(GZ-14-2023 - 20. Juli) |
► Potenziale nutzen: |
„ARGE Geothermie und Wärmewende“ gegründet |
Acht Kommunen im Münchner Südosten und der Landkreis gehen in die Vorreiterrolle |
Im Zuge der geplanten Heizungsgesetze auf Bundesebene sollen nach dem Willen der Bundesregierung auch die Kommunen stärker in die Verantwortung genommen werden. Darauf wollen die acht Kommunen Aying, Brunnthal, Grasbrunn, Hohenbrunn, Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Neubiberg, Putzbrunn und Taufkirchen nicht warten. Mit der Gründung einer interkommunalen Arbeitsgemeinschaft werden sie jetzt gemeinsam mit dem Landkreis München die Wärmewende forciert vorantreiben. Neben den Gemeinden unterschrieb auch Landrat Christoph Göbel den Gründungsvertrag.
Es ist eine immense Herausforderung: Mit einer neuen Gesetzgebung will der Bund die Länder und Kommunen zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung verpflichten. Diese ist Voraussetzung für den Umbau hin zu einer treibhausgasneutralen Heizinfrastruktur. Denn die Wärmeplanung analysiert Bedarf und Potenziale und entwickelt dadurch einen Fahrplan, der anschließend in konkreten Maßnahmen mündet. Das kann etwa der Bau eines durch ein Blockheizkraftwerk gespeisten Nahwärmenetzes innerhalb eines Gemeindeteils sein oder auch die großräumige Versorgung über ein Fernwärmenetz gleich mehrerer Kommunen durch Tiefengeothermie. Deutlich gezeigt hat dies auch der digitale Energienutzungsplan, den die Energieagentur Ebersberg-München im Auftrag des Landkreises für alle Landkreiskommunen erstellt hat und auf dem die kommunale Wärmeplanung aufbauen wird. Die Idee zur Gründung einer Arbeitsgemeinschaft hat die Energieagentur dann auch ganz wesentlich mit vorangetrieben.
Potenziale nutzen
Aufgrund der Dimensionen solcher Planungen ist es gerade für kleinere und mittlere Kommunen sinnvoll, gemeinsam an der Wärmewende zu arbeiten statt ausschließlich die Situation im eigenen Gemeindegebiet zu betrachten. So lassen sich Potenziale bestmöglich nutzen und der größtmögliche Nutzen erzielen. Im Bereich der acht Kommunen kann das etwa die Geothermie sein, weshalb ein Fokus der Arbeitsgemeinschaft auf dieser Wärmequelle liegt. Untersucht werden sollen aber auch die Potenziale weiterer Wärmequellen wie etwa oberflächennahe Geothermie, Abwasser, Prozesswärme oder Biomasse.
Klimaschutz im Visier
„Ich begrüße diesen interkommunalen Zusammenschluss sehr“, so Landrat Christoph Göbel, „und freue mich, dass sich dem auch Gemeinden angeschlossen haben, die aufgrund ihrer Größe vom Gesetzgeber gar nicht verpflichtet gewesen wären, eine Wärmeplanung vorzulegen. Auch das ist ein Beweis dafür, wie ernst der Klimaschutz im Landkreis München genommen wird.“
Der Landkreis wird im Rahmen seiner Klima- und Energieinitiative 29++ auch die organisatorische Betreuung der ARGE übernehmen bzw. finanzieren. Darüber hinaus übernimmt er 50 Prozent der Kosten, die für die Entwicklung konkreter Projekte entstehen.
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