur“ fasst Investitionen in die Grüne Infrastruktur zusammen. Dies betrifft etwa die nachhaltige Gestaltung und Aufwertung von Grün- und Freiflächen oder ein leistungsfähiges Regenwassermanagement im Quartier. Das neue Modul „Klimafreundliche Mobilität im Quartier“ zielt darauf ab, Klimaschutzmaßnahmen im Quartier zu fördern und Anreize für die Nutzung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben zu setzen.

Dies alles steigert die Lebensqualität und das Wohlbefinden in unseren Städten und Gemeinden erheblich.

Andreas Ronge, KfW Bankengruppe

 

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