(GZ-9-2023) |
► Bilanzpressekonferenz der BayernLB: |
Starkes Vorsteuerergebnis in Höhe von 1,1 Mrd. Euro |
Gute Stimmung herrscht derzeit bei der Bayern LB. Über ein „außergewöhnlich gutes Jahr“ wussten Vorstandsvorsitzender Stephan Winkelmeier und Finanzvorstand Dr. Markus Wiegelmann bei der Bilanzpressekonferenz in München zu berichten. Laut Winkelmeier hat die Landesbank im Geschäftsjahr 2022 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 1,1 Mrd. Euro erwirtschaftet (2021: 816 Mio. Euro). Dies ist der höchste Gewinn seit Ausbruch der Bankenkrise im Jahr 2008.
Winkelmeier zufolge ist das Ergebnis von einer guten operativen Ertragsentwicklung in allen Kundensegmenten, geringer Risikovorsorge sowie Veräußerungsgewinnen aus Gebäudeverkäufen geprägt. Das Konzernergebnis (nach Steuern) betrug 1,05 Mrd. Euro (2021: 553 Mio. Euro). „Unser mehrjähriges Transformationsprogramm Fokus 2024 zahlt sich aus“, hob der Vorstandsvorsitzende hervor.
Transformation vorantreiben
„Wir haben im Segment Corporates und Markets die Profitabilisierung entschieden vorangetrieben, im Immobilienbereich Neugeschäft in erfreulichem Umfang generiert und auch bei der DKB den Geschäftsumfang sowie die Kundenbasis gesteigert.“ In diesem Jahr werde man die Transformation weiter entschlossen vorantreiben und zum Abschluss bringen, um die BayernLB nachhaltig erfolgreich als fokussierte Spezialbank und Fortschrittsfinanzierer aufzustellen.
Ein Blick auf weitere Konzerngesamtzahlen weist einen deutlich gestiegenen Zinsüberschuss des BayernLB-Konzerns auf 2,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,9 Mrd. Euro) aus. Die Steigerung resultiert laut Finanzvorstand Wiegelmann vor allem aus fortgesetzten Volumenzuwächsen im strategiekonformen Kundengeschäft sowie aus der seit Jahresbeginn erfolgten Zinswende. Zudem kamen dem BayernLB-Konzern Tenderbonifikationen aus dem TLTRO III-Refinanzierungsprogramm in Höhe von 136 Mio. Euro zugute (Vorjahr: 166 Mio. Euro).
Auch der Provisionsüberschuss entwickelte sich weiterhin positiv und erhöhte sich auf 424 Mio. Euro (2021: 380 Mio. Euro). Prägend waren vor allem das Fondsgeschäft der Asset Management-Gesellschaften Real I.S. und BayernInvest sowie das Kartengeschäft der DKB.
Wegen der guten Qualität des Kreditportfolios lag die Risikovorsorge des BayernLB-Konzerns trotz des schwierigen Umfelds mit -70 Mio. Euro (2021: -48 Mio. Euro) auf einem weiterhin niedrigen Niveau. Um auf mögliche zukünftige Kreditausfälle, etwa aufgrund des Russland-Ukraine-Kriegs, der Ausweitung der Lieferkettenproblematik sowie weiterer Zinsanstiege vorbereitet zu sein, hat der BayernLB-Konzern mit der zusätzlichen Bildung einer pauschalen Risikovorsorge (Post Model Adjustment – PMA) vorgesorgt. Der Bestand an Risikovorsorge aus dem PMA erhöhte sich damit nach einer Reduzierung im ersten Halbjahr auf 362 Mio. Euro (2021: 356 Mio. Euro).
Solide Kapitalbasis
Die Bilanzsumme des BayernLB-Konzerns lag bei 259,3 Mrd. Euro (2021: 266,6 Mrd. Euro). Die risikogewichteten Aktiva (RWA) betrugen 65,3 Mrd. Euro (2021: 63,3 Mrd. Euro). Die BayernLB verfügte zum 31. Dezember 2022 weiterhin über eine auch im Wettbewerbsvergleich solide Kapitalbasis. Die Eigenkapitalquote lag bei 17,4 Prozent (Vorjahr: 17,3 Prozent), die Eigenkapitalrendite stieg auf 10,5 Prozent (Vorjahr: 7,9 Prozent). Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich auf 56,2 Prozent (Vorjahr: 59,0 Prozent).
Vom wirtschaftlichen Erfolg der BayernLB profitieren auch der Freistaat Bayern und die bayerischen Sparkassen. An ihre Anteilseigner schüttet die Landesbank daher 225 Mio. Euro aus (2021: 75 Mio. Euro).
Im Segment Immobilien & Sparkassen/Finanzinstitutionen konnte die BayernLB ihr Vorsteuerergebnis auf 287 Mio. Euro steigern (Vorjahr: 271 Mio. Euro). Das Geschäftsfeld „Immobilien“ hat mit einem erfreulichen Neugeschäftsverlauf und gesteigerten operativen Erträgen ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 187 Mio. Euro (Vorjahr: 164 Mio. Euro) erarbeitet und damit erneut maßgeblich zum Segmentergebnis beigetragen.
„Sparkassen & Finanzinstitutionen“
Das Geschäftsfeld „Sparkassen & Finanzinstitutionen“ hat sein Vorsteuerergebnis auf 76 Mio. Euro verdoppelt (Vorjahr: 38 Mio. Euro). Ursächlich für das gute Ergebnis war neben positiven Auswirkungen des Zinsanstiegs die hohe Nachfrage nach Edelmetallprodukten. Mit einem Handelsvolumen von rund 85 Tonnen hat die BayernLB im Jahr 2022 mehr Gold umgesetzt als je zuvor. Der Verwaltungsaufwand des Geschäftsfelds konnte im Zuge des Transformationsprogramms auf 142 Mio. Euro (Vorjahr: 156 Mio. Euro) reduziert werden. Die Risikovorsorge war mit +1 Mio. Euro leicht positiv (Vorjahr: -6 Mio. Euro).
Die BayernLabo erzielte ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 25 Mio. Euro (2021: 38 Mio. Euro). Der Ergebnisrückgang steht im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem geänderten Zinsumfeld und den daraus resultierenden Ergebniseffekten im Rahmen der Absicherung des Zinsänderungsrisikos. Das Ergebnis vor Steuern der Real I.S. lag mit 31 Mio. Euro (2021: 27 Mio. Euro) über Vorjahresniveau. Die BayernInvest erzielte ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 4 Mio. Euro (2021: 5 Mio. Euro).
Im Geschäftsfeld Corporates trägt das im Rahmen der Transformation neu eingeführte „Zusammenarbeitsmodell“ mit speziellen Teams zur Betreuung der Fokussektoren Energie, Mobilität, Technologie, Maschinen- und Anlagenbau sowie Bau und Grundstoffe Früchte.
Die Profitabilisierung konnte hier ebenso forciert werden wie im Geschäftsfeld Markets, in dem sich die Fokussierung auf leistungsstarke Produkte im Kundengeschäft bezahlt macht.
DKB-Meilensteine
Auch die DKB erreichte wesentliche Meilensteine, unter anderem bei der Profitabilisierung von Kundenbeziehungen sowie der Automatisierung von Kreditprozessen im Privat- und Geschäftskundenbereich. Weitere Erfolge sind die Steigerung des Geschäftsumfangs und die Erhöhung der Kundenzahl auf rund 5,3 Millionen sowie der erfolgreiche Abschluss des Projekts zur Einführung einer Visa-Debitkarte als primäre Kundenkarte.
Ein wichtiger Aspekt der Transformation ist Winkelmeier zufolge überdies „die konsequente Ausrichtung unserer Geschäftstätigkeit auf Nachhaltigkeit“. Auch hier seien im vergangenen Jahr gute Fortschritte erzielt worden. Als eine der ersten Banken deutschland- und europaweit veröffentlichte die BayernLB 2022 das Sustainable Lending Framework, das den Rahmen für das Angebot nachhaltiger Finanzierungen setzt. „Wir haben unser Portfolio nachhaltiger Refinanzierungsinstrumente ausgebaut und gehen diesen Weg konsequent weiter. Dazu haben wir unser Sustainable Financing Framework um die Kategorien Schienenverkehr und Immobilien erweitert“, betonte der Vorstand.
Ihre nachhaltige Unternehmensausrichtung setzte auch die DKB konsequent fort. Mit mehr als 12 Mrd. Euro Finanzierungsvolumen im Bereich erneuerbare Energien ist sie schon jetzt eine bedeutende Finanziererin der Energiewende.
Neben den Transformationserfolgen in den Kundensegmenten führte die BayernLB in der Kernbank auch 2022 konsequent Effizienz- und Kostenmaßnahmen durch. Insgesamt konnte der operative Verwaltungsaufwand im Rahmen von Fokus2024 im Vergleich zu 2019 um 150 Mio. Euro reduziert werden.
Funktionierendes Risikomangement
Für das Jahr 2023 erwartet der BayernLB-Konzern ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 600 bis 800 Mio. Euro. Angesichts des andauernden Russland-Ukraine-Kriegs, hoher geopolitischer Risiken und der Inflationsentwicklung ist die Prognose jedoch mit einem erhöhten Maß an Unsicherheit behaftet.
In Summe ist die BayernLB laut Winkelmeier „ein solides und konservativ geführtes Haus“ mit einer entsprechenden Kapitalausstattung und einem funktionierenden Risikomanagement. „Nah am Kunden, nah an den Geschäftsentwicklungen“ habe auch künftig oberste Priorität.
DK
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