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(GZ-22-2022)
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► Wackersdorf:

 

Kommunaler Hochwasserschutz profitiert von Unipers Westfeld-Rekultivierung

Kommunaler Hochwasserschutz ist existenziell für das Wohl und Wehe einer Gemeinde. So auch in Wackersdorf: Die Gemeinde investiert daher systematisch in den kommunalen Hochwasserschutz. Schwandorfs Landrat Thomas Ebeling und die beiden Ersten Bürgermeister von Wackersdorf, Thomas Falter, und Steinberg am See, Harald Bemmerl, überzeugten sich vor Ort auf dem rekultivierten Westfeldgelände der Firma Uniper: Dort war ein wichtiges Teilstück der neuen Hochwasserableitung für Wackersdorf im Zuge der Arbeiten zum Gesamtabschluss der Rekultivierung fertiggestellt worden.

Blick auf das so weit wie möglich naturgerecht gestaltete zweite Hochwasserrückhaltebecken für den neuen Hochwasserschutzablauf der Gemeinde Wackersdorf im rekultivierten Westfeldgelände von Uniper. Bild: Jan Kiver
Blick auf das so weit wie möglich naturgerecht gestaltete zweite Hochwasserrückhaltebecken für den neuen Hochwasserschutzablauf der Gemeinde Wackersdorf im rekultivierten Westfeldgelände von Uniper. Bild: Jan Kiver

Die Zusammenarbeit von Uniper und der Verwaltungsgemeinschaft Wackersdorf bot sich an, da Uniper auf seinem Westfeldgelände einen alten Grubenwassergraben wieder reaktivieren und Platz für zusätzliche Regenrückhaltebecken zur Verfügung stellen konnte.

So entstand im Zuge der Baumaßnahmen für den letzten Rekultivierungsabschnitt im Westfeld auf 400 Meter Länge ein bis zu zwei Meter breiter und 50 Zentimeter tiefer Hochwasservorfluter als weitgehend offenes und naturnahes Gewässer mit zwei offenen Regenrückhaltebecken im Westfeld und einem weiteren außerhalb des Westfelds. Wie schon bei vorangegangenen Rekultivierungsmaßnahmen von Uniper sind die drei Sammelbecken so angelegt, dass sie sich als Biotope entwickeln können. Zielführend mündet der neue Hochwasserabfluss im hochwertigen Naturschutzgebiet des Hirtlohweihers, der über diese Maßnahme zusätzlich dringend benötigtes Frischwasser gegen die drohende Austrocknung durch die Klimaveränderungen bekommt. Der anfallende Aushub konnte zur Modellierung der neuen Hügellandschaft im Westfeld verwendet werden.

Baumaßnahmen vorzeitig und im Budget fertiggestellt

Alle Beteiligten zeigten sich über den Verlauf der Baumaßnahmen auf dem Westfeld hoch zufrieden. Nach nur 16 Monaten (inklusive der Wintermonate) Bauzeit endeten die Rekultivierungsarbeiten von Uniper im letzten Bauabschnitt 03 des Westfeldgeländes vorzeitig Anfang August und voll im geplanten Budget. Das erfolgreiche Projektende fasste Dr. Arne Bayer, Leiter der Standortentwicklung bei Uniper, so zusammen: Uniper sehe die rund 55 Millionen Euro, die die Rekultivierung des insgesamt 80 Hektar großen Westfelds in den vergangenen 13 Jahren gekostet habe, als sehr gut angelegt. Die Maßnahmen werden einen nachhaltigen und spürbaren Mehrwert für die Oberpfalz schaffen, denn die Region habe dadurch neue, ökologisch wertvolle Flächen erhalten.

Andreas Stake, Leiter des Uniper-Standorts Wackersdorf, ergänzte, dass jahreszeitlich bedingt die neu entstandene 30 Hektar große Hügellandschaft in der Südhälfte des Westfelds dieser Tage durch eine regionale Gartenbaufirma per Nassspritz-Begrünung noch das „Sahnehäubchen“ in Form einer Saatgutmischung erhalten habe. Auf die Rekultivierungsschicht seien pro Quadratmeter bis zu 155 Gramm einer homogenen Nass-Ansaat-Emulsion gespritzt worden. Das Saatgutgemisch aus Kräutern, Winterroggen, Dünger-, Bodenhilfs- und Bodenverbesserungsstoffen entspricht den naturschutzfachlich festgelegten Bestimmungen zur extensiven Bewirtschaftung und schafft neben den zahlreichen neuen Totholz- und Steinbiotopen neue Lebensräume für die regionale Flora und Fauna.

Schwandorfs Landrat Thomas Ebeling zeigte sich sehr zufrieden mit dem Erreichten. Der Landkreis als zuständige Genehmigungsbehörde wertet das Ende der jahrelangen Rekultivierungsarbeiten von Uniper auf dem Westfeld als Einlösung seines Versprechens, aus einem ehemaligen Kohleumschlagplatz und einer bisher unzugänglichen, mit Asche- und Abraumablagerungen durchsetzten Industriebrache neue, teilweise dem Naturschutz dienende Flächen zu modellieren.

Wie eine mögliche Nachfolgenutzung des Westfelds aussehen könnte, sei Gegenstand umfangreicher Gespräche, sorgfältiger Abwägungen und abhängig von den Beschlüssen der politischen kommunalen Gremien, betonten die Bürgermeister der beiden betroffenen Gemeinden Wackersdorf und Steinberg am See. Es gebe auf dem Areal Chancen und Risiken, die sehr genau bewertet werden müssten, kommentierte Wackersdorfs Bürgermeister Thomas Falter. Sein Steinberger Amtskollege Harald Bemmerl erklärte, dass die Diskussionen über eine Nachfolgenutzung durch die beiden Kommunen in naher Zukunft mit Uniper ergebnisoffen geführt würden.

Wirtschaftlich und logistisch sinnvoll

Nicht verhehlen wollte Falter, dass Wackersdorf bereits jetzt schon direkt von der Rekultivierung des Westfelds profitiert habe, denn die „Baustelle in der Baustelle“ innerhalb der großen Rekultivierungsmaßnahme habe für die Gemeinde vor allem wirtschaftlich, aber auch logistisch einfach Sinn gemacht. Die Gemeinde habe für ihren zukunftssicheren Hochwasserschutz geschätzt einen niedrigen sechsstelligen Eurobetrag einsparen können. Dadurch habe sich der finanzielle Aufwand der Gemeinde für diesen ersten, insbesondere für den Bauhof wichtigen Hochwasserschutz-Abschnitt auf rund 925.000 Euro beschränkt. Das sei durch die mustergültige Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Gemeinde gelungen, lobte Falter.

Stake ergänzte dazu, dass sich Uniper und die Region aus Sicht des Unternehmens in einem engen partnerschaftlichen Verhältnis befinden und Uniper sehr gern dazu beitragen werde, sich gegenseitig zu unterstützen und auf nachhaltige Ergebnisse setzen. Stake betonte besonders, dass es erklärtes Ziel der aufwendigen Rekultivierungsarbeiten von Uniper auf dem Westfeld gewesen sei, der Region und den dort lebenden Menschen auf Dauer gesicherte und nutzbare Flächen zurückzugeben. Alle Maßnahmen seien kontinuierlich von den Genehmigungsbehörden und unabhängigen Gutachtern begleitet und geprüft worden.

JK

 

Zeigten sich über die erfolgreichen Baumaßnahmen von Uniper für den kommunalen Hochwasserschutz von Wackersdorf und den Gesamtabschluss der Rekultivierung des Westfelds (im Hintergrund) sehr zufrieden (v.l.): Thomas Ebeling, Landrat des Landkreises Schwandorf, Dr. Arne Bayer, Leiter Standortentwicklung bei Uniper, Andreas Stake, Leiter des Uniper-Standorts Wackersdorf, Thomas Falter, Erster Bürgermeister der Gemeinde Wackersdorf, Harald Bemmerl, Erster Bürgermeister der Gemeinde Steinberg am See, Dr. Matthias Alte, Geschäftsführer BASE Technologies, Uwe Knutzen, Bauamtsleiter der VG Wackersdorf. Bild: Jan Kiver
Zeigten sich über die erfolgreichen Baumaßnahmen von Uniper für den kommunalen Hochwasserschutz von Wackersdorf und den Gesamtabschluss der Rekultivierung des Westfelds (im Hintergrund) sehr zufrieden (v.l.): Thomas Ebeling, Landrat des Landkreises Schwandorf, Dr. Arne Bayer, Leiter Standortentwicklung bei Uniper, Andreas Stake, Leiter des Uniper-Standorts Wackersdorf, Thomas Falter, Erster Bürgermeister der Gemeinde Wackersdorf, Harald Bemmerl, Erster Bürgermeister der Gemeinde Steinberg am See, Dr. Matthias Alte, Geschäftsführer BASE Technologies, Uwe Knutzen, Bauamtsleiter der VG Wackersdorf. Bild: Jan Kiver

 

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