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(GZ-20-2022)
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► Umweltminister Thorsten Glauber:

 

Talsperren sind Doppelkönner in Zeiten des Klimawandels

Der Bau der Grundsperre am Elltershäuser See steht vor der Fertigstellung. Damit sind die umfangreichen Sanierungsarbeiten zur Ertüchtigung der Talsperre an die Herausforderungen des Klimawandels so weit fortgeschritten, dass mit dem schrittweisen Wiedereinstau des Sees begonnen werden kann.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte beim Start des Wiedereinstaus in Stadtlauringen: „Die Bedeutung von Wasserspeichern in Zeiten des Klimawandels ist enorm. Talsperren sind wahre Doppelkönner – sowohl für den Hochwasserschutz als auch für die Niedrigwasseraufhöhung. Wir arbeiten gemeinsam mit den Kommunen für die Entwicklung unserer bayerischen Gewässer zum Wohl aller Bürger- und Bürgerinnen. Der Ellertshäuser See ist für die Region auch ein wichtiges Naherholungsgebiet. Umso wichtiger ist es jetzt, dass der See wieder befüllt werden kann. Mein Dank gilt allen Beteiligten vor Ort für die gute Zusammenarbeit.“ Ziel ist die vollständige Füllung des Sees bis zum Frühjahr 2023. Der Freistaat Bayern stellt für die Planungs- und Bauleistungen des Gesamtprojekts rund 5 Millionen Euro bereit.

Der Ellertshäuser See ist mit 33 Hektar Fläche der größte See Unterfrankens und ein wichtiger Wasserspeicher für die Region. Der Stausee fördert zum einen den Rückhalt von Wasser in der Fläche und trägt somit zur Stabilisierung von Grundwasserbeständen und dem Erhalt von Feuchtbiotopen bei. Zum anderen verhindert er in Trockenzeiten ein Versiegen der angeschlossenen Bäche in der Region. Insgesamt steht mit dem See ein Volumen von rund 1,6 Millionen Kubikmeter und ein Hochwasserrückhalteraum von rund 930.000 Kubikmeter zur Verfügung.

Um den Bestand des Sees für die nachfolgenden Generationen zu sichern und an den Stand der Technik anzupassen, sind umfangreiche Sanierungsarbeiten erforderlich. Zur Gewährleistung der Standsicherheit des Hauptdammes wurde aktuell eine Grundsperre rund 100 Meter vor dem Hauptdamm errichtet. Dadurch werden künftige Bau- und Revisionsarbeiten auch ohne vollständige Staulegung des Sees ermöglicht. Zudem sind insbesondere ein Neubau der Grundablassleitung und der Einlaufbauwerke sowie Arbeiten an den Mess- und Kontrollsystemen geplant. Um die Auswirkungen auf das Ökosystem im Zuge der aktuellen Sanierungsarbeiten möglichst gering zu halten, wurde ein Vordamm ertüchtigt. Fisch- und Muschelbestände konnten so während des Abstaus in den Vorsee umgesiedelt werden. Zudem wurden sogenannte Ökobuchten abgesperrt, damit der Wasserspiegel in den hochwertigen Flachwasser- und Verlandungsflächen gehalten werden konnte. Auch wurden neue Flachwasserzonen angelegt. Die Sanierungsarbeiten des Hauptsees sollen im Sommer 2023 abgeschlossen werden. Ziel ist die Fertigstellung des Gesamtprojekts bis zum Jahr 2024.

Weitere Informationen zu den Sanierungsarbeiten sind verfügbar unter der Startseite https://wwa-ellertshaeusersee.de.

 

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