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(GZ-7-2023)
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► BREKO-Fiberdays 2023:

 

Für fairen Wettbewerb im Glasfaserausbau

 

Bei den Fiberdays in Wiesbaden diskutierten Vertreter aus Politik und Branche, wie die ambitionierten Glasfaserziele der Bundesregierung in Zeiten von Überbau, Fachkräftemangel und Inflation erreicht werden können. Eines der meistdiskutierten Themen war der starke Wettbewerb um Deutschlands Glasfasernetze. Mit der Ankündigung neuer Kooperations-Vereinbarungen ließen die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes Breitbandkommunikation (BREKO) dem Bekenntnis zu Open Access Taten folgen.

Im Rahmen des Eröffnungskongresses wurden aktuelle Herausforderungen im Glasfaserausbau thematisiert, darunter Überbau, Verunsicherung durch Marktaustritte, und eine zielgenauere Förderung. Aus Sicht von BREKO-Präsident Norbert Westfal gibt es keine spürbare Reduktion der Ausbauaktivitäten: „Wir sehen in Summe einen stetigen, starken Breitbandausbau – so stark, dass bundesweit immer noch Tiefbaukapazitäten für den eigenwirtschaftlichen und geförderten Ausbau fehlen. Aufträge und finanzielle Ressourcen sind also mehr als reichlich vorhanden. Daher gehe ich davon aus, dass wir weiterhin mit Volldampf ausbauen.“

Open-Access-Bemühungen weiter ausbauen

Neben den BREKO-Carriern, die derzeit 70 Prozent des FTTH-Ausbaus stemmen, nahm Westfal aber auch alle anderen Beteiligten in die Pflicht, ihren Teil zum Erfolg des Glasfaserausbaus beizutragen: „Angesichts der erschwerten Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr können wir mit dem Erreichten zwar zufrieden sein, es bedarf aber weiter gemeinsamer Anstrengungen von Politik, Industrie und Öffentlichkeit, um die Ausbauziele zu erreichen.“

Der Wettbewerb um Glasfasernetze, der sich derzeit in sehr starkem Maße auch in einem von der Telekom angedrohten oder tatsächlichen Doppelausbau manifestiert, war eines der meistdiskutierten Themen der diesjährigen Fiberdays. Bundesminister Dr. Volker Wissing appellierte in seiner Keynote an die Branche, die bisherigen Open-Access-Bemühungen weiter auszubauen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) stehe zu Open Access und wolle der Dynamik „weiteren Schwung geben“. „Wir kümmern uns zum Beispiel um schnellere, digitalisierte Verfahren, haben das neue Gigabit-Grundbuch gestartet und eine Potenzialanalyse für den eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau in den Kommunen erstellt. Zudem richten wir die Gigabitförderung des Bundes neu aus, sodass die Fördermittel künftig gezielt dorthin fließen können, wo der Nachholbedarf am größten ist und wo nicht mit einem privatwirtschaftlichen Netzausbau zu rechnen ist“, unterstrich Wissing.

Für faire Bedingungen

Im Rahmen des Open Access-Panels diskutierten die CEOs führender deutscher Telekommunikationsunternehmen wie Deutsche Glasfaser, Freenet, Vattenfall Eurofiber, Vitroconnect und Telekom kontrovers über die Frage, inwieweit der Glasfaserausbau einer Regulierung bedarf und welche Merkmale marktfähige Open Access-Lösungen aufweisen müssen. Einig waren sich die CEOs der Glasfaser- und Mobilfunknetzbetreiber über die zunehmende Bedeutung von Open Access für den flächendeckenden Glasfaserausbau und die Notwendigkeit fairer Open Access-Bedingungen. Die Lösung der Wahl sehen die Panelisten in einer Open Access-Kooperation auf Basis virtueller Layer-2 Bitstromprodukte.

Gemeinsam mit dem Branchenexperten und Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Jens Böcker erarbeiten der Bundesverband Breitbandkommunikation und die Stadtwerke Münster einen Ansatz zur Messung von Nachhaltigkeit im Telekommunikationsmarkt. Neun Schlüsselkennzahlen (KPIs) wurden auf den Fiberdays vorgestellt. Kriterien wie Entstörungsbedarf, Mitverlegung bei Bauarbeiten an anderen Versorgungs-Infrastrukturen, Netznutzung, Open Access-Anteil, nachhaltige Finanzierung, Energieeffizienz der TK-Technologien, Verlegemethoden, Ressourcenmanagement und klimarelevante Emissionen sollen die Besonderheiten des Aufbaus und der Nutzung digitaler Infrastrukturen aufgreifen und messbar machen. Die Ergebnisse sollen im Rahmen eines Branchenleitfadens zur Verfügung gestellt werden.

Kommunaler Marktplatz

Auf großes Interesse beim Fachpublikum der Fiberdays stieß der Kommunale Marktplatz, der in diesem Jahr als neues Element ins Leben gerufen wurde. Der zentrale Treffpunkt für kommunale Entscheider stieß auf große Resonanz bei Landkreisen, Städten und Gemeinden sowie weiteren kommunalen Einrichtungen.

Ein Highlight speziell für kommunale Verwaltungen und Unternehmen war der „Gigabit-Campus der Länder und des Bundes“, der auf 150 Quadratmetern die Digitalvertretungen der Länder und das Gigabitbüro des Bundes vereinte. Auch das Infomobil des Gigabitbüros des Bundes stand in Wiesbaden mit kompetenten Ansprechpartnern für die Verantwortlichen in den Kommunen sowie Informationen rund um den Ausbau der digitalen Infrastrukturen Rede und Antwort.

 

 

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