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(GZ-20-2022)
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► Mobilitätswende:

 

Bausteine für eine Landmobilität von morgen

Die Mobilitätswende in ländlichen Räumen ist Teil eines umfassenden sozialökologischen Wandels und eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung der kommenden Jahre, die aktiv begleitet und mutig gestaltet werden will. Das ist besonders vor dem Hintergrund wichtig, als 57 Prozent der Einwohner Deutschlands (47 Millionen Menschen) in ländlichen Räumen auf 91 Prozent der Gesamtfläche leben. Damit die Mobilitätswende gelingt, muss sie aus vielen Blickwinkeln betrachtet und angegangen werden.

Konkrete Maßnahmen vor Ort bzw. finanzielle und strukturelle Rahmenbedingungen sind aus NABU-Sicht:

  • Attraktive Fußwege schaffen
  • Naturverträglichen Ausbau von Mobilitätsnetzen ermöglichen
  • Pedelecs und (E-)Lastenräder fördern
  • Verbrenner- durch E-Autos ersetzen
  • Durch Homeoffice und digitale Arbeitsformen Pendelwege verringern
  • Gemeinsames Autofahren und -teilen erleichtern
  • Mobilitätsstationen sozial und technisch aufwerten: Mobilitätsstationen mit Aufenthaltsbereichen und W-LAN-Anschluss sollen als Knotenpunkte zwischen Umweltverbund und Motorisiertem Individualverkehr (MIV) dienen. Dafür braucht es neben ausreichend Park-and-Ride-Flächen für den MIV und Abstellanlagen für Fahrräder an öffentlichen Haltestellen auch Zugang zu Leihfahrzeugen. Wenn Cafés, Arztpraxen oder Supermärkte dazu kommen, können Funktionalität und Aufenthaltsqualität erheblich gesteigert werden. Mobilitätsstationen können so zu Orten des sozialen Miteianders werden.
  • Entscheidungsspielräume für Kommunen stärken: Dies betrifft unter anderem die Regelungen der Straßenverkehrsordnung, bzw. das Straßenverkehrsgesetz, denn Gemeinden wissen selbst am besten, wo sie beispielsweise Tempo 30-Zonen einrichten oder Parkraumbewirtschaftung betreiben sollen. Zu dieser Freiheit gehört auch finanzielle Unterstützung für klima- und naturfreundliche Verkehrsprojekte aus Bundes- und Landesmitteln.
  • Zersiedelung und Flächenverbrauch stoppen
  • Gute Praxis muss Schule machen
  • Eine Mobilitätsgarantie für den öffentlichen Verkehr einführen: Als Teil der Grundversorgung muss der ÖPNV mit einem verlässlichen Angebot von 5 bis 24 Uhr gewährleistet werden und damit eine Voraussetzung für den Umstieg auf Bus und Bahn schaffen. Dafür braucht es mindestens einen Stundentakt zu Hauptverkehrszeiten und einen Halbstundentakt in die nächstgrößere Ortschaft, der in Neben-/Schwachverkehrszeiten durch On-Demand Angebote flexibel ergänzt wird.
  • Mobilitätswende sozial gerecht für alle gestalten: Alle Menschen in ländlichen Räumen sollen unabhängig von finanziellem und sozialem Hintergrund, Behinderung, Mobilitätseinschränkung, Alter oder Geschlecht ohne eigenes Auto mobil sein können. Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben muss beispielsweise durch ein 30-Euro-Ticket (Monat)/365-Euro-Ticket (Jahr) von jung bis alt für den Regionalverkehr in ganz Deutschland gewährleistet werden.

Wie eine Civey-Umfrage im September 2022 im Auftrag des NABU zeigt, wünschen sich etwa zwei Drittel der Befragten einen stärkeren Ausbau von alternativen Mobilitätsangeboten zum Auto. Bei Befragten aus ländlichen Räumen bestätigen knapp 60 Prozent den Wunsch nach mehr politischem Handlungswillen.

DK

 

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