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(GZ-12-2023)
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► Individuelle Digitalisierungsstrategien:

 

Drei Kommunen auf dem Weg zur Smart City und Smart Region

 

Der Glasfaserausbau schreitet voran und damit auch die Digitalisierung von Angeboten und Prozessen in Gemeinden und Regionen. Um die digitalen Infrastrukturen sinnvoll und erfolgreich nutzen zu können benötigen Kommunen jedoch individuelle Digitalisierungsstrategien. Viele Kreise, Gemeinden und Städte setzen auf Beteiligungsverfahren wie Bürgerdialoge, um gemeinsam praxisorientierte Ideen für Smart Cities und Smart Regions zu erarbeiten. Hierfür benötigen sie Ressourcen in Form von Zeit, Geld und Personal.

Claire Piqueret Rose. Bild: atene KOM GmbH
Claire Piqueret Rose. Bild: atene KOM GmbH

„Für die Strategieentwicklung sind das Projektmanagement und der Einsatz innovativer Methoden entscheidend“, so Claire Piqueret Rose, Leiterin des Teams Smart Regions der atene KOM GmbH. Kommunen sollten kooperieren, um Ressourcen gezielt zu nutzen und Kosten zu teilen. Der Bund bietet Fördermöglichkeiten für den Ausbau der digitalen Infrastruktur, ebenso für den Aufbau von Smart Cities oder Smart Regions. Zusätzlich können externe Berater Kommunen bei ihren Plänen unterstützen. Rose rät Kommunen zu Beginn festzulegen, wer die Digitalisierungsstrategie begleitet und politische Vertreter in den Prozess zu integrieren: „Ihre Unterstützung ist wichtig, um Verwaltung und Bürger bei neuen digitalen Lösungen einzubeziehen. Politischer Rückhalt ist entscheidend für die kooperative Gestaltung der Maßnahmen.“

Smart City Modellprojekt im Ilzer Land

Um die Digitalisierung voranzutreiben, haben sich zum Beispiel elf Gemeinden im bayerischen Ilzer Land zusammengeschlossen. Ihre Digitalisierungsstrategie, die „SmartesLand Strategie“, zielt auf eine integrierte, gemeinwohlorientierte und nachhaltige Regionalentwicklung. Unter dem Motto „Hand in Hand im Ilzer Land: Gemeinsam digital werden und analog bleiben“ nehmen sie kommunale Innovationsfelder in den Blick und erarbeiten gemeinsam mit den Gemeinden, der atene KOM GmbH, Experten vor Ort und der Bevölkerung Lösungen. Das Förderprogramm "Modellprojekte Smart Cities" des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen unterstützt sie dabei. In der ländlich geprägten Region im Bayerischen Wald sollen digitale Lösungen die Gemeinschaft vor Ort fördern, z. B. durch hybride Dorfzentren und die Online-Beteiligungsplattform MITREDEN. Der Gemeindeverbund plant auch den Aufbau eines regionalen Datenraums, um das Potenzial verschiedener Daten aus den Gemeinden zu nutzen.

Mobilitätswende in München

Auch München hat sich ambitionierte Ziele für die Digitalisierung gesetzt und arbeitet parallel an zahlreichen Projekten. So ist die Kommune beispielsweise Teil des Modellprojekts „Smart Cities Smart Regions – Kommunale Digitalisierungsstrategien für Städtebau und Mobilität der Zukunft“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr. Dadurch erhält die Stadtverwaltung Unterstützung bei der Erarbeitung von digitalen Entwicklungskonzepten und kann so die Bürgerinnen und Bürger stärker in die Digitalisierung einbinden. Auch im Bereich Mobilität der Zukunft setzt München auf die Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern und ist Testfeld für einen Pilotversuch von urbanem automatisiertem Straßenverkehr im Rahmen des Förderprojekts TEMPUS. Die atene KOM GmbH koordiniert und begleitet das Projekt. Ziel der Stadt ist es mit innovativen Projekten wie diesem die Abgasemissionen bis 2025 um 80 Prozent zu reduzieren und den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern.

Am Anfang des Weges: Landkreis Meißen

Der sächsische Landkreis Meißen befindet sich dagegen noch am Anfang der Transformation. Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Region Meißen GmbH und im Auftrag des Landratsamtes wird derzeit eine Digitalisierungsstrategie im Rahmen des Modellvorhabens „Smarte.Land.Regionen“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft erstellt. Unterstützt werden die Akteure von der atene KOM und dem Daten-Kompetenzzentrum Städte und Regionen. Und auch hier hat die Beteiligung der Bevölkerung und der Akteure vor Ort Priorität: In einem Ideenworkshop wurden Zukunftsbilder der Digitalisierung entwickelt und Ansätze für Daseinsvorsorge, Wirtschaftsförderung und Verwaltung erarbeitet. Der Landkreis nutzt eine Online-Beteiligungsplattform, um weitere Anregungen der Bürger:innen sowie von Expert:innen einzuholen. Für den Erfolg des Prozesses ist es wichtig, den Mehrwert der Digitalisierung deutlich zu machen, um die Akteure und Bürger vor Ort einzubeziehen.

Rose betont: „Insbesondere bei der Entwicklung von Digitalstrategien auf Gemeindeverbund-Ebene ist es zentral eine Akteursanalyse durchzuführen, um alle Gruppen ausgewogen einzubeziehen“. Das Ilzer Land, München und der Landkreis Meißen gehen unterschiedliche Wege, um ihre digitale Infrastruktur zu nutzen. Für wirksame und umsetzbare Maßnahmen werden die Ideen aufeinander abgestimmt und in einem Fahrplan für die digitale Transformation der gesamten Region zusammengeführt. So entsteht eine individuelle Digitalisierungsstrategie, die regionale Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft einbindet und den Weg bereitet für eine nachhaltige Digitalisierung des ganzen Landes.

 

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