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(GZ-19-2022)
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► Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik:

 

Aufbruch zur urbanen Resilienz

Unter dem Titel „Transformation gestalten - Aufbruch zur urbanen Resilienz“ fand in Berlin der 15. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik statt. Auf dem Programm standen aktuelle Ansätze und Strategien der Stadtentwicklungspolitik sowie Ideen für eine nachhaltige und integrierte Entwicklung von städtischen und ländlichen Räumen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Exkursionen, Rahmenveranstaltungen, eine Projektmesse und Preisverleihungen ergänzten das Kongressprogramm.

Erstmals wurde im Rahmen des Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik der Deutsche Bauherrenpreis 2022 vergeben. Dieser steht traditionell unter dem Motto „Hohe Qualität – tragbare Kosten“. Prämiert wurden zukunftsweisende und innovative Beispiele, die den vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit gerecht werden und übertragbare Lösungen anbieten.

Auszeichnung für bayerische Projekte

Drei bayerische Projekte - Spiegelfabrik Fürth, Sheddach Halle Kempten und EUROPAN 12 – Wohnanlage mit 132 Wohneinheiten in urbaner Südstadt, Nürnberg wurden ausgezeichnet, MAGGIE aus Regensburg erhielt einen Sonderpreis.

Fürth Spiegelfabrik. Bild: Andrew Alberts
Fürth Spiegelfabrik. Bild: Andrew Albert

Die auf dem Areal einer ehemaligen Spiegelfabrik entstandenen 58 Wohneinheiten in Fürth wurden in enger Abstimmung mit den zukünftigen Nutzern konzipiert. Mit einem Mix aus genossenschaftlichem und selbstgenutztem Wohnraum sowie vielfältigen Gemeinschaftseinrichtungen ist ein zeitgemäßes Angebot für unterschiedliche Bewohnergruppen entstanden.

Kempten Sheddachhalle. Bild: Hermann Rupp
Kempten Sheddachhalle. Bild: Hermann Rupp

Der Umbau einer denkmalgeschützten Industriehalle zu 46 geförderten Atelierwohnungen in Kempten zeigt, wie innovativ die Weiterentwicklung der Identität eines Ortes mit attraktivem Wohnraum und gemeinschaftlich angelegten Freibereichen sein kann und macht somit Mut zu ungewöhnlichen Lösungsansätzen.

Nürnberg European. Bild: Wolfgang Schmitt
Nürnberg European. Bild: Wolfgang Schmitt

Der kleinteilige Städtebau der 1920erJahre in der Südstadt von Nürnberg wurde von FABRIK·B Architekten aus Berlin zu einem lebenswerten Quartier mit urbaner Dichte weiterentwickelt und ist damit beispielgebend für die anstehenden Herausforderungen des Stadtumbaus.

Regensburg MAGGIE. Bild: Herbert Stolz
Regensburg MAGGIE. Bild: Herbert Stolz

Die Einbeziehung der Bewohner sowie der Erhalt der heimatlichen Struktur im Rahmen der Sanierung und behutsamen, materialgerechten Dachaufstockung eines bestehenden Wohnkomplexes aus den 1920er Jahren sind wichtige Faktoren für den Erfolg des Regensburger Projektes MAGGIE (Bauherr: Baugenossenschaft Margaretenau).

Hohe Qualität zu tragbaren Kosten

„In der aktuellen Krisensituation wird bezahlbarer Wohnungsbau angesichts steigender Baukosten, Material- und Fachkräftemangel, explodierender Energiekosten, Zinsanstieg und einer völlig unzureichenden Förderung ungleich schwieriger bis unmöglich. Es ist daher wichtiger denn je, Rahmenbedingungen zu schaffen, die das Bauen in ‚hoher Qualität zu tragbaren Kosten‘ weiterhin ermöglichen“, stellte Axel Gedaschko, Präsident des GdW, fest.

Laut Prof. Dr. Eckart Würzner, erster Stellvertreter des Präsidenten des Deutschen Städtetages, ist Bauen in hoher Qualität und zu bezahlbaren Preisen eine echte Herausforderung geworden. Umso wichtiger seien gute Beispiele, die zeigen: Es geht! „Die Preisträger beweisen, dass mit Kreativität, Mut und gemeinschaftlichem Vorgehen gute Projekte entstehen können. Sie verdienen es daher ausgezeichnet und gewürdigt zu werden. Jetzt brauchen wir viele Nachahmer.“

Bundespreis Stadtgrün

Attraktiver Programmpunkt des Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik war zudem die Verleihung des Bundespreises Stadtgrün 2022, dessen Auslobung unter dem Motto „Klimaanpassung und Lebensqualität“ stand. Über ein Preisgeld in Höhe von jeweils 15.000 Euro durfte sich aus Bayern Tirschenreuth freuen. Als Teil des Stadtumbaukonzepts hat die Stadtverwaltung Tirschenreuth einen bestehenden Grüngürtel sowie Wasserläufe und Seen aufgewertet. Ziel ist es, einen Ring aus zusammenhängenden Wasserflächen zu schaffen. Die neuen öffentlichen Wasser- und Grünflächen nehmen überschüssige Regenmengen auf und sorgen für Abkühlung und neue Habitate.

Mit einer Anerkennung in Höhe von 5.000 Euro wurde die Stadt Deggendorf bedacht. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels hat sich Deggendorf für einen klimaangepassten Umbau des städtischen Friedhofs entschieden. Die gekiesten Flächen wurden durch Schotterrasen ersetzt, der sich weniger stark aufheizt. Durch den Wandel der Bestattungskultur wurden freigewordene Flächen für Baumpflanzungen mit klimaresilienten Baumarten genutzt. Das Friedhofsgelände wurde durch die Umgestaltung von einer überwiegend grauen in eine grüne Fläche verwandelt.

Wie Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, betonte, „helfen uns grüne Städte, heiße Sommer wie diesen besser zu überstehen. Zum einen tragen sie dazu bei, das Klima zu schützen, zum anderen sorgen sie für Erfrischung und saubere Luft. Mit dem Preis Stadtgrün wollen wir Aufmerksamkeit auf die Projekte lenken, die schon heute für weniger CO2 in den urbanen Räumen und für mehr Lebensqualität sorgen.“

DK

 

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