(GZ-1/2-2023) |
► Frankanaquädukt versorgt Nordbayern mit Wasser: |
Runder Geburtstag des RMD-Kanals |
Großer Bahnhof mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Verkehrsminister Christian Bernreiter, Umweltminister Thorsten Glauber und Melanie Huml, Staatsministerin im Bayerischen Staatsministerium für Europaangelegenheiten und Internationales herrschte im Bamberger Hafen zum dreißigsten Geburtstag der zentralen Schiffsverkehrsader Bayerns, dem Main-Donau-Kanal zwischen Kelheim an der Donau und Bamberg am Main. Mit rund 171 Kilometer Länge ist der am 25. September 1992 eröffnete Kanal eines der wichtigsten Verkehrsscharniere für Gütertransporte per Schiff auf einer etwa 3500 Kilometer langen Schifffahrtsstraße durch elf Staaten vom Schwarzen Meer bis zur Nordsee. Er verbindet wichtige europäische Wirtschaftsräume und steht auch als Bindeglied für ein zusammenwachsendes Europa, in dem die bayerische Wirtschaft sich behaupten will.
Großer Bahnhof zum dreißigsten Geburtstag des RMD-Kanals im Bamberger Hafen mit (v.l.): Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der Bayernhafen GmbH, Thorsten Glauber, Staatsminister im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Melanie Huml, Staatsministerin im Bayerischen Staatsministerium für Europaangelegenheiten und Internationales, und Christian Bernreiter, Staatsminister im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Bild: Jan Kiver
Der Ministerpräsident verwies nicht nur auf die enorme wirtschaftliche Bedeutung des Kanals für den Güterverkehr, sondern auch auf die außerordentlichen Zusatznutzen der Wasserstraße für die touristische Entwicklung mit den beliebten Flusskreuzfahrten und dem fränkischen Seenland sowie den ökologischen Mehrwert durch die Wasserversorgung Unterfrankens über den Kanal. Söder bezeichnete den Kanal daher auch als den Frankenaquädukt, denn ohne den Wassertransport wäre es in Nordbayern für Landwirtschaft zunehmend zu trocken.
Lebensnotwendiges Nass gegen Wasserknappheit
Diesen Umweltaspekt nannte auch Thorsten Glauber, Staatsminister im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Im Zuge des Klimawandels werden die Sommer immer heißer und trockener. Das trifft Nordbayern besonders hart, denn die Region leidet traditionell unter einem gewissen Wassermangel.
Bedeutung für wirtschaftliche Entwicklung und Ökologie
Mit leistungsfähigen Hebewerken werden dank der Wasserachse pro Jahr rund 150 Millionen Kubikmeter Frischwasser aus der Donau und der Altmühl in den Main und die Regnitz gepumpt. Mit den technischen Möglichkeiten der Donau-Main-Überleitung durch den Kanal kann das lebensnotwendige Nass überhaupt erst über die europäische Hauptwasserscheide nach Franken transportiert werden. Der Main-Donau-Kanal ist unverzichtbar für einen gesunden Wasserhaushalt in Nordbayern.
Christian Bernreiter, Staatsminister im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, zeigte sich zwar skeptisch, ob ein solch wegweisendes Jahrhundertbauwerk, das Bayern das Tor zur Welt öffnete, in der heutigen Meinungsgemengelage noch umsetzbar wäre. Davon unabhängig ließ er keinen Zweifel an der Bedeutung des Bauwerks für die Bevölkerung, die wirtschaftliche Entwicklung und die Ökologie. Das wird bei einem historischen Blick in den 1000 Jahre alten Traum zu dieser durchgängigen Schifffahrtsstraße. Nach der Fossa Carolina aus der Zeit Karls des Großen und dem 170 Kilometer langen Ludwig-Donau-Main-Kanal, den der Bayernkönig Ludwig I. in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bauen ließ, um den Holztransport zwischen Nord- und Südbayern sicherzustellen, ist der RMD-Kanal die dritte Wasserstraße auf dieser Trasse, deren Bau 1960 die 1921 gegründeten Rhein-Main-Donau AG begann.
Anpassungsfähigkeit beim Gütertransport
Für Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der Bayernhafen GmbH, symbolisiert der Bamberger Hafen die Anpassungsfähigkeit beim Gütertransport in den letzten drei Jahrzehnten. Bestimmten bisher zum Beispiel Kohle oder Erdöl die Schiffstransporte, sind es künftig vermutlich Wasserstofftransporte. Durchgängige Schiffsverkehrswege, zu denen der Main-Donau-Kanal maßgeblich beiträgt, unterstützen nachhaltig den wirtschaftlichen Erfolg vieler Unternehmen. Er bezeichnet die insgesamt 24 bayerischen Binnenhäfen zwischen Aschaffenburg und Passau als systemrelevant, denn sie sind Wirtschaftszentren und Logistik-Knotenpunkte für den Transport und die Lagerung von Energie und Rohstoffen für Industrie und Bevölkerung.
Im Rückblick bleibt festzuhalten, dass alle positiven wie negativen Voraussagen zur Wirtschaftlichkeit des Projekts Schall und Rauch waren. Sie wurden alle nachweislich übertroffen, so dass der wirtschaftliche und ökologische Erfolg des Main-Donau-Kanals auf der Hand liegt.
JK
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