(GZ-15/16-2022) |
► Sonderdruck - 13. Bayerisches EnergieForum in Garching: |
Aktive Gestaltung der Energiewende - operative Lösungen für Kommunen |
Thomas Oppelt, BAYERNWERK REGIO ENERGIE GMBH |
Immer mehr Stromkunden wollen Strom, der nachhaltig erzeugt ist und aus der Region kommt. Aus diesem Grund hat das Bayernwerk die Module Regionaler Strommarkt, Energiemonitor und Energiewende-Beteiligung entwickelt, die als zukunftsweisende Lösungen gemeinsam mit den Bürgern gestaltet werden sollen. „So machen Kommunen die Energiewende greifbar und setzen ein sichtbares Zeichen für eine bessere Energiezukunft“, stellte Geschäftsführer Thomas Oppelt fest.
„Ohne großen Aufwand und ohne Risiko“ ist der Regionale Strommarkt laut Oppelt eine innovative Lösung für die Umsetzung der Energiewende vor Ort. Zudem ist er ein sichtbarer Beitrag für eine saubere Energiezukunft mit eigener Plattform und regionalem Stromprodukt und garantiert faire Preise. Durch Einbindung und Transparenz werden Energiebewusstsein und Bürgerengagement gestärkt.
Als leistungsstarker Partner kümmert sich Bayernwerk Regio Energie um den Aufbau und einen reibungslosen Betrieb. Somit erhalten Erzeuger auch nach der EEG-Förderung eine langfristige Perspektive bei Erhalt der lokalen Wertschöpfung. Wärmekunden dürfen sich über ein erweitertes Produktportfolio freuen. Dadurch kann auch die Nachfrage nach Stromprodukten gedeckt werden.
Für den neuen regionalen Strommarkt würden sowohl vorhandene Photovoltaikanlagen auf Dächern bzw. Freiflächen als auch neue Energieträger benötigt, betonte Oppelt. Ziel sei es, Erzeuger und Verbraucher zusammenzubringen. Am Beispiel Abensberg, „einem Vorreiter der Energiewende“, erklärte er, wie dies funktioniert. „Naturstrom-Abensberg“, 2019 gegründet, sei im regionalen Vergleich absolut wettbewerbsfähig und zu 100 Prozent regenerativ und regional. Im Landkreis Kelheim erzeugter Strom werde vor Ort wieder verbraucht. Dabei gewinne man die Energie dezentral aus Wasser, Sonne, Biomasse oder Wärme in zahlreichen lokalen Anlagen.
Die Vermarktung des regionalen Stromprodukts erziele Deckungsbeiträge für die Kommune und stärke das Bürgerengagement für die Umsetzung der Energiewende und eine langfristig autonome Energieversorgung. Der Bürger wisse, wer die Produzenten sind, man habe in den Stadtwerken Ansprechpartner vor Ort und der Strom sei TÜV-geprüft.
Doch wieviel Strom wird tatsächlich vor Ort erzeugt? Wieviel des Energiebedarfes dadurch gedeckt? Mit einer Visualisierung der örtlichen Energiesituation schafft der EnergieMonitor Transparenz und Orientierung. In einer online einsehbaren Übersicht werden Energieerzeugung und -verbrauch grafisch aufbereitet.
Damit sind Kommunen in der Lage, sich in Echtzeit ein umfangreiches, digitales Abbild über den Zustand aller kommunalen Anlagen zu verschaffen. Dank automatisierter Messysteme und moderner Sensorik können Daten erfasst, direkt in das Energieportal eingestellt und dort abgerufen werden – oder direkt aufs Smartphone des Bürgermeisters geschickt werden.
Vom Zustand der Straßenbeleuchtung, über kommunale Zählerstände, die Luftqualität, örtliche Temperaturen, Besucherzahlen, Verkehrsdaten, Batterie- und Füllständen an kommunalen Anlagen: Die Bandbreite ist umfangreich. Und auch Planungsarbeit ist möglich: So können Kommunen im Energieportal zum Beispiel die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED vorbereiten. Damit ist eine langfristige Perspektive für regionale Erzeugungsanlagen ebenso gegeben wie der Weg zu einer CO2-freien Kommune. Neben der Steigerung des Anteils an erneuerbaren Energien am Energiemix wird eine höhere Unabhängigkeit der Verbraucher von Großkraftwerken ermöglicht.
Modul 3, die Energiewende-Beteiligung, bietet den Bürgerinnen und Bürgern wiederum die Möglichkeit, in den Bau und Betrieb kommunaler regenerativer Energiesysteme zu investieren. Damit wird der Ausbau dezentraler, regenerativer Energielösungen wie etwa PV-Dachanlagen, PV-Parks und Ladestationen für E-Autos in den Regionen forciert, regionale Wertschöpfung generiert und der gemeinschaftliche Zusammenhalt gestärkt.
Konkret stellen Flächenbesitzer zunächst Flächen gegen Pacht zur Verfügung, ehe die Energiewende Beteiligung GmbH EE-Anlagen-Projekte entwickelt und damit auch Eigentümer der Anlagen ist. Deren Bau und Betrieb verantwortet Bayernwerk. Der Energieversorger und lokale Banken investieren mit Gesellschafterdarlehen. Über die eueco Plattform, die Zahlungsflüsse von und zu Bürgern abwickelt, beteiligen sich diese mit Nachrangdarlehen. Damit wird der regionale Strommarkt für den Vertrieb des Stroms eingebunden.
Die Vorteile für die Bürger in der Region liegen laut Oppelt auf der Hand: „Vermögen kann zu attraktiven Konditionen angelegt werden, zudem ist es möglich, die Energiewende in der eigenen Region zu fördern und nachhaltigen Strom aus der ‚eigenen‘ Erneuerbare Energien-Anlage zu beziehen. Auf diese Weise entsteht ein gesamthaftes System für die Energiewende in der Region.“
DK
Thomas Oppelt, BAYERNWERK REGIO ENERGIE GMBH
Das Team von Bayernwerk.
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